Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
für Sterbliche ein verfluchter Ort, dachte Robby, als er und seine Kameraden die kleinen Holzhütten durchsuchten. Es befanden sich keine Menschen darin, aber zurückgelassene Kleidung und verschiedene Körperpflegeartikel deuteten darauf hin, dass sie benutzt wurden.
»Das ist ein schlechtes Zeichen«, murmelte Robby, als sie auf das Haupthaus zugingen.
Carlos blieb plötzlich stehen und verzog das Gesicht. »Ich rieche Tod.«
Mit gezogenen Waffen stürmten sie in die Hütte. Zu spät. Auf dem Boden waren acht Leichen verteilt, komplett blutleer, die Kehlen aufgeschlitzt, um Bisswunden zu vertuschen.
»Oh nein.« Emma presste eine Hand auf ihren Mund.
Den Leichnam eines Mannes sah Connor sich näher an. »Er ist noch nicht lange tot.«
»Casimir könnte immer noch in der Nähe sein.« Vielleicht hatten sie Glück, und Emmas Vermutung stimmte.
Angus hatte bereits sein Handy aus seinem Sporran gezogen und eine Nummer gewählt. »Jack, wir brauchen dich und dein Team hier.«
Robby rief Phineas in New Orleans an. Innerhalb weniger Minuten hatte sich ihre Gruppe mehr als verdoppelt.
»Verteilt euch«, befahl Angus. »Wenn ihr sie findet, zieht euch zurück und ruft uns an. Wir kämpfen nur gemeinsam.«
Robby raste in Vampirgeschwindigkeit auf die Höhle zu. Was für ausgleichende Gerechtigkeit wäre es, Casimir am selben Ort zu töten, an dem er von ihm gefoltert worden war. Er blieb am Höhleneingang stehen, um die Taschenlampe, die er in seinen Sporran gesteckt hatte, herauszuziehen. Selbst mit seiner übermenschlichen Fähigkeit, im Dunkeln zu sehen, konnte er in der Höhle zusätzliches Licht gebrauchen.
Emma und Angus kamen auf ihn zugerast und blieben neben ihm stehen.
»Wir haben uns gedacht, dass du direkt hierher gehst«, sagte Emma.
Angus sah ihn eindringlich an. »Nimm ihn dir nicht alleine vor.«
Robby zuckte mit einer Schulter. »Ich habe ihn noch nicht gefunden.«
Auch Angus zog eine Taschenlampe aus seinem Sporran und schaltete sie an. »Geh du voran.«
Sie kletterten gemeinsam den Hauptgang der Höhle hinab. Fackeln aus Schilfrohr lagen ausgelöscht auf dem Steinboden. Als der Weg sich gabelte, ging Robby nach links, und Angus und Emma gingen nach rechts.
Die Höhlen schienen leer zu sein. Nirgends brannten Fackeln. In der Ferne murmelten und hallten keine Stimmen. Robby hielt direkt auf den kleinen Raum zu, in dem die Malcontents ihn gefangen gehalten hatten.
Der Lichtkreis seiner Taschenlampe glitt an den Steinwänden entlang. In der Luft hing noch der Geruch von Blut. Sein Lichtstrahl landete auf einem Stuhl. Der Holzrahmen hatte unter seinen brutalen Bemühungen, sich zu befreien, gelitten. Silberne Ketten hingen von den Sprossen der Stuhllehne bis auf den Steinboden hinab. Diese Ketten hatten ihn an den Stuhl gefesselt, ihm das Fleisch verbrannt und ihn davon abgehalten, sich in die Freiheit zu teleportieren. Blut - sein Blut - färbte den Boden burgunderrot.
Finstere Erinnerungen blitzten in seinen Gedanken auf. All der Schmerz, die Demütigung, die Verzweiflung kamen zu ihm zurück, als wäre das alles erst letzte Nacht geschehen. Der Strahl der Taschenlampe begann zu wackeln, denn seine Hand zitterte vor Wut.
»Ich dachte mir, ich würde dich hier finden.« Eine leise Stimme ertönte hinter ihm.
Er wirbelte herum und sah Connor im schmalen Höhleneingang stehen.
»Die Höhle ist leer«, verkündete der Vampir. »Der Campingplatz ebenfalls. Casimir und seine Anhänger haben sich eine andere Futterstelle gesucht.«
»Ich werde ihn umbringen«, flüsterte Robby. »Wenn ihr ihn findet, muss ich es sein, der ein Schwert durch sein schwarzes Herz treibt.«
»Du brauchst Rache. Das verstehe ich.« Connors Blick war von Trauer überschattet. »Pass auf dich auf, Lad. Rache kann einen Mann dazu bringen, schreckliche Dinge zu tun. Du wirst dich nicht besser fühlen, wenn du dabei deine Seele verlierst.«
»Ich habe nicht vor...« Robby verstummte, als Connor sich umdrehte und die Höhle verließ. Er warf einen letzten Blick auf den klapprigen Holzstuhl. »Ich werde mich rächen.«
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Am Donnerstagabend war Olivia gerade dabei, sich zum Aufbruch fertig zu machen, als Barker seine Bürotür öffnete und rief: »Harrison, Wang, Sotiris - in mein Büro, sofort!«
Sie warf J. L. einen fragenden Blick zu, während sie eilig ins Büro ihres Vorgesetzten gingen.
»Was ist los?«, fragte Harrison.
»Wir haben gerade die Nachricht von einem County Sheriff in Nebraska bekommen. Ein
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