Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
Blutes tief ein. Der primitive Drang zu beißen war immer in ihm, aber normalerweise hatte er ihn gut unter Kontrolle. Dieses Mal jedoch ergab er sich seinem Blutdurst. Sein Zahnfleisch begann zu kribbeln. Mit einem Zischen sprangen seine Fangzähne hervor.
Er merkte kaum, wie Olivia keuchte. Er versenkte seine Zähne in J. L.s Hals und saugte ihm das Blut aus dem Körper. Statt aufzuhören, ließ er danach seinen Vampirspeichel in die Wunde tropfen.
Angus hatte ihm den Prozess beschrieben, aber Robby hatte noch nie Gelegenheit gehabt, ihn selbst anzuwenden. Er konnte nur hoffen, dass er es richtig machte. Wenn er das tat, würde J. L. sich dem Tod widersetzen und in ein vampirisches Koma fallen.
»Du hast es geschafft, Lad.« Angus legte ihm seine Hand auf die Schulter. »Er liegt im Koma.«
Erleichtert lehnte Robby sich zurück. Als er zu Olivia blickte, riss sie erschrocken ihre Augen auf. So ein Mist. Seine Fangzähne waren noch ausgefahren. Sie sah wirklich angewidert aus. Er wischte sich das Blut vom Mund und konzentrierte sich darauf, seine Zähne verschwinden zu lassen.
»Was geschieht jetzt?«, fragte sie.
»Er wacht entweder aus dem Koma auf, oder er stirbt.« Für Angus war die Prozedur nichts Besonderes, und seine Erklärung fiel dementsprechend sachlich aus. »Gib ihm einige Augenblicke, sich an alles zu gewöhnen, ehe du weitermachst.«
Im Raum wurde es bis auf das Stöhnen der verwundeten Gefangenen still.
»Ich muss einen Krankenwagen rufen«, sagte Barker.
»Noch nicht.« Angus hielt den Mann zurück. »Wir müssen warten, bis Whelan sich um die Sache kümmert.«
»Wir sollten ihre Erinnerungen löschen, ehe sie zurück ins Gefängnis gehen«, sagte Connor.
Barker trat in einen Staubhaufen. »Einige dieser toten Vampire waren Gefangene. Warum haben sie sich nicht fortteleportiert, wie die Malcontents?«
»Sie waren gerade erst verwandelt«, erklärte Emma ihm. »Sie haben noch nicht gelernt, wie man sich teleportiert. Ich bezweifle, dass ihnen diese Gabe überhaupt bewusst war.«
Robby atmete tief ein. Zeit für den nächsten Schritt. Er zog seinen Dolch aus der Hülle an seiner Wade.
»Was machst du jetzt?« Olivia beobachtete ihn gebannt.
»Ich muss ihn füttern.« Robbys Augen füllten sich mit Tränen. »Wenn er mein Blut abstößt, stirbt er. Dann habe ich ihn umgebracht.«
Sanft berührte Olivia Robbys Arm. »Was auch immer geschieht, es wird nicht deine Schuld sein. Du hast getan, was du konntest.«
»Versuchst du immer noch, mich zu therapieren?« Er atmete schwer, als er sich den Arm aufschlitzte. Blut quoll aus der Wunde. Er legte J. L. seinen Arm an den Mund.
Nichts geschah. Bluttropfen rannen J. L.s Wange hinab.
»Komm schon, Lad.« Robby hielt seinen verwundeten Arm dicht an J. L.s Nase, damit er den Duft wahrnehmen konnte.
Mit einem Mal blähten sich J. L.s Nasenlöcher.
»So ist gut.« Robby hielt seinen Arm über J. L.s Mund. Bluttropfen landeten auf seinen geschlossenen Lippen. »Trink, Lad.«
Olivia beugte sich vor. Auf ihren Wangen glänzten Tränen. »J. L., bitte, wenn du mich hören kannst, du musst trinken.«
Mehr Tropfen ergossen sich auf J. L.s Mund und färbten seine blassen Lippen rot. Sein Mund öffnete sich.
»So ist gut.« Robby presste seine Wunde an J. L.s Mund.
J. L.s ganzer Körper bebte. Plötzlich packte er Robbys Arm und fing an, zu saugen.
»Es funktioniert.« Überglücklich beobachtete Robby den Mann. Er hatte J. L. nicht verloren.
Wenn ihm das nur auch mit Olivia gelang.
****
Olivia hockte am Rand des Bettes, in dem J. L. sich ausruhte. Robby hatte sie zurück zu Romatech teleportiert, und Angus hatte J. L. mitgenommen. Sie hatten ihn in einem der Schlafzimmer im Keller untergebracht.
Vorsichtig wischte sie das Blut von J. L.s Hals ab. Zu ihrem größten Erstaunen heilten die Wunden tatsächlich. Robby hatte ihr erklärt, dass der Körper eines Vampirs im Todesschlaf vollkommen heilen konnte.
Robby und Angus hatten sich zurück nach Kansas City teleportiert, um Jagd auf Casimir zu machen und sicherzustellen, dass Whelan für die Bereinigung der Sache in der Lagereinheit sorgte.
Als sie mit J. L. allein war, erinnerte Olivia sich daran, wie schwierig die Verwandlung für Robby gewesen war. Er hatte körperliche und emotionale Schmerzen durchlitten. In seinen Augen hatten Tränen geglänzt. Würde er sie eines Tages der gleichen Prozedur unterziehen müssen?
Sie schlüpfte in Robbys Schlafzimmer nebenan und duschte dort. Dann
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