Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
noch einmal durchleben wollen? Zweifellos fand ein großer starker Mann wie Robby es peinlich, zuzugeben, dass man ihn zu einem vollkommen hilflosen Opfer gemacht hatte.
Sicher, seine körperlichen Wunden mochten verheilt sein, aber die Wunde in seinem Innern klaffte immer noch tief. Und sie hatte ihn erneut gedemütigt mit ihrer Andeutung, dass man ihm nicht vertrauen konnte.
Eleni kam mit einem Strauß Petersilie in der Hand zurück in die Küche marschiert. »Wir machen Dolmades, Spanakopita, Lamm und Salat zum Abendessen. Ich werde deine Hilfe brauchen.« Sie wusch die Petersilie in der Spüle ab.
Misstrauisch wandte sie sich ihrer Großmutter zu. »Das scheint mir sehr viel Essen nur für uns beide.«
Eleni setzte sich ihr gegenüber und begann die Petersilie zu hacken. »Ich habe Spiro zum Abendessen eingeladen. Dolmades sind seine Leibspeise.«
Olivia stöhnte. »Spricht er überhaupt Englisch?«
»Ein paar Worte.« Eleni schüttete die gehackte Petersilie in die Rührschüssel. »Ich weiß, dass ich dir auf die Nerven gehe, aber keine Sorge. Die Sprache der Liebe braucht keine Worte.«
Widerspruchslos nippte Olivia an ihrem Tee. Es würde nichts bringen, sich zu beschweren.
Eleni steckte ihre Hände in die Rührschüssel, um alle Zutaten miteinander zu vermischen. »Wir werden einige Stunden beschäftigt sein. Warum erzählst du mir nicht von dem bösen Mann, der dir solche Sorgen bereitet?«
»Hier kann er mir nichts anhaben.« Das hoffte sie jedenfalls. »Er sitzt im Gefängnis.«
»Gefängnis? Was hat er verbrochen?«
»Er hat dreizehn Frauen vergewaltigt und ermordet.«
Angewidert blickte Eleni auf. »Ich weiß nicht, wie du dich mit so schrecklichen Menschen abgeben kannst.«
Otis Crump war mehr als schrecklich. Olivia hatte viele Kriminelle verhört, aber sie hatte sich noch nie gefühlt, als stünde sie dem Bösen von Angesicht zu Angesicht gegenüber, bis sie Otis begegnet war. »Ich möchte lieber nicht über ihn reden.« Ihre Großmutter sollte nicht alle grausigen Details erfahren.
Eleni schüttelte den Kopf und schnalzte mit der Zunge, während sie die Weinblätter vorbereitete. »In Ordnung. Jetzt sieh mir zu, damit du lernst, wie man es macht.« Sie gab einen Löffelvoll Fleischfüllung auf ein Weinblatt, faltete erst den Stiel zur Mitte, dann die Seiten und rollte es dann zusammen.
Olivia wollte die Gedanken an Otis vertreiben, also nahm sie die Rose aus ihrem Gefäß und hielt sie sich an die Nase. Der Duft stieg in ihren Kopf und erinnerte sie an Robby.
»Du siehst mir nicht zu«, rügte Eleni sie. Sie kniff die Augen zusammen. »Und du fühlst dich auf einmal besser.«
Olivia lächelte und streichelte die samtigen Rosenblätter. »Letzte Nacht habe ich den Mann getroffen, der die Rose hiergelassen hat.«
»Deinen heimlichen Verehrer? Wer ist er?«
»Er heißt Robert Alexander MacKay. Kurz Robby.«
Eleni sah verwirrt aus. »Das klingt nicht nach einem Griechen.«
»Er ist Schotte.« Als ihre Großmutter sie fragend ansah, erklärte sie weiter: »Weißt du, aus Schottland? Karierte Röcke und Dudelsäcke?«
Eleni schürzte ihre Lippen. »Er kommt von einer Insel?«
»Ja.«
»Hmm. Dann kann er so schlecht nicht sein.« Sie rollte ein weiteres Weinblatt zusammen. »Ist er hergekommen? Warum bin ich ihm nicht begegnet?«
»Es war nach Mitternacht. Du hast schon geschlafen.«
»Warum so spät? Ist er so etwas wie ein Schmuggler?«
»Nein. Er geht nachts joggen. Ich habe ihn in meiner ersten Nacht hier gesehen. Und er hat mich gesehen. Aus der Ferne. Wir haben uns nicht unterhalten. Und in der nächsten Nacht hat er die Rose hiergelassen.«
»Hmm.« Eleni runzelte die Stirn, während sie ein weiteres Weinblatt füllte. »Und du hast letzte Nacht mit ihm geredet?«
»Ja. Auf dem Innenhof.«
»Er hat doch keinen Unsinn mit dir versucht?«
»Nein. Er kam mir... wirklich nett vor.« Olivia stellte die Rose zurück in die Vase. »Er hat mir gesagt, dass ich mutig bin, und schön, genau die Worte, die Grandpa zu dir gesagt hat.«
»Das ist gut.« Eleni legte den Kopf zur Seite. »Jetzt spüre ich Sorge und Angst. Was ist los?«
Olivia trug ihre Teetasse zur Spüle und wusch sie aus. Ihre Gefühlsschwankungen glichen momentan einer Achterbahnfahrt. In einem Moment sonnte sie sich in der Wärme ihrer Gefühle für Robby, in der nächsten wich sie voll kalter Angst zurück. »Ich habe ihm von meiner Gabe erzählt.«
»Wie hat er es aufgenommen?«
»Er... schien damit
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