Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
eine strenge Kritikerin sind, aber ich denke, es wird Sie beeindrucken.«
Ihr Blick wanderte tiefer. »Das wird es bestimmt.«
»Heather.«
Die sanfte Art, auf die er ihren Namen aussprach, ließ ihr Innerstes schmelzen und ganz zittrig werden. Sie hob ihre Augen und schaute in seine.
Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Reden wir über das Gleiche?«
»Ich weiß es nicht.« Ihr Herz klopfte. Es war schwer zu denken, wenn er sie so ansah.
»Ich werde Ihnen den Rest der Herbstkollektion zeigen.«
»Oh.« Sie blinzelte. »Klar. Genau das habe ich auch gedacht.«
»Natürlich haben Sie das.« Das Funkeln in seinen Augen war verdächtig. Er öffnete die Tür und führte sie hinein.
»Es ist dunkel...« Sie verstummte augenblicklich, als die Lichter angingen.
Ein kurzer Blick an die Decke verriet ihr, dass er nur die halbe Beleuchtung angeschaltet hatte. Ihr Blick senkte sich. Der Raum war riesig, viel riesiger als die Ausstellung selbst. An den Wänden standen Regale aufgereiht, in denen sich Ballen wunderschöner Stoffe stapelten. Ihre Finger zuckten danach, sie alle zu berühren. Im hinteren Teil konnte sie zwei Nähmaschinen erkennen. Sie spiegelten sich in den französischen Glastüren an der rückwärtigen Wand. An der linken Seite standen die Zuschneidetische. An der rechten reihten sich Ständer um Ständer mit wunderschöner Kleidung. In der Mitte befand sich eine Meute männlicher und weiblicher Schaufensterpuppen, im Kreis aufgestellt wie der Stonehenge der Haute Couture.
Lieber Gott, was hätte sie für so ein Arbeitszimmer gegeben. Es war der Himmel. »Hier wird also Magie geschaffen.«
»Magie?« Er schloss die Tür. »Ich würde es harte Arbeit nennen.«
»Aber es ist magisch.« Sie schlenderte zum ersten Kleiderständer. Ihre Absätze klickten auf dem Holzfußboden. »Hier gebären Ideen die wunderschönsten Dinge.«
Er folgte ihr. »Dann gefällt ihnen unser Studio?«
»Oh ja.« Sie betrachtete die raffiniert geschnittenen Jacken und Röcke auf der ersten Stange. »Atemberaubend.« Sie rieb den Stoff zwischen ihren Fingern und runzelte die Stirn.
»Was ist los?«
»Das ist Wolle.«
»Es ist eine Winterjacke.«
»Und wir sind hier in Texas. Die können sie woanders verkaufen, aber hier müssten sie erst die Klimaanlage aufdrehen, um so was tragen zu können, sogar im Winter.«
»Das war mir nicht klar.« Er verschränkte seine Arme und runzelte die Stirn.
»Der Schnitt ist allerdings bemerkenswert.« Sie bewunderte eine der Jacken. »Der Kerl ist ein Genie.«
»Ich dachte, er hätte jeden Bezug zur Realität verloren.«
Heather lachte. »Das auch.« Sie ging zum zweiten Kleiderständer weiter.
»Haben Sie Ihr Kleid selbst gemacht?«
Auf diese Frage hatte sie schon gewartet. »Ist das so offensichtlich?«
Er zuckte mit den Schultern. »Im Grunde ist es gut gemacht. Der Stoff ist Mist, aber das ist er heutzutage oft.«
»Oh, ich weiß. Ich habe schon Sachen gekauft, die nach nur zwei Wäschen in Fetzen gegangen sind.« Sie hielt bei einer perlenbestickten Bolerojacke inne, als ihr plötzlich etwas auffiel. Seit wann kannten sich Wachmänner mit Stoffen aus?
»Ist das ihr eigener Entwurf?«, hakte er nach.
»Irgendwie schon. Ich kombiniere gerne verschiedene Schnitte, um mir etwas... Einzigartiges zu machen.«
Er nickte. »Es ist wirklich etwas Einzigartiges.«
»Danke.« Wer war denn dieser Kerl? »Arbeiten Sie für Echarpe... als Designer?«
»Würden Sie das gerne tun?«
Sie sperrte den Mund auf. »Wie bitte?«
»Sie haben mich davon überzeugt, dass ich einen Teil des Marktes vernachlässigt habe, und dass Frauen wie Sie es verdient haben, so gut wie möglich auszusehen.« »Oh.«
»Ich glaube, dass noch mehr dieser Entwürfe an üppigere Figuren angepasst werden könnten, und sie sind genau die Person, die das schaffen kann.« »Oh.«
»Kommen Sie Montagabend wieder, wenn Sie anfangen möchten.«
»Oh.« Lieber Gott, sie klang wie ein Volltrottel. »Ich könnte hier arbeiten? An diesem magischen Ort?«
»Ja.«
»Du meine Güte!« Der Kerl war offensichtlich kein Wachmann. »Sind Sie der Manager? Ich - ich hoffe, ich habe Sie mit einigen Dingen, die ich gesagt habe, nicht beleidigt. Ich habe immerhin gesagt, dass Echarpe ein Genie ist.«
»Und dass er vollkommen den Bezug zur Realität verloren hat. Und dass Sie seine Entwürfe verbessern müssen.«
Wie sollte sie aus dieser Misere wieder herauskommen? »Ich habe mich etwas gehen lassen. Aber nur, weil ich so
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