Love at Stake 09 - Der verflixte siebte Biss-IO-ok
haben uns von hinten in die nächstgelegene Hütte geschlichen. Wir haben Teresa und Tiago gefunden und sie zum Jeep gebracht. Dann sind wir zurückgegangen...« Und sie hatten gesehen, wie die Schläger einen kleinen Jungen aus seinem Versteck in einem Kanu gezerrt hatten. Carlos warf sein Messer und tötete den Schläger damit, aber als er versuchte, den kleinen Jungen zu retten, gerieten sie in einen Kugelhagel. Der Junge starb. Irgendwie gelang es Carlos, zurück in den Dschungel zu fliehen, ehe er zusammenbrach.
Das war sein erster Tod gewesen. Erico hatte ihn zurück zum Jeep getragen und ihn und die Kinder nach Hause gefahren. Ein paar Stunden später war er in seinem zweiten Leben aufgewacht.
»Du bist noch einmal zurückgegangen?«, fragte Caitlyn. »Was ist dann passiert?«
Er zögerte. Wollte er ihr wirklich sagen, dass er gestorben war? Zweimal? Dadurch hatte er zwar zusätzliche Kräfte bekommen, aber das war ihm nie wie eine große Leistung vorgekommen. Eher im Gegenteil, er hatte kolossal versagt. Würde sie mit ihm in den Dschungel gehen wollen, wenn sie glaubte, dass er sie nicht beschützen konnte? Verdammt noch mal, er hatte sich ja nicht einmal selbst beschützen können. Zweimal.
Er räusperte sich. »Wir sind zurückgegangen. Sie waren alle tot. Ihre Leichen hatte man ins Feuer geworfen und das ganze Dorf niedergebrannt.«
»Warum hat jemand etwas so Schreckliches getan?«
Carlos zuckte mit den Schultern. »Wut. Hass. Gier. Der Mann, der hinter allem steckte, wollte Rache. Und hinterher hat er versucht, das Land zu kaufen.«
»Ist er zur Rechenschaft gezogen worden?«
Carlos schüttelte den Kopf. »Mein Bruder und ich haben ihn angezeigt. Er meinte wohl, die beste Methode, nicht verurteilt zu werden, war, die Zeugen umzubringen.«
»Also hat er den Stamm deines Vaters auch angreifen lassen?«
Carlos legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Erico und er hatten sich Sorgen wegen eines Vergeltungsschlages gemacht, aber ihr Vater hatte darauf bestanden, dass sie zur Polizei gingen. Er hatte auch die Männer in seinem Dorf bewaffnet und auf einen möglichen Angriff vorbereitet. Trotzdem nagte es an ihm. »Mein Volk könnte noch am Leben sein, wenn ich ihn nicht angezeigt hätte.«
Caitlyn beugte sich nah zu ihm und sprach zum ersten Mal auf Portugiesisch. »Wage es nicht, dir selbst die Schuld daran zu geben. Du hast das Richtige getan. Dein Vater sieht das sicher auch so.«
»Das hat er.« Carlos öffnete die Augen und empfand es als Segen, Caitlyn so nah bei sich zu haben und aus ihren herrlichen türkisfarbenen Augen mit so viel Mitleid angesehen zu werden.
»Ich habe das Gefühl, dieses Monster, das den ersten Stamm hat ermorden lassen, hätte auf jeden Fall auch deinen Stamm angegriffen«, fuhr sie fort. »Er wollte deine gesamte Spezies vernichten.«
Carlos nickte. »Das sagt Fernando auch.«
»Wie passt er in die Geschichte?«
»Erico hat ihn auf dem College kennengelernt, und sie sind sich sehr nahe gewesen. Nach dem ersten Massaker haben Erico und ich Tiago und Teresa nach Rio gebracht, wo sich Fernandos Eltern um sie gekümmert haben. Fernando wollte unserem Volk helfen, deshalb ist er mit uns gekommen, als wir zu unserem Stamm zurückgekehrt sind.«
»Und da seid ihr angegriffen worden?«
»Ja.« Carlos seufzte. »Die Mörder haben in der Nacht angegriffen und die beiden Wachen umgebracht, ehe sie Alarm schlagen konnten. Und dann hat das Massaker begonnen.«
Caitlyn schauderte.
»Erico hat Fernando überredet, den Jeep in den Dschungel zu fahren und dort zu verstecken. Mein Volk hat versucht zu kämpfen, aber sie konnten nur ein oder zwei Schüsse abfeuern, ehe die Maschinengewehre sie niedermetzelten. Ich habe meine Eltern sterben sehen.«
Caitlyn verzog das Gesicht. »Das tut mir so leid.«
»Die Bastarde haben ein riesiges Feuer gelegt, um die Leichen zu verbrennen. Während sie damit beschäftigt waren, haben Erico und ich uns von Hütte zu Hütte geschlichen, um nach Überlebenden zu suchen. Wir haben Coco, Raquel und Emiliano gefunden und zum Jeep gebracht. Dann sind wir zurückgegangen, um nach weiteren Überlebenden zu suchen. Und wurden beide angeschossen.«
»Oh, nein.«
»Erico war schwerer verwundet als ich. Ich konnte ihn ein Stück in den Wald hineinzerren, ehe ich das Bewusstsein verloren habe. Was danach passiert ist, weiß ich nicht genau. Irgendwann muss Fernando uns gefunden haben. Er hat mich bis zum Jeep getragen und ist dann zu Erico
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