Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
Handgelenks.
Heather wendete sich ab, weil sie nicht hinsehen wollte. Aber als sie ein zischendes Geräusch hörte, musste sie doch einen kurzen Blick riskieren. Sie keuchte auf. Seine Fangzähne waren ausgefahren. Sie sahen lang und scharf aus. Er trieb sie in Sashas Handgelenk.
Der Anblick war zum Erschauern. Sie konnte ihn nicht in ihre Nähe lassen. Sie zog an ihren Seilen und zuckte zusammen, als sie ihre Haut aufscheuerten und verbrannten. Jetzt oder nie. Louie war mit Trinken beschäftigt, und Billy stand einfach wie ein Zombie da.
Ein lautes Heulen durchdrang plötzlich den ganzen Raum.
Louie hob den Kopf, um zu lauschen. Blut tropfte von seinen Fangzähnen auf Sashas blasse Haut.
Noch ein Heulen, lang und klagend, folgte. Es hallte an den Steinwänden wider. Vögel, die aus ihren Nestern im Gebälk geschreckt worden waren, flogen aus den offenen Fenstern.
»Wir haben Besuch.« Louie nahm die Pistole vom Tisch und gab sie Billy. »Halte dich bereit.«
»Ja, Meister.«
Noch einmal kehrte Louie zu Sasha zurück, hob ihren Arm und biss hinein.
Heather zog eine Hand aus dem Seil. Ja! Sie löste die Seile an der anderen Hand. Vielleicht würde es ihr doch noch gelingen zu entkommen.
Gerade in diesem Augenblick schoss ein schwarzer Schatten durch eines der offenen Fenster. Er landete nur einige Schritte entfernt von Heather auf dem Steinboden. Sie erstarrte und konnte nicht mehr atmen.
Es war ein riesiger, schwarzer Wolf mit langem zotteligem Fell. Ein Knurren vibrierte aus seiner Kehle.
Billys Gesicht war blass, als er einen Schritt zurücktrat.
Offensichtlich hatte Louie seinen Durst gestillt. Er richtete sich auf. Seine Fangzähne fuhren zurück, und er ließ Sashas Arm los, der schlaff auf den Tisch fiel. Sasha schien bewusstlos zu sein.
Der Wolf wendete seinen riesigen Kopf, um Heather anzusehen. Er bleckte seine Zähne und knurrte.
Sie keuchte. Rot glühende Augen. Weiße, gefletschte Zähne. Oh Gott, das war die Gefahr, von der Fidelia geträumt hatte.
Es gab zwei Möglichkeiten zu sterben. Sie könnte langsam von einem Vampir umgebracht werden oder schnell von einem riesigen Wolf zerfleischt. Auf jeden Fall sah es so aus, als wäre ihre Zeit abgelaufen.
28. KAPITEL
Jean-Luc wachte mit einem Ruck auf und hustete, als etwas Fremdartiges seine Kehle hinunterrann. Jemand hielt sein Kinn fest und hatte seinen Mund aufgezwungen. Er schob die Hand von sich.
»Es hat funktioniert!«, rief eine Frauenstimme.
Er versuchte, sich aufzusetzen, aber eine Welle des Schwindels zwang ihn zurück in die Kissen. Starke Hände fingen ihn auf. Sein Sichtfeld wurde von einem grünen Schimmer überzogen. Ein ekliger Geschmack lag auf seiner Zunge. Mon Dieu, Gift. Er versuchte wie wild, aus dem Bett zu kommen, aber sein Körper reagierte nicht.
»Ist schon gut, Jean-Luc.« Die starke Hand löste sich von seiner Schulter. »Es braucht einen Augenblick, sich an alles zu gewöhnen.«
Es war Ians Stimme, die Jean-Luc hörte, auch wenn das Gesicht des Schotten immer noch hinter einem grünen Nebel lag. »Was hast du getan?«
»Ich hab dir was von der Wachbleibformel gegeben.« Ian zeigte ihm eine Flasche mit einer grünen Flüssigkeit. »Die Sonne ist noch nicht untergegangen.«
Es war noch Tag? Jean-Lucs Blick erhellte sich, und er merkte, dass Fidelia in der Tür zu seinem Schlafzimmer stand. Sie hielt Bethany, auf deren Gesicht Tränen glänzten. Sein Herz begann zu rasen. Seine schlimmste Angst - etwas war schiefgegangen, während er machtlos in seinem Todesschlaf gefangen gewesen war.
»Was ist passiert?« Dieses Mal gehorchte sein Körper dem Befehl, sich zu bewegen. Er setzte sich ruckartig an den Bettrand und bemerkte, dass er noch nackt war. »Dreh die Kleine weg.«
Fidelia drückte Bethany an sich und vergrub das Gesicht des kleinen Mädchens in ihrer Bluse. Jean-Luc sauste zu seinem begehbaren Kleiderschrank.
»Sag mir, was passiert ist«, rief er, während er den Verband von seinem Arm riss. Die Schusswunde war nicht mehr zu sehen. Mit Vampirgeschwindigkeit zog er sich ein Hemd und ein Paar Hosen an.
»Ich habe Ian geweckt«, gestand Fidelia. »Ich wusste, dass er die Formel in seiner Handtasche hat...«
»Sporran«, murmelte Ian.
»Und ich habe ihm etwas in den Hals gegossen«, fuhr Fidelia fort. Ich dachte, es kann nichts schaden, weißt du. Er war ja schon tot. Und als er aufgewacht ist, sind wir hergekommen, um dich zu wecken.«
»Wo ist Heather?« Jean-Luc zog sich hastig ein paar
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