Lotta schlaeft - endlich
wird sich häufiger und heftiger gegen das Schlafengehen wehren als ein Kind, dass von seinen Eltern in den Schlaf begleitet wird und das im gleichen Raum mit den Eltern schläft. Ich glaube, das ist nicht schwer nachzuvollziehen.
Auch wenn Sie sich verständlicherweise noch so sehr wünschen, Ihr Schlafzimmer für sich zu haben oder abends nicht so lange bei Ihrem Kind bleiben zu müssen, bis es endlich eingeschlafen ist – es ist wichtig, dass Sie diese Ängste ernst nehmen. Und wenn Sie Ihnen noch so irrational vorkommen. Die Selbstständigkeit beim Schlafen, die Sie sich von Ihrem Kind so sehr wünschen, kann sich ja nur entwickeln, wenn es sich ohne ständigen Stress und Angst auf den Schlaf einlassen kann. Also – geben Sie Ihrem Kind nicht nur tagsüber, sondern auch abends und nachts einfach die Nähe und Sicherheit, die es braucht.
WISSEN
Das Ein und Alles
Manche Kinder legen sich in der Zeit, in der sie von Trennungsängsten besonders stark gequält werden, ein absolutes Lieblingskuscheltier, -schnuffeltuch oder ähnliches zu – ein sogenanntes Übergangsobjekt. Oft handelt es sich nicht gerade um das schönste Stück in der Sammlung der Kuscheltiere oder Tücher. Aber sie schließen es in ihr Herz und lieben es abgöttisch. Es hilft ihnen dabei, sich zu beruhigen und gibt ihnen Sicherheit – gerade beim Einschlafen und auch nachts, wenn sie aufwachen. Wenn es nicht da ist, bricht die Welt zusammen – auch für die Eltern. Also passen Sie gut auf – auf das Ein und Alles! Und tun Sie es nicht ohne zu fragen in die Wäsche!
Mehr Selbstständigkeit muss her!
Ja, so ist das leider nun mal – Kinder können am besten bei ihren Eltern (ein-) schlafen und tun deshalb alles, um in ihrer Nähe zu sein. Und Eltern wollen am Ende eines Tages auch mal für sich sein und ihre Ruhe haben und tun deshalb alles, um sich die Kinder vom Leib zu halten. Ein echtes Dilemma. Welches Bedürfnis wiegt schwerer? Ziemlich klar ist – wenn Ihr Kind abends und nachts unter Trennungsangst leidet, also noch nicht reif ist für die „Selbstständigkeit“, dann müssen Sie wohl noch ein Weilchen zurückstecken.
Und wenn es mit vier oder fünf Jahren immer noch unter Trennungsangst leidet, also Angst empfindet, wenn die Eltern abends beim Einschlafen oder nachts, wenn es aufwacht, nicht bei ihm sind? Da ist doch irgendetwas mit der Erziehung zur Selbstständigkeit schief gelaufen, oder? Nein, da ist nichts schief gelaufen – das ist normal. In unserem Kulturkreis erwarten wir viel zu früh von unseren Kindern, dass sie selbstständig schlafen. Aus eigenen Stücken beginnt ein Kind damit rund um die Einschulung – klar, manche schon früher, aber nicht wenige auch später. Sie müssen aber nicht warten, bis Ihr Kind völlig freiwillig beschließt, ab heute im eigenen Zimmer schlafen zu wollen, so wie das wahre Empathisten tun. Ein wenig nachhelfen können Sie da schon, wenn Sie wollen.
Was erwarten wir eigentlich von unserem Kind, wenn wir wollen, dass es selbstständig schläft? Das sind in der Regel drei Dinge: Es soll ohne unser Beisein einschlafen, es soll in seinem eigenen Bett und am besten im eigenen Zimmer schlafen.
Im eigenen Zimmer schlafen
Oft ist es weniger schwierig, ein Kind aus dem Elternzimmer rauszubekommen, als dass es lernt, alleine einzuschlafen. Irgendwie einleuchtend – wenn Sie nach wie vor bei Ihrem Kind bleiben, bis es eingeschlafen ist, dann spielt der konkrete Ort des Geschehens keine so große Rolle. Und wenn es erst einmal schläft, ist zumindest bis zum nächsten Aufwachen Ruhe.
Sie können also einfach mal schauen, was passiert, wenn Sie Ihr Kind in seinem Zimmer zu Bett bringen. Dazu ist es nicht notwendig, dass da ein tolles Kinderbett steht. Eine Matratze tut es auch – am besten eine, wo auch Sie noch draufpassen. Es geht ja erst einmal darum herauszufinden, ob Ihr Kind diese Veränderung mitmacht. Wenn das gemeinsame Übernachten im Kinderzimmer klappt, dann setzen Sie das einfach so lange fort, bis Sie das Gefühl haben, dass sich Ihr Kind an die neue Schlafumgebung gewöhnt hat. Dann können Sie mal versuchen, wie es ist, wenn Sie die Nacht nicht im Kinderzimmer verbringen, sondern nach dem Einschlafen in Ihr Bett wechseln. Wenn Ihr Kind nachts aufwacht, wird es aller Wahrscheinlichkeit nach Ihnen rufen. Das Ausquartieren würde ich daher sowieso erst angehen, wenn Ihr Kind schon recht zuverlässig durchschläft und nicht ständig aufwacht. Sonst sind Sie die ganze Nacht damit
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