Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
E-Mails gecheckt und nervös auf eine Antwort gewartet. Nichts.
Sie hatte auch in Leavenworth angerufen, und man hatte sich einverstanden erklärt, ihr eine Liste aller Personen zu schicken, die mit Otis Crump in Kontakt getreten waren. Das Fax war am Nachmittag angekommen, und sie und J. L. hatte sich die Liste genau angesehen. Die einzigen Personen, die Otis besucht hatten, waren Harrison und sie selbst. Einige weitere Personen hatten ihm Briefe geschrieben: seine Mutter, sein Bruder und ein paar weibliche Bewunderer. Die Mutter lebte über hundert Meilen entfernt in Missouri. J. L. hatte angeboten, nächstes Wochenende mit ihr dorthin zu fahren, um die Frau zu verhören. Olivia musste sie nur fragen, ob sie die Äpfel geschickt hatte. Dank ihrer Gabe wusste sie dann sofort, ob die Mutter die Wahrheit sagte oder nicht.
Olivia öffnete ihre E-Mails, während sie ihre Handtasche in der Schublade verstaute. Ihr Atem stockte, als sie sah, dass sie eine Antwort von MacKay S&I erhalten hatte. Sie klickte den Betreff an.
Sehr geehrte/r O. Sotiris,
danke, dass Sie sich mit uns in Verbindung gesetzt haben. MacKay S&I ist eine der ersten Adressen für Privatermittlungen und bietet ausgewählten Kunden auf der ganzen Welt Dienstleistungen im Sicherheitssektor an. 1927 gegründet, befinden sich unsere Hauptquartiere heute in London und Edinburgh.
Robert Alexander MacKay ist einer unserer am meisten geschätzten Angestellten. Er ist ein Experte im Umgang mit Handfeuerwaffen, ausgebildet in Selbstverteidigung und Fechten. In letzter Zeit diente er als Leiter des Sicherheitsteams um Jean-Luc Echarpe. Gegenwärtig stellt er den Sicherheitsdienst für Romatech Industries in White Plains, New York. Alter:29, Größe: 1,88m, Gewicht:99kg.
Es würde uns schwerfallen, einen zweiten Angestellten zu finden, der so vertrauenswürdig ist wie Robert MacKay.
Olivia lehnte sich zurück und las den letzten Satz noch einmal. Er schien ihr fast identisch mit etwas zu sein, das Robby ihr auf Patmos gesagt hatte. Sie sah nach der E-Mail-Adresse: info@mackays&i. com.
Sie las die ganze Nachricht noch einmal durch. Ein positiver Bericht, was Robby anging, aber sie konnte das Gefühl nicht loswerden, dass er den letzten Satz selbst geschrieben hatte. Tatsächlich könnte er die ganze blöde Nachricht selbst geschrieben haben.
Seinem Großvater gehörte die Firma. Er hatte ihre Anfrage vielleicht direkt an Robby weitergeleitet. Sie knirschte mit den Zähnen. Verdammt noch mal. Jetzt kam sie sich wie ein Dummkopf vor. Glaubte er wirklich, dass sie ihm nicht auf die Schliche käme?
Sie klickte auf Antworten und gab ihre Nachricht ein. Mit einem grimmigen Lächeln drückte sie auf Senden. Nimm das, Robby.
Den ganzen Tag lang sah sie immer wieder nach einer Antwort. Nichts.
Als sie am Abend ihren Arbeitsplatz verließ, begann sie an ihrer Schlussfolgerung zu zweifeln. Wenn Robby dahintersteckte, hätte er sicher schon längst geantwortet.
****
Robby wachte am Abend in einem kleinen Zimmer im Keller von Romatech auf. Ein ganzer Flügel des Kellerbereichs war erst vor Kurzem zu Gästezimmern für die Untoten umgebaut worden. Er zog sich schnell an, nahm eine Flasche synthetisches Blut aus seinem Minikühlschrank und eilte ins Sicherheitsbüro von MacKay hinauf. Während er auf seine E-Mails wartete, trank er aus seiner Flasche.
Als eine E-Mail von O. Sotiris auftauchte, huschte ein Lächeln über seine Züge. Er klickte darauf, und sein Lächeln verblasste.
Wir bedauern, Sie darüber in Kenntnis setzen zu müssen, dass es sich wahrscheinlich um eine Verwechslung handelt. Auf den Robert MacKay, nach dem wir suchen, treffen die Angaben möglicherweise nicht zu. Wir glauben, dass er älter und ein ganzes Stück schwerer ist als von Ihnen erwähnt.
»Was?« Er sah nicht älter aus als neunundzwanzig. Und er war ganz bestimmt nicht dick. Er drückte auf Antworten.
Robert MacKay ist in ausgezeichneter körperlicher Verfassung.
Er klickte auf Senden und zuckte dann zusammen. Was, wenn Olivia herausgefunden hatte, dass die erste Nachricht von ihm selber verfasst war? Sie hatte ihm vielleicht eine Falle gestellt, und er war mitten hineingesprungen.
Er trank seine Flasche aus und starrte den Bildschirm an. Sie war wahrscheinlich schon nach Hause gegangen. Er würde bis morgen Abend auf ihre Antwort warten müssen.
»Zum Teufel noch mal.« Manchmal nervte es einfach nur, Vampir zu sein.
****
Am nächsten Abend rannte er die Treppe hinauf, um
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