Lotta schlaeft - endlich
beschäftigt, zwischen Schlaf- und Kinderzimmerhin und her zu rennen. Wenn Ihr Kind groß genug ist, wird es selbst die Initiative ergreifen und einfach zu Ihnen ins Zimmer kommen und unter Ihre Bettdecke kriechen.
Schauen Sie genau, wie es Ihrem Kind mit der Veränderung geht. Findet Ihr Kind es gut, dass es jetzt in seinem eigenen Zimmer, in seinem eigenen Bett schläft? Vielleicht ist es sogar ein bisschen stolz, weil es ja jetzt schon so groß und tapfer ist. Bei kleinen Verunsicherungen reicht es meistens aus, dass Sie Ihrem Kind versichern, dass Sie sofort da sind, wenn es Sie braucht. Wenn es schon gut verstehen und reden kann, können Sie es auch fragen, was es braucht, damit es sich abends bzw. nachts noch besser fühlt. Vielleicht hat es ja eine Idee. Kinder wollen es zum Beispiel nicht stockdunkel im Zimmer haben – ein Nachtlicht bietet sich da an. Viele fühlen sich auch wohler, wenn die Zimmertür nachts offen bleibt – auch wenn das mit Babyfon eigentlich nicht notwendig ist.
Sobald Sie aber merken, dass sich Ihr Kind unwohl fühlt, gehen Sie so viele Schritte zurück, bis Ihr Kind wieder zufrieden ist. Und wenn das bedeutet, dass Sie da ankommen, wo Sie eigentlich von weg wollten: beim gemeinsamen Schlafen in Ihrem Schlafzimmer oder womöglich sogar Ihrem Bett. Keine Sorge – Sie lassen einfach ein wenig Zeit verstreichen und starten, wenn es Ihnen günstig erscheint, den nächsten Versuch. Es lohnt sich nicht, Ihr Kind zu drängen oder es ganz schlau mit schönen Aussichten zu locken. „Du bist doch ein großes Mädchen!“, „Du bekommst dann auch ein ganz tolles Spielbett!“ oder besser noch „Schau doch mal, der Jonas schläft schon ganz allein in seinem Bett und der ist sogar noch kleiner als du!“. So etwas hilft Ihrem Kind nicht, seine Angst zu überwinden. Das trägt höchsten dazu bei, dass es sich wie ein Versager fühlt.
Auch wenn alles super funktioniert und Ihr Kind hervorragend in seinem Zimmer schläft – es sollte immer in Ihrem Schlafzimmer willkommen sein. Denn es wird mit Sicherheit noch oft genug Ihre Nähe brauchen.
Alleine einschlafen
Ich gebe zu – ich tu mich schwer, zu diesem Thema etwas zu schreiben. Mir ist nicht ganz klar, warum man einem kleinen Kind beibringen muss, alleine einzuschlafen, wenn es das doch hervorragend zusammen mit Mama oder Papa kann.
Kinder wollen aus einem inneren Antrieb heraus selbstständig werden. Wenn es so weit ist, sind sie hoch motiviert, das mit dem Alleineinschlafen zu schaffen. Und das tun sie auch – ganz ohne Nachhilfe. Um die Selbstständigkeit Ihres Kindes brauchen Sie sich wirklich keine Sorgen zu machen. Aber es gibt auch in meinen Augen nachvollziehbare Gründe, warum Eltern ihr Kind einem „Alleineeinschlaf-Training“ unterziehen. Wenn so ein kleines Ding zum Beispiel abends ewig braucht, um abzuschalten, und sich gerne noch so lange beschäftigt, bis es irgendwann vor Müdigkeit ins Bett kippt. Ich kann verstehen, dass man nicht jeden Abend eine dreiviertel Stunde lang diesem Schauspiel beiwohnen möchte und dabei wahrscheinlich auch noch regelmäßig selbst einschläft.
Und dann gibt es natürlich noch die kinderreichen Familien, wo es schlicht organisatorisch schwer fällt, alle Kinder in den Schlaf zu begleiten – vor allem wenn sie in unterschiedlichen Zimmern schlafen. Wenn man nicht gerade ein Schlafzimmer für alle einrichtet, müssen die Kinder früh selbstständig werden. Oder die Geschwister leisten sich gegenseitig Gesellschaft beim Einschlafen – das ist in dem Fall häufig die beste Lösung.
Damit Sie also von mir nicht eine eher unmotivierte Abhandlung bekommen, wie das mit dem Alleineinschlafen funktioniert, übergebe ich jetzt lieber an Lottas Vater, Christian. Frühe Selbstständigkeit ist ihm wichtig und als Strukturist hat er auch die notwendige Geduld und Beharrlichkeit, um Lotta an das Alleinschlafen zu gewöhnen. Ich finde, er macht das ganz gut.
Lotta lernt alleine einschlafen
Lotta liebt es, im Bett vorgelesen zu bekommen und blättert auch gerne selbst in ihren Büchern herum. Christian findet ja Lottas Begeisterung für Bücher toll – aber jeden zweiten Abend eine halbe bis dreiviertel Stunde das gleiche Spiel … Jetzt, wo er sich mit Katrin mit dem ins Bett bringen abwechselt, ist ihm das doch zu viel.
Buch!“ Lotta streckt Christian Buch Nummer drei entgegen. „Lotta – zwei Bücher reichen. Jetzt leg dich schön hin und mach deine Äuglein zu. Es ist Schlafenszeit.“ Lotta
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