Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
»Ist alles in Ordnung? Du siehst richtig blass aus.«
»Ich habe ihr vertraut«, flüsterte Olivia. Ihre Gedanken richteten sich auf Robby und seine leuchtend roten Augen. Wenn sie sich von Yasmine hatte hintergehen lassen, dann konnte auch Robby sie hintergehen. »Mir ist schlecht.«
»Ich fahre dich nach Hause.«
»Nein. Ich will arbeiten.« Wenn sie den ganzen Tag zu Hause blieb, dachte sie nur zu viel nach. Dann hatte sie zu viel Zeit, ihren schrecklichen Verdacht über die Geheimnisse, die Robby vor ihr verbarg, zu nähren. War es ein Fehler gewesen, sich in ihn zu verlieben?
****
Wie an den meisten Abenden stellte Robby auch heute seinen Laptop und seine Webcam im Konferenzzimmer auf, das dem Sicherheitsbüro gegenüberlag. Schon als Olivias Gesicht auf dem Bildschirm auftauchte, merkte er, dass etwas nicht stimmte. In ihrem Blick lag Traurigkeit, und ihre ganze Miene war müde und eingefallen.
»Liebes, was ist los?«
Sie erzählte ihm von ihrer Fahrt nach Leavenworth und wie J. L. entdeckt hatte, dass ihre Büroleiterin, Yasmine Hernandez, sich als Olivia ausgegeben hatte, um Otis Crump zu besuchen. Einer der Wachmänner im Staatsgefängnis hatte ihr dabei geholfen.
»Sind die beiden verhaftet worden?«, fragte Robby.
»Wir sind auf der Suche nach den beiden, aber sie scheinen verschwunden zu sein.«
»Wenigstens weißt du jetzt, wer dir die Apfel geschickt hat«, sagte Robby. »Das sollte dir ein kleiner Trost sein.«
Ein schmerzhafter Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht. »Ich dachte, Yasmine wäre meine Freundin. Ich habe ihr vertraut. Ich habe beim FBI angefangen, damit ich meine Gabe als Lügendetektor nutzen kann, um Verbrecher zu fassen, und sie war die ganze Zeit direkt vor meiner Nase, ohne dass ich etwas gemerkt habe.«
Robby beugte sich vor. »Du solltest jetzt nicht an dir selbst zweifeln. Du hast immer geglaubt, dass es einen Komplizen gibt, und damit hattest du recht. Und hast du nicht deine Gabe benutzt, um Crump dazu zu bringen, noch mehr Morde zu gestehen?«
Tränen stiegen ihr in die Augen. »Ich hätte es wissen müssen. Ich hätte spüren müssen, dass sie mich hintergeht.«
»Du kannst dir keine Vorwürfe deswegen machen. Natürlich fühlst du dich jetzt schlecht. Jemand, den du gemocht hast, hat dich hintergangen.«
Misstrauisch sah sie ihn an. »Kommst du immer noch am Freitag her?«
»Aye. Ich werde kurz vor neun da sein.«
Sie blinzelte, als versuchte sie, nicht zu weinen. »Ich wünschte, wir hätten Patmos nie verlassen. Dort war alles so... magisch.«
»Wir kehren eines Tages dorthin zurück. Nur du und ich.« Wenn sie akzeptieren konnte, dass er ein Vampir war.
»Sei ehrlich zu mir: Hast du mich auch hintergangen?«
Sich als normalen Menschen ausgeben, das konnte man als Hintergehen zählen. »Olivia...«
»Vergiss es.« Sie hob eine Hand, um ihn aufzuhalten, und schüttelte dann spöttisch den Kopf. »Wenn du mich angelogen hast, warum solltest du es dann jetzt zugeben? Ich will es nicht einmal hören. Eine Täuschung am Tag ist mehr als genug.«
Zweifelte sie schon wieder an ihm? Verdammt noch mal. Aber er hatte bereits zugegeben, dass es Dinge gab, die er ihr noch nicht erzählt hatte.
»Olivia, hör mir zu. Wenn ich sage, dass ich dich liebe, ist das die Wahrheit. Wenn ich sage, dass ich jede wache Minute nur an dich denke, stimmt das ebenfalls. Wenn ich sage, dass du mein Leben verändert hast, weil mein Herz früher nur mit Rache angefüllt war, und jetzt voller Liebe ist, ist das die verdammte Wahrheit.«
Eine Träne lief ihre Wange hinab. »Ich liebe dich so sehr, Robby. Es würde mich umbringen, von dir hintergangen zu werden.«
Jetzt konnte er nur noch beten, dass sie sein Vorenthalten der Wahrheit nicht als Hintergehen ansehen würde.
»Yo, Robby!« Phineas platzte ins Konferenzzimmer.
»Jetzt ist es gerade schlecht.« Robby hasste diese Störungen.
»Ja, es sieht wirklich schlecht aus«, entgegnete Phineas. »Wir haben gerade Alarmstufe Rot ausgelöst.«
Angespannt wendete sich Robby wieder dem Bildschirm zu. »Olivia, ich muss gehen. Wir unterhalten uns morgen wieder.«
Sie runzelte die Stirn. »Was ist los?«
»Das erzähle ich dir später. Ich liebe dich, Kleines.« Er trennte die Verbindung und stand auf. »Was ist los?«
Phineas ging auf dem Weg ins Sicherheitsbüro voran. »Angus und Emma haben sich gerade zu uns teleportiert. Ich habe vor etwa fünf Minuten einen Notruf von Stanislav erhalten. Casimir und seine fröhlichen
Weitere Kostenlose Bücher