Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
lassen, ehe Sie mir erlauben, Sie zu beschützen.«
»Darauf werden Sie lange warten, weil ich Sie nicht brauche.«
»Undankbares Weib.«
»Arroganter Kerl.« Ihr Herz hämmerte. Lieber Gott, das war genauso aufregend wie das eine Mal, als sie ihrem Mann eine Torte ins Gesicht gedrückt hatte. Sogar noch besser, im Grunde genommen. Die Torte war eine Tat der Frustration, beschmutzt mit der traurigen Tatsache, dass ihre Ehe ein Fehlschlag war. Das hier - das war ein herrliches Herausschreien ihrer Unabhängigkeit. Sie hatte sich noch nie stärker oder furchtloser gefühlt. Als sie Louie mit diesen Gürteln ausgepeitscht hatte, war sie sich bereits wie Wonder Woman vorgekommen, und es hatte ihr gefallen.
»Es war schön, Sie kennenzulernen, Mr. Echarpe. Und ich weiß Ihr Angebot, mich hier arbeiten zu lassen, zu schätzen, aber unter den gegebenen Umständen wird es wohl das Beste sein, wenn wir uns niemals wiedersehen.« Heather drehte sich um, stolz auf ihre kleine Ansprache, und ging auf die Tür zu. Die unterdrückten Flüche hinter ihr brachten sie zum Schmunzeln. »Wenn Sie einfach die Tür...«
Die Tür sprang plötzlich auf, und eine ganze Masse an Menschen strömte in den Raum.
»Wurde auch Zeit«, murmelte Jean-Luc.
Ein Schotte im Kilt verschloss die Tür und lehnte sich dagegen. Der strenge Ausdruck auf seinem Gesicht und das lange Schwert in seiner Hand wirkten überaus gefährlich. Heathers würdevoller Abgang war ruiniert. Mehr als ruiniert. Sie saß in der Falle. Irgendwie war es Jean-Luc Echarpe gelungen, Verstärkung zu holen.
Fehler Nummer drei: Er war mehr als stur. Er war absolut unnachgiebig.
Er stellte sie seinen Freunden vor, aber sie hörte kaum hin. Das war alles so verdammt frustrierend. Sie hatte hart gekämpft, um zu lernen, wie sie auf sich selbst und ihre Tochter Bethany aufpassen konnte. Sich von einem Mann beschützen zu lassen, kam ihr wie ein riesiger Rückschritt vor.
Und doch musste sie zugeben, dass er ihr zuerst ziemlich charmant vorgekommen war. Sie war so geschmeichelt, dass er sie attraktiv fand. Er war so lange anziehend, bis sein Napoleonkomplex zum Vorschein kam. Er hatte ihr den Job ihrer Träume angeboten. Solche Chancen gab es nicht oft, also wäre es verrückt von ihr, abzulehnen. Reagierte sie über, weil er genau die falschen Knöpfe bei ihr drückte? Er war zu dominierend, andererseits hatte er bereits zwei Freundinnen verloren. Seine Verzweiflung war verständlich.
Der Kerl wollte einfach ein Held sein. War das so schlimm?
Aber was wusste sie schon von ihm? Wenn man einen Mann nach seinen Freunden bewerten sollte, dann war Jean-Luc fürsorglich und loyal. So erschienen ihr seine Freunde jedenfalls. Da war ein großer, ernsthafter Mann, Roman Drachen-irgendwas, mit seiner blonden Frau und einem kleinen Jungen. Dann war da noch ein Typ namens Gregori, der viel grinste. Die zwei Schotten hießen beide MacKay. Vielleicht Brüder. Der mit Namen Robby stand an der Tür Wache. Der andere, Angus, war mit einer wunderschönen Brünetten namens Emma verheiratet. Im Grunde genommen sahen sie alle außergewöhnlich gut aus.
»Sind Sie alle Models?«, fragte Heather, als die Männer sich mit Jean-Luc etwas abseits gestellt hatten und sie bei den Frauen und dem Baby geblieben war.
Shanna lachte, während sie das Kind in ihren Armen hüpfen ließ. »Bestimmt nicht. Ich bin Zahnärztin. Mein Mann ist der Besitzer von Romatech Industries, und Gregori ist einer seiner Vizepräsidenten. Angus ist der Vorstand von MacKay Security and Investigation.«
»Oh.« Heather sah zur Tür. Robby hielt immer noch Wache. Für eine Weile würde sie nirgendwohin gehen.
Emma lächelte sie an. »Sie haben gut gekämpft.«
»Danke.« Da sie in der Falle saß, fand Heather, sie konnte genauso gut versuchen, mehr herauszufinden. »Was wissen Sie alle über diesen Louie?«
Shanna setzte den pummeligen Säugling auf ihre Hüfte. »Das ist eine traurige Geschichte. Jean-Luc schlägt sich schon lange mit ihm herum.«
»Angus hat es uns ein wenig erklärt, während wir heruntergekommen sind«, fuhr Emma mit einem leichten britischen Akzent fort. »Lui hat in der Vergangenheit zwei von Jean-Lucs Freundinnen ermordet.«
»Ich bin keine Freundin«, murmelte Heather. »Ich habe Mr. Echarpe ja heute Nacht erst kennengelernt.«
»Das ist egal«, erwiderte Emma. »Solange Lui glaubt, dass Sie zwei etwas miteinander haben, sind Sie für ihn ein Ziel.«
»Ich kann verstehen, wieso Sie zögern,
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