Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
seine E-Mails abzurufen. Und wirklich, sie hatte am Morgen geantwortet.
Das FBI ist gewillt, einzuräumen, dass Robert MacKay in ausgezeichneter körperlicher Verfassung ist. Allerdings machen wir uns weit größere Sorgen um seinen geistigen Zustand. Er ist vielleicht nicht die hellste Glühbirne im Karton.
» Was?« Robby knallte seine Flasche mit synthetischem Blut auf den Tisch. Er klickte auf Antworten.
Ich bin klar genug, um zu merken, dass Du mit mir spielst,
Du gerissenes Weib!
Er drückte auf Senden. »Nimm das, Olivia.«
Am nächsten Abend rannte er wieder an den Computer. Sie hatte auf seine letzte Nachricht anscheinend von ihrer privaten Adresse aus geantwortet. Das war ein gutes Zeichen. Es war Freitagnacht, also wollte sie vielleicht von zu Hause aus weiter mit ihm in Kontakt bleiben. Vielleicht musste er nicht mehr so lange auf ihre Antwort warten. Er klickte auf ihre Nachricht.
Und ich bin klug genug, um zu merken, wenn man versucht, mich hereinzulegen! Gib zu, dass Du es bist, Robby. Dieses Weib ist zu gerissen für Dich.
Da hatte er sich schön blamiert. Sie hatte die ganze Zeit gewusst, dass er es war. Trotzdem musste Robby grinsen. Was für ein kluges Mädchen sie doch war. Und wie gut, dass sie von ihrer Arbeitsadresse zu ihrer privaten gewechselt hatte. Sein Grinsen wurde breiter. Ihr Briefwechsel würde bald sehr privat werden.
****
In ihrem winzigen Apartment in Kansas City saß Olivia in ihrem Schlafanzug auf dem Sofa. Ein halb geleerter Teller Suppe stand auf dem Couchtisch vor ihr, neben einem offenen Paket mit Crackern, ihren Notizen und ihrem Laptop. Im Fernsehen lief ein Nachrichtensender, bei dem sie die Lautstärke bis auf ein leises Brummen abgestellt hatte.
Die drei Briefe von Robby lagen auf dem Kissen neben ihr. Sie hatte sie mit nach Hause genommen, um sie ungestört öffnen zu können. Olivia breitete die Briefe aus. Es war falsch gewesen, dass sie sie nicht gelesen hatte. Es war nichts Finsteres darin. Robby schrieb, dass er sie vermisste, und hatte seine Telefonnummer beigefügt. Sachlich und auf den Punkt gebracht. Keine blumigen Versprechen der ewigen Liebe. Keine Drohungen, die auf eine Zusammenarbeit mit Otis schließen ließen. All ihre Instinkte sagten ihr, dass Robby unschuldig war und man ihm vertrauen konnte. Trotzdem würde sie sich viel besser fühlen, wenn sie die Person fand, die wirklich mit Otis zusammenarbeitete.
Hoffentlich brachte der nächste Tag eine Erkenntnis. Sie zog den Computer auf ihren Schoß und klickte auf die Straßenkarten. Dann sah sie in ihren Notizen nach der Adresse von Otis' Mutter.
Die Stadt in Missouri tauchte auf, und sie notierte sich das Wichtigste. J. L. hatte angeboten, zu fahren, und er würde sie am Morgen abholen. Sein Wagen hatte ein Navigationssystem und jeden technischen Schnickschnack, den man sich vorstellen konnte, sie sollten also ungestört ans Ziel kommen. Dank ihrer Fähigkeit, Lügen aufzuspüren, würde sie sofort wissen, ob die Mutter die Wahrheit sagte.
Olivia klickte auf ihre E-Mails, und ihr Herz machte den üblichen Sprung, als sie die neue Nachricht von der MacKay-S-&-I-Adresse entdeckte. Sie sah nach der Uhrzeit. Warum beantwortete Robby seine Nachrichten nur in der Nacht? Sie hatte sehr gelacht, als er sie ein gerissenes Weib genannt hatte. Es klang so altmodisch, aber vielleicht sprachen auch alle Schotten so. Mit klopfendem Herzen öffnete sie seine neueste Meldung.
Aye, hier ist Robby. Ich hatte Dich schon, Weib, und Du warst mir nicht zu gerissen. Für mich warst Du genau richtig.
Dieses... dieses...
Sie klickte auf Antworten, schrieb Schwein!, und schickte ab. Wie konnte er es wagen, über ihren intimsten Augenblick Witze zu machen? Ihre Wangen loderten vor Hitze. Erinnerungen an Robbys Küsse auf ihrem ganzen Körper und den stärksten Orgasmus ihres Lebens überfluteten sie. Gott sei Dank war sie zu ihrer privaten E-Mail-Adresse gewechselt.
Eine neue Nachricht erschien auf dem Schirm. So schnell. Ihr Herz hämmerte. Sie griff nach ihrem Eiswasser auf dem Tisch und nahm einige Schlucke. Dann öffnete sie die Nachricht.
Guten Abend, Liebes. Ich habe Dich vermisst.
»Oh Robby.« Die Mail brachte ihr Herz zum Schmelzen. Sie schickte eine Nachricht zurück: Ich habe Dich auch vermisst.
Innerhalb weniger Sekunden tauchte eine neue Nachricht auf. Gibst Du mir Deine Telefonnummer?
Ihre Gedanken rasten. War sie bereit, sich wieder mit ihm einzulassen? Sie hatte noch nicht den Schuldigen und
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