Lotta schlaeft - endlich
wie ihre Freunde das mit ihren Kindern tun. Aber irgendwie tun sie sich damit schwer.
Du Evi, es tut uns echt leid – aber wir werden Samstagabend nicht dabei sein können. Weißt du, Lotta braucht abends ihre Ruhe zum Einschlafen – sonst ist sie echt unausstehlich. Ich finde es total schade – aber vielleicht klappt es ja das nächste Mal wieder. Vielen Dank noch mal für die Einladung. Ja – alles klar, mach's gut, Ciao!“
Soll Lotta auf Partys gehen?
Christian legt auf. Das ist jetzt schon die vierte „Abendveranstaltung“, zu der Christian und Katrin nicht gehen werden – Lotta zu Liebe. Von Evi wissen sie, dass einige ihrer Freunde sie schon „die Spießer“ nennen. Schließlich nehmen andere Eltern aus dem Freundeskreis, wie zum BeispielLisa und Eddi, ihre Kinder immer mit auf Partys. Katrin und Christian haben Lotta auch schon mal dabei gehabt. Lotta war da gerade mal 14 Tage alt. Sie hatte sich überhaupt nicht wohlgefühlt. Zu Hause kann Lotta einfach am allerbesten entspannen – besonders, wo sie gerade abends immer so unruhig ist. „Jetzt ist Lotta schon fünf Wochen – vielleicht sollten wir mit ihr doch mal wieder ausgehen? Die anderen machen es doch auch und Lotta soll ja kein unflexibler Spießer werden. Was meinst du?“ Christian schaut Katrin fragend an. „Ich glaube, das ist noch zu früh. Da tun wir Lotta und auch uns keinen Gefallen mit. Ich weiß auch nicht, warum die anderen ihre Kleinen so locker mitnehmen. Lotta würde bestimmt Schreikrämpfe bekommen bei den vielen Leuten und dem Lärm. Und ich habe keine Lust, mich bei Evi die ganze Zeit verkrampft zu unterhalten, weil ich Angst habe, es wird Lotta zu viel, oder noch besser, die gesamte Party in einem ruhigen Zimmer zu verbringen, während sich die anderen nebenan amüsieren. Aber weißt du was – geh du doch am Samstag zu Evi. Ist doch Quatsch, dass wir beide zu Hause bleiben.“
Eltern sind unterschiedlich – und das ist gut so
Am nächsten Tag ist Katrin beim Arzt und blättert in einer Elternzeitschrift. Sie liest in einem Artikel, dass es drei Elterntypen gibt, die alle vollkommen unterschiedliche Prioritäten haben, wobei kein Elterntyp besser oder schlechter ist als der andere. Jetzt wird ihr einiges klar – Lisa und Eddi sind ganz klar Spontanisten. Die leben ihr Leben weiter – auch nach der Geburt ihres Kindes. Das Kind macht einfach alles mit und für „Probleme“ werden spontan pragmatische Lösungen gefunden. Sie und Christian sind da ganz anders. Lotta hat ihren Alltag eindeutig verändert! Aber Katrin und Christian stört das nicht – sie stellen sich ganz bewusst auf Lotta ein. Ihnen ist wichtig, dass der Tag für Lotta eine Struktur hat und dass Lottas Bedürfnisse zu jeder Zeit optimal befriedigt werden.
Was für ein Typ sind Sie?
Ja genau – jetzt geht es erst einmal um Sie! Warum? Sie sollen sich als Eltern ein Stückchen besser kennenlernen. Natürlich kommt es beim Einschlafen in erster Linie auf Ihr Kind an – welche Bedürfnisse, Vorlieben, Eigenarten es hat. Aber solange Sie nicht wirklich wissen, was Ihnen wichtig ist, welche Bedürfnisse und Prioritäten Sie haben, werden Sie immer wieder unsicher sein, ob Sie alles richtig machen. Und das wirkt sich direkt auf den sensiblen Schlaf Ihres Babys aus. Ich halte es für wichtig, den eigenen Betreuungsstil zu kennen und ihn bewusst zu leben. Denn am besten ist man immer dann, wenn man seinem Typ treu bleibt.
Seitdem ich selbst Kinder habe, begegne ich immer und überall Eltern – in der Kita, auf dem Spielplatz, in Krabbel-, Musik- oder Turngruppen – und natürlich nimmt auch in unserem Freundes- und Bekanntenkreis die Anzahl der Eltern laufend zu. Da ich sehr gerne beobachte, schaue ich mir eben seit ein paar Jahren diese allgegenwärtigen Mütter und Väter genau an. Mir ist dabei aufgefallen, dass sich Eltern hierzulande relativ einfach in drei Typen einteilen lassen, die ich Strukturisten, Empathisten und Spontani sten nenne.
Natürlich bilden diese drei Typen nicht den gesamten Artenreichtum der Eltern ab. Es gibt viele Mischformen – meistens hat man sogar von jedem Typ etwas in sich. Einer dominiert aber immer. Ganz wichtig: Keiner dieser Elterntypen ist besser oder schlechter als der andere! Diese überspitzte Kategorisierung kann Ihnen dabei helfen, Ihr Verhalten als Eltern besser zu verstehen. Übrigens – es ist gut möglich, dass Sie nicht der gleiche Elterntyp sind wie Ihr Partner. Die Wahrscheinlichkeit ist sogar recht
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