Lotta schlaeft - endlich
soll um 18 Uhr das Zu-Bett-geh-Ritual anfangen, alle Störungen sollen vermieden werden. Bei uns hat das irgendwie nie funktioniert. Besonders nicht, seitdem wir zwei Kinder haben. Wenn dann auch noch der Abend nicht immer gleichförmig verlaufen kann, weil der Partner zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause kommt, dann ist die absolute Ruhe und Routine am Abend reine Utopie. Wie soll man zum Beispiel seinem Kind erklären, dass es mit Papa abends nicht toben darf, wenn es ihn sonst nur am Wochenende sieht?
Klar – soweit es geht, sollten sie abends aufregende Aktivitäten vermeiden. Aber besser ist, Beruhigendes und Schönes zu bieten. Schaukeln ist zum Beispiel klasse – vor allem für kleinere Kinder. Sie sitzen relativ fixiert und werden schön hin und hergeschaukelt. Das beruhigt ungemein. Am besten noch zu einer schönen Musik. Und für eine Schaukel im Türrahmen ist fast in jeder Wohnung Platz. Für größere Kleinkinder, so ungefähr ab zwei Jahren, finde ich Fernsehen super. Ja, ich weiß – Fernsehen am Abend ist bei uns in Deutschland und vor allem in akademischen Kreisen ein absolutes No-go. Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen, weder als Mutter noch als Psychologin. Natürlich sollen Sie Ihr Kind nicht vor den Fernseher setzen, irgendeinen beliebigen Sender einschalten und es dann für die nächsten zwei Stunden sich selbst überlassen. Die meisten Kinder lieben aber Filme (genauso wie Erwachsene auch) und das kann man auch abends nutzen, um sie zu beruhigen. Wenn Ihr Kind besonders aufgedreht ist, bieten Sie ihm an, zwei kleine Filmchen zu schauen und es wird wie ein Lämmchen vor dem Fernseher sitzen und zur Ruhe kommen. Am besten funktionieren abends die Filme, die Ihr Kind schon gut kennt und die nicht wahnsinnig aufregend sind. Ich empfehle da immer, sich eine kleine aber feine Kinder-DVD-Sammlung zuzulegen. Toll ist es natürlich, wenn Sie sich mit Ihrem Kind zusammen auf das Sofa kuscheln und den Film anschauen. Aber gerade, wenn sie mehrere Kinder haben oder etwas anderes dringend erledigen müssen, können Sie Ihr Kind auch ruhigen Gewissens alleine schauen lassen – es kennt die Geschichte ja schon. Wichtig ist beim Fern-, DVD- oder You-Tube-Schauen, dass Sie vorab genau vereinbaren, was und wie viel geschaut werden darf. Nach einer Weile akzeptiert Ihr Kind das ohne weiteres und es gibt keinen Ärger, wenn die Glotze wieder ausgeschaltet wird – oft machen die das dann sogar selber.
Wenn es darum geht, tatsächlich ins Bett zu gehen, ist es von Vorteil, wenn so ein aufgedrehtes Ding dort von etwas erwartet wird, was es wirklich total gerne mag: warme Milch, tolle Geschichten, wunderschöne Bilderbücher, Kuscheln mit Mama, gekrault oder gestreichelt werden – eben was das Kinderherz begehrt. Das Zubettgehen muss einfach etwas unglaublich Schönes (und Beruhigendes) sein, sodass auch ein aufgedrehtes Kind sagt: Ich will jetzt ins Bett!
Ich hab Angst
Die Nacht hat etwas Unheimliches an sich – nicht nur als Kind habe ich so empfunden. Wenn mein Mann auf Geschäftsreise ist und ich mit den Kindern nachts allein in unserer Wohnung bin, kann mich ein komisches Geräusch schon mal ordentlich verunsichern. Ich weiß nicht, wie es Ihnen da geht. Kinder fürchten sich jedenfalls oft vor der Dunkelheit. Dazu kommt dann auch noch die Angst, die sie regelmäßig befällt, wenn ihre Eltern nicht in unmittelbarer Nähe sind. Die sogenannte Trennungsangst tritt bei jedem Kind auf und ist am stärksten zwischen dem ersten und dem dritten Lebensjahr – natürlich in unterschiedlicher Ausprägung. Es gibt Kinder, die leiden häufiger und intensiver unter ihr als andere.
Wie viele Kilometer so manches Kind wohl im Laufe seiner Kindheit zurücklegt, wenn es Nacht für Nacht von seinem Bett zu dem der Eltern pilgert? Es verwundert nicht besonders, dass Kinder nachts immer wieder aufs Neue den Weg zu ihren Eltern auf sich nehmen, wo sie doch von einer angeborenen Angst geplagt werden. So richtig gruselig wird es dann so ab dem zweiten Lebensjahr. Um den Dreh herum setzt die kindliche Fantasie ein und Ungeheuer und Monster verbreiten zusätzlich Angst und Schrecken im Schlafzimmer.
Wenn Schlafengehen dann bedeutet, getrennt zu sein von Mama und Papa, sind das natürlich nicht besonders rosige Aussichten für ein Kind. Da lobt es sich doch den Tag, wo es eigentlich nie alleine in einem Zimmer sein muss. Ein Kind, dass alleine einschlafen oder die Nacht alleine in seinem Zimmer verbringen muss,
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