Lotta schlaeft - endlich
kleine Schonfrist.“
Babys schlafen (sich) klug
Jetzt wird's ein bisschen theoretisch. Mich nervt es, immer wieder zu hören, dass Babys ein Schlafproblem haben. Was, es kann nicht alleine einschlafen? Es schläft nicht durch? Oh – da müsst ihr aber was machen … Babys haben kein Schlafproblem. Sie schlafen, wie es sich für Babys gehört. Wenn einer ein Problem hat, dann sind das wir Eltern – weil uns nicht gefällt, wie unsere Babys schlafen. Das ist ja auch wahnsinnig anstrengend für uns, keine Frage. Gerade für uns Individualisten – wo wir doch in unserem Leben vor der Geburt unseres Kindes weitestgehend selbstbestimmt unseren Launen nachgehen konnten. In kollektivistischen Kulturen wird das Schlafverhalten von Babys nicht als Problem gesehen. Dort sind die Menschen es gewohnt, sich um jemanden zu kümmern und ständig etwas für die Familie oder die Gemeinschaft zu machen.
Da fällt es nicht so sehr ins Gewicht, ob man auch noch ein Baby auf dem Arm hat. Außerdem gibt es ja immer noch ein Dutzend Menschen um einen herum, die einem das Baby abnehmen. Anders in unseren Kleinfamilien – da kann das Baby nicht von einem Arm in den anderen wandern. Da ist unser Arm und bestenfalls der unseres Partners – dann ist aber auch meistens Schluss.
Ein paar Fakten zum Babyschlaf sollten Sie kennen. Es fällt dann leichter, Verständnis für Babys aufzubringen und der Versuchung zu widerstehen, sie mal schnell einem Schlaf-Effizienzprogramm zu unterziehen. Sie brauchen sich dann auch keine Sorgen mehr zu machen, Ihr Kind könne unter Umständen das Schlafen nicht lernen. Das wird es – das verspreche ich Ihnen!
Hoher Anteil an leichtem Schlaf
Babys sind mit einem leichten Schlaf ausgestattet. Sie verbringen 50 Prozent ihres Schlafs in der sogenannten REM-Phase (engl. Rapid-Eye-Movement). In dieser Phase ist der Schlaf oberflächlich, die Babys träumen und bewegen dabei die Augen unter den geschlossenen Lidern. Zum Vergleich: Erwachsene haben ungefähr einen Anteil von 25 Prozent REM-Schlaf. Das bedeutet, Babys verbringen viel mehr Zeit in einem oberflächlichen Schlaf, weshalb sie viel leichter und daher natürlich auch häufiger erwachen.
Oberflächlicher Schlaf beim Einschlafen
Während wir Erwachsene beim Einschlafen direkt in einen tiefen Schlaf fallen, starten Babys mit einer REM-Phase und brauchen mindestens zwanzig Minuten, um in die Tiefschlafphase einzutreten. Kein Wunder also, dass sich ein schlafendes Baby so schwer ablegen lässt. Ist es einmal auf dem Arm eingeschlafen, muss man in der Regel mindestens 20 Minuten warten, bevor man es hinlegen kann, ohne dass es sofort wieder aufwacht.
Kurzer Schlafzyklus
Säuglinge haben einen kürzeren Schlafzyklus als Erwachsene. Während ein Schlafzyklus bei uns 90 Minuten dauert, schläft sich ein Baby in ca. 60 Minuten durch den kompletten Zyklus. Während eines Schlafzyklus werden verschiedene Schlafphasen durchlaufen. Beim Übergang von einer Schlafphase zur anderen ist der Schlaf weniger tief, Aufwachreizedringen leichter zu uns durch und die Gefahr, dass wir aufwachen, ist größer. Da der Schlafzyklus von Babys kürzer ist und sich die Schlafphasen dadurch schneller ablösen, befinden sich Babys öfter in den sogenannten Übergangsphasen. Also noch ein weiterer Grund, warum Babys Schlaf so sensibel ist.
Mit der Zeit verkürzt sich die Menge des leichten Schlafes, der Anteil an tiefem Schlaf nimmt zu und die Schlafzyklen werden insgesamt länger. Babys schlafen dann weniger unruhig und wachen seltener auf. Etwa im Alter von drei Jahren hat sich der Schlaf eines Kindes dem des Erwachsenen angeglichen.
WISSEN
Endlich ablegen – aber wie?
Ob Ihr Baby tief genug schläft, um es ablegen zu können, erkennen Sie daran, dass sein Ärmchen wie ein nasser Waschlappen herunterfällt, wenn Sie es anheben und dann loslassen. Und ist Ihr Baby nach dem Hinlegen doch wieder dabei, aufzuwachen, hilft es, wenn Sie ihm eine Weile rhythmisch seinen Popo tätscheln oder wackeln (ca. 80 Klopfer/Wackler pro Minute – das entspricht plus/minus dem Herzschlag). Am besten lassen Sie dann Ihre Hand noch ein bisschen am Körper Ihres Babys ruhen, bevor Sie sie langsam wegnehmen. Und wenn überhaupt nichts hilft – dann legen Sie sich einfach mit Ihrem schlafenden Kind auf dem Bauch – so gemütlich wie möglich – auf das Sofa. Die verordnete „Zwangspause“ wird Ihnen ganz bestimmt nicht schaden.
Es ist gut, dass Babys anders schlafen
Durch ihren leichten,
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