Lotta schlaeft - endlich
angekommen, purzeln und zappeln sie unermüdlich herum und starten spektakuläre Fluchtversuche.
Warum wollen Kinder nicht ins Bett oder können einfach nicht einschlafen? Einer dieser drei Gründe ist meistens für den Schlafwiderstand verantwortlich: Das Kind hat Schwierigkeiten abzuschalten und sich auf den Schlaf einzulassen, es hat Angst vor dem Schlafengehen oder es ist schlicht noch nicht müde …
Keine Müdigkeit in Sicht
Es ist schrecklich, wenn sich das Einschlafen Abend für Abend ins Endlose zieht. Wenn Ihr Kind zur gewohnten Schlafenszeit nicht mehr ohne weiteres einschläft und irgendwie nicht richtig müde wirkt, dann hat sich wohl etwas an seinem Schlafbedarf geändert. Klar, in der Regel braucht ein Kleinkind weniger Schlaf als ein Baby. Manchmal schlafen Kinder dann einfach tagsüber weniger. Andere halten nach wie vor ausgiebigen Mittagsschlaf und schlafen dann abends später ein. Die meisten Eltern hierzulande haben allerdings keine Lust, das offizielle Zubettgehen nach hinten zu verschieben. Wir sind eben doch keine Südländer. Lieber bringen wir unsere Kinder wie immer zur gleichen Zeit ins Bett und ärgern uns jeden Abend darüber, dass die einfach nicht einschlafen wollen. So haben wir das jedenfalls viele Monate mit Selma praktiziert … Vielleicht haben sie aber auch schon mal den super Ratschlag erhalten, dass sich Ihr Kind doch abends in seinem Zimmer bzw. Bett einfach mit sich selbst beschäftigen soll, bis es dann von alleine einschläft. Schöner Gedanke – nur welches Kind im Vorschulalter macht so etwas schon freiwillig und gerne? Das ist mit Sicherheit die große Ausnahme.
Meistens ist der Mittagsschlaf der Schlüssel zur Problemlösung. Braucht Ihr Kind weniger Schlaf, sie wollen aber, dass es nach wie vor zur gewohnten Zeit ins Bett geht, dann müssen Sie schauen, dass Ihr Kind tagsüber weniger schläft. Das heißt im Klartext: Mittagsschlaf kürzen. Das ist allerdings mitunter gar nicht so einfach – siehe Lotta. Ein Strukturist mag das vielleicht mit seiner Konsequenz und Zielorientiertheit hinbekommen. Manchmal hilft es aber auch schon, den Mittagsschlaf Stück für Stück um ein bis zwei Stunden vor zu verlegen. Bei vielen Kindern gilt nämlich die Regel – je später der Mittagsschlaf, umso später wird es am Abend mit dem Schlafengehen. Durch das Vorverlegen des Mittagsschlafs fällt der zudem oft ein wenig kürzer aus. Natürlich kann es Ihnen dann passieren, dass Ihr Kind am Nachmittag einen Schwächeanfall erleidet und unbedingt noch einmal schlafen muss – besonders bei einem „jungen“ Kleinkind, das sowieso noch ab und zu zwei Schläfchen am Tage hält. Da kann ein kleiner „Power-Nap“ Wunder wirken. Das bedeutet, Sie lassen Ihr Kind ca. zehn Minuten schlafen und wecken es dann auf. Da es sich nach zehn Minuten noch nicht im Tiefschlaf befindet, fällt das Aufwachen leichter. Der Erholungseffekt ist trotzdem da und Ihr Kind hält durch bis zur Schlafenszeit.
Allerdings klappt das nicht immer mit dem Verlegen des Mittagsschlafs – wäre ja auch zu schön. Da bleibt dann nicht mehr viel übrig, als aus den langen Abenden das Beste zu machen und geduldig darauf zu warten, bis die Kinder von selbst mit dem Mittagsschlaf aufhören (meistens im Alter zwischen drei und vier Jahren). Für viele Eltern eine echte Offenbarung. Plötzlich wollen Kinder, die sonst um 21 Uhr noch topfit waren, freiwillig um halb sieben ins Bett und schlafen in Nullkommanichts ein.
WISSEN
Einschlafen – wie lange darf das dauern?
Da gilt die Regel: Solange es Ihnen und Ihrem Kind Spaß macht. Das können fünf Minuten sein, aber auch eineinhalb Stunden. Sobald einer in Ihrer Familie anfängt darunter zu leiden, weil die Zeitspanne von „ins Bett gehen“ bis zum Einschlafen zu lang oder auch zu kurz ausfällt, sollten Sie etwas ändern. Entweder kann Ihr Einschlafritual einen frischen Anstrich vertragen oder die Schlafenszeit ist überholungsbedürftig.
Aufgedreht bis ins Letzte
Ein aufgedrehtes Kind ist an sich schon anstrengend, aber am Abend macht das gar keinen Spaß. Aus welchen Gründen auch immer, nicht wenige Kinder geben abends gerne noch einmal so richtig Gas. Sie rennen wie die Verrückten durch die ganze Wohnung, schreien laut herum, wollen, dass man mit ihnen tobt und bringen nebenbei das letzte verbliebene Stück Ordnung komplett durcheinander.
Wie kriegt man so ein Kind runter? Die üblichen Ratschläge lauten: abends soll alles ganz ruhig ablaufen, am besten
Weitere Kostenlose Bücher