Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
will ankommen, ehe es dunkel wird.«
»Was gibt es Neues von unserem vermissten Wachmann und Yasmine?« Olivia hatte von den beiden nichts mehr gehört.
»Es gibt nichts Neues. Sie sind vom Bildschirm verschwunden, wie es im Buche steht.« J. L. sah sie von der Seite an. »Hast du etwas Nützliches herausgefunden?«
»Nein.« Sie hatte die letzten zwei Tage damit zugebracht, die anderen Wachmänner in Leavenworth zu verhören. Alle behaupteten, nicht die geringste Ahnung von den Vorgängen gehabt zu haben. Sie hatten nicht gewusst, dass Joe jemandem dabei behilflich war, zu Otis Crump zu kommen. Und sie waren alle ehrlich gewesen.
Müdigkeit übermannte sie. Die letzten paar Nächte hatte sie nicht gut geschlafen. Yasmines Verrat machte ihr immer noch zu schaffen, und sie machte sich Sorgen wegen Robby.
»Willst du schlafen?«, fragte J. L.
Sie gähnte schon zum zweiten Mal. »Brauchst du mich nicht, um den Weg zu finden?«
»Ich habe mein Navigationsgerät. Ruh dich ruhig aus. Ich habe das Gefühl, heute Nacht werden wir sehr lange aufbleiben.«
Um es sich gemütlich zu machen, nahm Olivia die Klammer aus ihrem Haar. So konnte sie sich gegen die Kopfstütze zurücklehnen, und dann schloss sie die Augen.
Einige Zeit später schüttelte J. L. ihre Schulter. »Hey, willst du Hamburger, Fishburger, oder Burger mit Hähnchen? Das ist alles, was es hier zur Auswahl gibt.«
Als sie langsam wach wurde, merkte Olivia, dass sie auf der Drive-in-Spur eines kleinen Fast-Food-Restaurants standen. »Ah, Hähnchen.« Sie warf einen Blick auf die Digitaluhr. Es war 7:38 Uhr. »Sind wir schon in Nebraska?«
»Jepp. Wir sind nicht mehr in Kansas.« J. L. kurbelte sein Fenster herunter und gab ihre Bestellung auf.
»Ich mache das schon.« Bevor ihr Kollege bezahlen konnte, kramte Olivia in ihrer Handtasche und reichte ihm zwanzig Dollar. »Wie weit ist es noch?«
»Wir sollten in einer halben Stunde da sein.« J. L. bezahlte ihr Essen, reichte die Papiertüten an Olivia weiter und stellte ihre Getränke in den Becherhaltern ab. »Ich habe Harrison und Barker vor etwa fünfzehn Minuten auf dem Highway überholt, deswegen fand ich, wir könnten uns eine Auszeit nehmen.«
Sie verließen den Parkplatz und hatten innerhalb weniger Minuten die Stadt hinter sich gelassen. Maisfelder säumten die Straße. Olivia schätzte, dass die Pflanzen nicht ganz zwei Meter hoch waren. Als sie den letzten Bissen von ihrem Burger verzehrte, hatte sich der Ausblick nicht verändert. Sie nahm ein paar von J. L.s Pommes frites und nippte an ihrem Softdrink. Die Maisfelder streckten sich nach allen Seiten endlos hin.
»Hier wächst echt viel Mais.«
»Jepp.« J. L. trank von seiner Cola. »Die Einöde hat angefangen, mich einzuschläfern. Ich brauchte das Koffein.«
Kurz nach acht kamen sie in der kleinen Stadt an, in der Barker ihnen Zimmer reserviert hatte. Olivia und J. L. waren gerade dabei, in ihr Motel einzuchecken, als Harrison und Barker auf den Parkplatz fuhren.
Im Badezimmer spritzte Olivia sich kaltes Wasser ins Gesicht, und fünf Minuten später machten sie sich auf den Weg zu den dicht beieinanderstehenden Farmen, wo man die Leichen entdeckt hatte. Barker hatte den Sheriff angerufen und darum gebeten, dass sie sich alle dort trafen.
Sie bogen auf eine unbefestigte Straße ein, die zwei große Maisfelder voneinander trennte. Die Sonne näherte sich dem Horizont. Sie würden einige ihrer Ermittlungen wohl bei Taschenlampenlicht vornehmen müssen.
»Da ist der Wagen des Sheriffs.« Olivia deutete aus dem Fenster, als J. L. daran vorbeiraste.
Er bog auf eine Auffahrt ein, die zu einem alten Farmgebäude aus Holz führte, und sie stiegen aus dem Wagen. Olivia legte sich das Pistolenhalfter um die Hüfte und schob ihre Taschenlampe in den Gürtel. Dann zwirbelte sie ihre Haare am Hinterkopf wieder zusammen und steckte sie mit der Klammer fest.
Während sie auf den Sheriff zuging, registrierte sie vier Farmhäuser, zwei auf jeder Straßenseite. Weiter die Straße hinab entdeckte sie zwei rote Scheunen. Jede Farm war zwei Stockwerke hoch und weiß gestrichen, und vor jedem der Häuser befand sich eine Veranda. Das Einzige, was sie voneinander unterschied, war die Farbe ihrer Fensterläden. Eines hatte schwarze, eines grüne, und die anderen zwei waren schieferblau und kastanienbraun getüncht. Ein großer Schatten spendender Baum wuchs vor jedem Haus. Um das kleine Nest aus Farmhäusern und Scheunen herum erstreckten sich grüne
Weitere Kostenlose Bücher