Lotta schlaeft - endlich
unruhigen Schlaf sind Babys in der Lage, frühzeitig mitzuteilen, wenn ihnen etwas fehlt. Sei es, dass sie Hunger haben (die meisten Babys brauchen die ersten sechs Monate nachts etwas zu essen), dass ihnen zu warm oder zu kalt ist oder dass sie nicht gut atmen können. Mit ihrem Schlafverhalten binden Babys ihre Eltern eng an sich. Könnten unsere Babys mühelos alleine einschlafen und durchschlafen, wäre die Gefahr zu groß, dass wir uns zu weit von ihnen entfernen und nicht mitbekommen, wenn sie Hilfe brauchen.
Es gibt aber noch einen entscheidenden Vorteil des Babyschlafs: REM-Schlaf beschleunigt die Entwicklung des Gehirns. Die ausgeprägte Durchblutung des Gehirns während der REM-Schlaf-Phasen führt zu einem verstärkten Wachstum von Neuronen. Unsere Babys schlafen sich auf diese Weise klug!
WISSEN
Bauch-, Seiten- oder Rückenlage?
Babys sollen in Rückenlage schlafen – so lautet die derzeitige Empfehlung. Der Plötzliche Kindstod kommt bei Babys, die auf dem Rücken schlafen, etwas weniger häufig vor. Solange meine Kinder sich nicht selbst bewegen konnten, habe ich sie in die Position gebracht, in der sie am besten schlafen konnten. Das war bei beiden die Seiten- und die Bauchlage. Diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen. Ich finde es sinnvoll, die Liegeposit ionen abzuwechseln – mal Rücken, mal Bauch, mal rechte, mal linke Seite. Auf diese Weise wird der noch sehr weiche Kopf der Babys nicht einseitig verformt. Viele Babys, die immer auf dem Rücken liegen, haben Verformungen am Hinterkopf. Wenn Sie das Risiko vom Plötzlichen Kindstod weiter reduzieren wollen, achten Sie darauf, dass es Ihrem Baby beim Schlafen nicht zu warm wird und dass es in einer rauchfreien Umgebung schläft.
Müssen Sie Ihrem Kind das Schlafen beibringen?
Nein, das müssen Sie nicht. Das, was wir unter richtigem Schlafen verstehen, nämlich im Liegen schlafen, schnell einschlafen und dann durchschlafen, lernen Kinder von ganz alleine. Wenn sie dazu reif sind. Sie können sich also beruhigt zurücklehnen und warten, bis Ihr Kind irgendwann alleine einschläft und durchschläft. Warum dann das ganze Theater um den Babyschlaf?
Na ja, es kann sich ganz schön ziehen, bis ein Kind zumindest annähernd so schläft wie ein Erwachsener. Sie können großes Glück haben und Ihr Baby ist mit vier Monaten schon ein „großer“ Schläfer. Viel häufiger ist es aber so, dass selbst Dreijährige nicht alleine einschlafen und nachts noch regelmäßig aufwachen. In den Schlaf getragen werden wollen die meisten Kinder nicht mehr, wenn sielaufen können – also zwischen 12 und 18 Monaten. Das alles dauert vielen (vor allem Strukturisten) Eltern einfach zu lange. Sie wollen den ganzen Prozess beschleunigen und üben mit ihrem Baby das Einschlafen im Liegen, das Durchschlafen oder das alleine Einschlafen. Es kann aber auch sein, dass die Belastung durch die schlaflosen Nächte so groß ist, dass Eltern beschließen, ihrem Kind Schlaf-Nachhilfe zu geben. Warum auch immer Sie Ihrem Kind das erwachsene Schlafen vorzeitig beibringen wollen – fangen Sie nicht zu früh damit an (niemals vor dem dritten Monat!). Der biologische Reifungsprozess kann nicht beeinflusst werden. Was Sie erreichen, sind höchstens kurzfristige Erfolge und mit Sicherheit viel unnötiger und belastender Stress für Sie und Ihr Kind. Sie können aber den vorhandenen Reifegrad optimal ausnutzen und im richtigen Moment die passenden Maßnahmen in Richtung Selbstständigkeit unternehmen.
Der Erfolg Ihrer Schlaf-Nachhilfe ist von Ihrer Konsequenz (hier haben es die Strukturisten leichter), von Ihrem persönlichen Leidensdruck – und von der Persönlichkeit Ihres Kindes abhängig. Mehr Informationen rund um das Thema „Schlafen üben“ gibt es unter „Selbstständig einschlafen – um jeden Preis?“ (siehe → Seite 47 ).
Was ist Ihr Job rund um den Schlaf Ihres Babys?
Beim Babyschlaf geht es natürlich nicht nur um den Ablauf eines biologischen Prozesses. Als Eltern spielen wir eine ganz entscheidende Rolle, wenn es darum geht, dass unsere Kinder ein gesundes Schlafverhalten entwickeln. Wir sollten nur weniger Lehrer oder Trainer sein und vielmehr Trostspender und Mutmacher.
Es ist unheimlich wichtig, dass wir Eltern den Schlaf unserer Kinder einfühlsam begleiten – und zwar solange wie sie es brauchen. Was heißt das konkret? Das heißt, dass Sie Ihrem Kind Tag für Tag, Nacht für Nacht geduldig und ohne Druck helfen, sich zu beruhigen und zu
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