Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
vertrauen.«
»Robby.« Jean-Luc griff ihn an der Schulter, um ihn aufzuhalten. »Ich weiß, dass du gelitten hast. Aber du musst ihr eine Chance geben.«
»Nay«, zischte er. »Sie wird uns verraten.«
»Nicht alle Frauen sind wie deine.« Jean-Luc sprach die Worte leise und mit Bedacht.
Die Gedanken an die Vergangenheit waren schmerzhaft für Robby. In den Jahren, die er als Jean-Lucs Leibwächter gearbeitet hatte, waren sie gute Freunde geworden. Robby hatte ihm viel von seiner Vergangenheit anvertraut. Von seiner Frau.
Er hatte versucht, nach Culloden zu ihr zurückzukehren, aber Mavis hatte sich entsetzt von ihm abgewendet. Er war in der Nähe geblieben, hatte sich tagsüber in einer Höhle versteckt und nachts auf seiner Farm gearbeitet. Er hatte nicht gewusst, was sie tagsüber tat, und bemerkte zu spät, dass sie sich mit dem Feind eingelassen und einen englischen Soldaten zum Liebhaber genommen hatte, einen der Engländer, die ihn und seine Freunde auf dem Schlachtfeld umgebracht hatten.
Robby musste verschwinden, nachdem der Engländer geschworen hatte, ihn tagsüber zu finden und umzubringen. Viele Jahre lang hatte er versucht, wenigstens mit seiner Tochter in Kontakt zu bleiben. Man behandelte sie wie eine Leibeigene, ehe sie mit fünfzehn Jahren davonlief, um einen Jungen aus dem Ort zu heiraten. Dann hatten sie ein Schiff nach Amerika genommen, und er wusste nicht, was danach mit ihr geschehen war.
Vielleicht war es ja gut, dass Jean-Luc ihn daran erinnert hatte. »Es ist schwer, Frauen zu vertrauen. Sie können einem das Herz in Stücke reißen.«
»Ich weiß.« Jean-Luc öffnete die Tür am Ende des Korridors, und eine eisige Brise wehte hinein. Der Hof draußen lag im Dunkeln, und an seinem Rand war Schnee aufgehäuft. »Komm. Du kannst deine Wut beim Schwertkampf loswerden.«
Als Robby nach draußen auf den gepflasterten Hof trat, stach ihm die eisige Kälte ins Gesicht. Er atmete warme Dampfwolken aus, während er Jean-Luc zur Sporthalle folgte. In ihm war keine Wut mehr. Er fühlte sich einfach nur müde und erschöpft. Und so allein. Olivia, warum rufst du mich nicht an? Wenn es einer Frau möglich war, treu und ehrlich zu sein, dann war sie es. Er wollte, dass sie es war.
Das Handy in seinem Sporran klingelte, und er blieb mit einem Ruck stehen. War sie es? Er griff in den Sporran, nahm das Telefon und klappte es auf. »Hallo?«
»Robby, ich rufe aus London an.« Emma MacKay sprach eilig. »Es hat sich etwas ergeben, das du wissen solltest.«
»Habt ihr eine Spur zu Casimir?«
»Nein, MacKay S&I hat über die Website eine E-Mail bekommen. Jemand vom FBI fordert Informationen über dich an.«
Seine Brust zog sich zusammen. »Wer?«
»Die Unterschrift lautete O. Sotiris.«
Sein Herz machte einen Sprung. »Das ist Olivia.«
»Die Frau, die du in Patmos getroffen hast?«, fragte Emma.
»Aye.« Robby grinste. Wenn sie Ermittlungen über ihn anstellte, konnte sie ihn noch nicht aufgegeben haben.
»Soll ich ihr die Informationen schicken?«, fragte Emma. »Ich könnte dich in ausgesprochen gutem Licht erscheinen lassen.«
»Ich kümmere mich darum. Leite die Anfrage an mich bei Romatech weiter.«
Emma lachte leise. »In Ordnung. Alles Gute.« Sie legte auf.
Immer noch grinsend klappte Robby das Telefon zu.
»Lass mich raten.« Jean-Luc lächelte. »Du musst sofort zurück zu Romatech.«
»Aye, muss ich.«
Jean-Luc klopfte ihm auf die Schulter. »Schnapp sie dir, mon ami.«
14. KAPITEL
Robby saß an seinem Schreibtisch im Sicherheitsbüro von Romatech und betrachtete mit finsterer Miene seine Akte bei MacKay S&I auf dem Computerbildschirm. Welche Informationen sollte er Olivia schicken? Er konnte ihr ein paar seiner letzten Tätigkeiten offenlegen, aber der größte Teil seiner Personalakte war streng geheim.
Geboren: 21. Oktober 1719, Schottland.
Gestorben: 16. April 1746, Culloden, Schottland.
Transformation: Verwandelt von Angus MacKay.
Es führte kein Weg dran vorbei. Er musste Olivia einen Haufen Lügen schicken.
Phineas McKinney hatte es sich in einem der Stühle bequem gemacht und sah sich die Überwachungsmonitore an der Wand an. »Mir ist langweilig.« Er legte seine Füße auf einen zweiten Stuhl. »Wenigstens habe ich heute Nacht noch etwas zu tun. Ich soll mich in zwanzig Minuten mit Stan, der Petze, treffen. Willst du mitkommen?«
»Nay. Ich habe zu tun.« Die Antwort an Olivia sollte schnellstmöglich verschickt werden. Er benutzte dafür die
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