Love at Stake 09 - Der verflixte siebte Biss-IO-ok
gähnte wieder. »Ich sorge dafür, dass du heute Abend in die Schule kommen kannst.«
»Danke. Wo ist die Schule?«
»Der Ort ist geheim. Ein Vampir teleportiert dich dorthin.«
Teleportieren? Caitlyn lächelte. Das allein wäre schon ein Abenteuer. »Toll. Ich freue mich darauf.«
Toni ging zur Tür. »Lass uns eine Pause machen. Ich bin es gewohnt, tagsüber zu schlafen, damit ich nachts mit Ian aufbleiben kann.«
Caitlyn folgte ihr die Treppe hinauf. »Schlafen klingt herrlich. Ich habe letzte Nacht kaum ein Auge zubekommen.«
Sie durchquerten das Foyer bis zur Haupttreppe und trafen Carlos auf dem Absatz. Er schien eine Stelle am Geländer abzuschleifen.
»Was machst du da?«, fragte Toni.
Er richtete sich ruckartig auf. »Nichts.«
Eine Welle der Zärtlichkeit breitete sich in Caitlyn aus. Wie süß war das denn? Er reparierte die Löcher, die er gestern Abend mit seinen Klauen gemacht hatte. Sie wollte die Treppe hinaufrennen und ihn mit Küssen überhäufen. Sie wollte - plötzlich zuckte sie in Gedanken zusammen. Sie wollte ihn lieben. Sie wollte ihn mit in ihr Bett nehmen und ihn nie mehr loslassen. Das war mehr als Anziehung. Mehr als Lust. Mehr als Neugierde. Sie war dabei, sich zu verlieben.
Langsam kam er die Treppe hinunter. »Ich habe gerade nach Emma und Angus gesehen. Es geht ihnen gut.«
»Wir machen ein paar Stunden Pause«, erklärte Toni auf dem Weg nach oben. »Ich bin im fünften Stock.«
»In Ordnung.« Carlos erreichte den Fuß der Treppe.
»Ich gehe zu Bett«, hauchte Caitlyn.
Sein Blick traf auf ihren, und sie hätte schwören können, die bernsteinfarbenen Flecken in seinen Augen glühten wie heiße Kohlen.
Warum kommst du nicht mit? Sie wünschte, sie hätte den Mut, es laut auszusprechen. Wenn sie die Hitze in seinem Blick richtig deutete, dann dachte er gerade das Gleiche.
»Schlaf gut, Catalina«, flüsterte er und ging dann in die Küche.
Ihr wurde schwer ums Herz, als sie zusah, wie die Tür sich hinter ihm schloss.
»Hey«, sagte Toni leise. »Gib nicht auf.«
Caitlyn nickte und folgte ihr die Treppe hinauf. Sie wusste, dass Carlos sich zu ihr hingezogen fühlte. Er hatte es selbst zugegeben. Warum kämpfte er also so stark dagegen an? Wovor wollte er sie beschützen?
Nach einem langen Mittagsschlaf stellte sie sich unter die Dusche und bereitete sich auf den Ausflug in die Schule vor, in der Raquel und Coco lebten. Sie rief Shanna an, um mehr über die Dragon Nest Academy zu erfahren. Ihre Schwester hatte die Schule gegründet, damit Hybrid-Kinder, Gestaltwandler und einige sterbliche Kinder, die zu viel wussten, gemeinsam in einer Umgebung lernen konnten, in der sie sich nicht verstellen mussten.
Zu den Schülern gehörten zurzeit Constantine, eine Gruppe aus zehn Werwolf-Jungen, fünf Werpanther-Kinder und zwei sterbliche Schüler, Bethany und Lucy.
Als die Sonne langsam hinterm Horizont verschwand, kam Caitlyn aus ihrem Zimmer, um in die Küche zu gehen. Sie war gerade auf dem Weg die Treppe hinab, als es an der Tür klingelte. Sie beschleunigte ihr Tempo, um die Tür zu öffnen, und blieb dann auf dem Absatz stehen. Carlos war bereits an der Alarmanlage und gab die Zahlen ein, die den Alarm deaktivierten. Er öffnete die Tür, und vor ihm stand ein großer gut aussehender Mann mit dunklen Haaren und einem breiten Lächeln.
»Carlos!« Der Mann trat ins Foyer und zog dabei einen großen Koffer hinter sich her.
»Fernando.« Carlos packte ihn an den Schultern und küsste ihn auf beide Wangen. »Danke, dass du gekommen bist, mein Freund.«
Caitlyn erkannte die Sprache als Portugiesisch. Sie blieb zögernd auf dem Treppenabsatz stehen, weil sie das Wiedersehen eigentlich nicht stören wollte, aber belauschen wollte sie die beiden auch nicht.
Fernando ließ eine große Umhängetasche von seiner Schulter auf den Boden gleiten. »Du weißt, ich würde alles für dich tun.« Er schlang beide Arme um Carlos und umarmte ihn fest.
Carlos erwiderte die Umarmung und hatte die Augen dabei fest geschlossen. Während die beiden Männer einander festhielten, begann Caitlyns siebter Sinn zu kribbeln. Es wurden keine Worte gesprochen, keine Sprache, die sie verstehen konnte, aber sie spürte dennoch, dass die zwei Männer schweigend kommunizierten.
Eine Gänsehaut breitete sich auf ihren Armen aus. Das war mehr als nur Kommunikation. Zwischen den beiden Männern war eine Verbindung, etwas, was sie aneinander band. Es war stark und zärtlich, und sie war davon
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