Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
Maisfelder meilenweit in die Ferne. Die Sonne hing tief am Horizont und malte den Himmel rosa und golden an.
Harrison hatte hinter dem Wagen des Sheriffs geparkt, und Barker war bereits dabei, den Fall mit dem örtlichen Officer zu besprechen. J. L. und Olivia stellten sich vor.
»Ich sage Ihnen, es ist einfach nur merkwürdig.« Der Sheriff schüttelte ratlos den Kopf. »Ich kann es mir nicht erklären. Das waren alles gute gottesfürchtige Leute. Wer sollte sie umbringen wollen?«
»Sehen wir uns die Sache an«, schlug Barker vor.
»Kommen Sie.« Der Sheriff führte die FBI-Agenten zu dem Haus mit den schieferblauen Fensterläden, das ihnen rechts am nächsten stand.
Eine Brise strich durch das Maisfeld, als Olivia daran vorbeiging. Erst als sie das Rascheln hörte, merkte sie, wie still es sonst war. Keine Erntemaschinen. Keine Mütter, die ihre Familie zum Essen riefen. Keine Geräusche von Fernsehern, die durch offene Fenster drangen.
Im Haus zeigte der Sheriff ihnen die Leichen. Ein Mann und eine Frau lagen auf dem Holzboden ausgestreckt im Wohnzimmer. Ihre Kehlen waren aufgeschlitzt, aber es befanden sich keine Blutlachen unter ihnen.
Olivia musste schlucken. Sie war nicht daran gewöhnt, am Tatort mitzuarbeiten. Normalerweise blieb sie im Büro und verhörte dort die Verdächtigen, um zu sehen, wer von ihnen log.
»Sie müssen irgendwie anders ausgeblutet sein«, sagte Harrison. »Erst dann hat der Mörder sie hierher geschleppt.«
J. L. umrundete die Leichen. »Es gibt kein Anzeichen, dass sie bewegt wurden. Keine Blutspur. Keine Kratzspuren von ihren Schuhen. Und ich wette, es war mehr als ein Mörder.«
Olivia presste eine Hand auf ihren Bauch. Sie hätte den Burger nicht essen sollen.
Um besser sehen zu können, beugte Barker sich zu den Leichen. »Keine weiteren Wunden. Sie scheinen sich nicht gewehrt zu haben.«
Sie wendete sich von dem schrecklichen Anblick ab und bemerkte Spielzeug in einer Plastikkiste neben dem Fernseher. Oh Gott. »Gibt es hier noch mehr Leichen?«
»Nein, das war alles«, antwortete der Sheriff. »Wollen Sie die anderen Häuser sehen?«
Draußen beschlossen sie, sich zu trennen, weil es rasch immer dunkler wurde. Der Sheriff und Harrison überquerten die Straße zur Farm auf der anderen Seite. Barker, J. L. und Olivia gingen ins zweite Haus auf der rechten Seite der Straße.
Genau wie im ersten Haus lag ein totes Paar auf dem Boden, die Kehlen aufgeschlitzt, ohne jegliche Anzeichen von Blut. In der Küche befand sie noch eine ältere Frau, genauso zugerichtet.
Sie gingen nach oben und sahen dort in den Schlafzimmern nach.
»Kommen Sie, sehen Sie sich das an«, rief Olivia aus einem der Schlafzimmer.
»Noch eine Leiche?«, fragte Barker, als er und J. L. das Zimmer betraten.
»Nein.« Sie deutete auf den Boden, wo Spielzeug verstreut lag. »Im ersten Haus habe ich auch Spielzeug gesehen.«
»Verdammt.« J. L. verzog das Gesicht. »Wo sind die Kinder?«
»Ich weiß es nicht.« Sie zog die Rüschenvorhänge zur Seite und spähte aus dem Fenster. Die letzten Sonnenstrahlen schienen auf einen kleinen Hof mit einer rostigen Schaukel. Dahinter erstreckten sich Maisfelder, so weit das Auge reichte. »Ich kann keine Emotionen spüren, bis auf unsere eigenen und die von den Jungs auf der anderen Straßenseite.«
»Vielleicht sind die Kinder entkommen«, schlug J. L. vor. »Wenn ein Mörder zu mir ins Haus käme, würde ich davonrennen und mich im Maisfeld verstecken.«
Olivia schüttelte sich. Sie konnten genauso gut entführt worden sein.
»Mal sehen, ob ich welche von ihnen aufspüren kann.« Barker griff sich ein abgelegtes Kinder-T-Shirt vom Boden. »Sie zwei bleiben hier.« Er verließ das Zimmer und ging die Treppe hinab.
Olivia und J. L. sahen sich fragend an. Sie hörten, wie eine Tür knallend ins Schloss fiel.
»Da unten ist er.« Olivia zeigte aus dem Fenster. Barker hielt das T-Shirt an sein Gesicht und ging mit schnellen Schritten auf das Maisfeld zu.
»Was macht er da? Im Mais verläuft er sich doch. Die Felder sind die reinsten Ozeane.«
»Merkwürdig«, murmelte J. L.
Olivia beobachtete, wie Barker verschwand und der letzte Rest Sonnenlicht verlosch. Das Haus war in Dunkelheit gehüllt. Als sie nach ihrer Taschenlampe greifen wollte, ging im Hof plötzlich gleißendes Licht an.
»Sehr gut.« J. L. sah erleichtert aus. »Sie haben draußen automatische Beleuchtung. Wenn Barker sich verläuft, kann er einfach dem Licht nachgehen.«
»Lass uns
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