Lotta schlaeft - endlich
Möglichkeit, ihre Einzigartigkeit voll und ganz zu entfalten. Empathisten richten sich absolut nach ihrem Baby – dadurch besteht die Gefahr, dass sie selbst zu kurz kommen. Zum Beispiel kann es dauern, bis sich ein regelmäßiger Rhythmus bei den Kindern einstellt. Dieser ist dann nicht unbedingt mit dem Berufsleben zu vereinbaren bzw. passt vielleicht nicht zu den eigenen Bedürfnissen. Empathisten sollten daher darauf achten (zumindest mittelfristig), dass sie ihre Bedürfnisse nicht allzu sehr vernachlässigen. Denn Kinder haben ein starkes Bedürfnis nach zufriedenen Eltern!
Die Spontanisten: So wie es eben kommt!
Spontanisten sind flexibel und pragmatisch. Ihr Tagesablauf ist wechselhaft, kurzfristige Programmpunkte bestimmen den Ablauf. Regelmäßige Schlafens- und Essenzeiten gibt es nicht. Auch Rituale haben sie kaum. Und Regeln schon gar nicht – die würden sie selbst nicht einhalten können. Spontanisten Eltern leben eigentlich das Leben weiter, das sie vor der Geburt ihres Kindes gelebt haben. Ihr Baby läuft bei allem, was sie tun, einfach mit. Flexibilität ist Spontanisten sehr wichtig. Sie planen ungern, nutzen Gelegenheiten, passen sich wechselnden Umständen an und verlangen das auch von ihren Kindern. Sie haben selten Erziehungsprinzipien, die sie bewusst anwenden, sondern leben ihre Werte vor. Sie sind pragmatisch und unkompliziert und gehen auch mal gerne den Weg des geringsten Widerstands. Konsequenz erleben sie als anstrengend und sie hat für sie auch nicht wirklich Sinn. Wer weiß, ob es morgen passt, wenn das Kind um 20 Uhr ins Bett soll? Das Kind schläft dort, wo es gerade für die Eltern am günstigsten ist. Das kann mal auf dem Sofa, im Auto oder auf Stühlen im Restaurant sein. Und es schläft dann, wenn es eben müde ist. Zu essen bekommt das Kind, was möglichst wenig Umstände macht.
Der Spontanist
Spontanisten erkennt man daran, dass sie trotz Kinder auf Partys, in Ausstellungen oder Cafés gehen. Entweder nehmen sie ihr Kind mit oder sie organisieren einen Babysitter. Sie parken ihr Kind auch mal gerne vor dem Fernseher – wenn sich dadurch die Lage entspannen lässt. Kinder von Spontanisten sind in der Regel genügsam. Sie stehen weniger häufig im Mittelpunkt und können sich oft schon früh selbst beschäftigen.
Den Vorteil, den Spontanisten gegenüber anderen Eltern haben: Ihre Kinder gewöhnen sich daran, überall und unter allen Umständen (ein-)zu schlafen und man muss ihnen nicht zu festgelegten Zeiten ein Essen servieren. Von Planabweichungen lassen sie sich nicht so schnell verunsichern. Durch die fehlende Struktur und die wenigen Rituale, kann es den Kindern von Spontanisten an Orientierung fehlen – die müssen die Eltern durch eine starke Präsenz ausgleichen.
Lotta und das Elternbett
Lotta schläft nun schon seit ihrer Geburt – das war vor sechs Wochen – neben Katrin im Elternbett. Auf Katrins Seite steht zwar auch ein Babybalkon, aber da liegt Lotta kaum drin …
Hey Katrin, ich hab echt keinen Platz mehr!“ Christian ist genervt. Katrin liegt eindeutig auf seiner Bettseite – und das nicht zum ersten Mal in dieser Nacht. Und auf Katrins Seite? Da liegt Lotta, friedlich schlafend, beide Ärmchen weit von sich gestreckt.
Strukturist und Empathist wollen dasselbe – nur anders
„Ich finde, es ist langsam Zeit, dass Lotta in ihrem eigenen Bett schläft. So wird sie ja nie lernen, allein zu schlafen. Außerdem ist es auf Dauer ganz schön eng, so zu dritt im Bett.“ Katrin kaut ihren Bissen Frühstückstoast schnell zu Ende. Sie wusste, dass Christian früher oder später damit kommt. „Du bist echt so ein Strukturist! Alleine schlafen – das ist viel zu früh! Außerdem stille ich Lotta drei- bis viermal die Nacht – da ist es einfach am bequemsten, wenn sie direkt neben mir schläft. Oder soll ich sie etwa jedes Mal hin und her betten? Ich will, dass Lotta sich richtig wohl fühlt. Und das tut sie. Dann ist es eben für uns ein Weilchen etwas eng. Aber das ändert sich ja wieder.“ „Meine liebe Empathistin – nicht nur du willst, dass Lotta sich wohlfühlt. Aber ich bin bereit, Lotta ein Stückchen mehr Entfernung zuzumuten – nämlich genau 15 Zentimeter. Ich will ja nur, dass sie in ihrem Babybalkon schläft und nicht hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen. Sie soll lernen, dass sie in ihr Bett gehört.“ Christian lächelt Katrin an und nimmt sie in den Arm. „Aber was soll's – dann gebe ich Euch beiden eben noch eine
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