Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
verschlossen.«
Emma sah nicht beeindruckt aus. »Lass mich zuerst hinein.«
»Du meinst, Louie ist hier?« Drinnen bei ihrem Kind?
»Ich gehe kein Risiko ein.« Emma zog einen Stock aus ihrem Beutel und glitt langsam in den Flur.
Einen Stock? Der war zwar leiser als eine Schusswaffe, aber Heather zweifelte, dass er mehr ausrichten konnte. Sie folgte Emma hinein und schloss die Tür ab.
Emma spähte ins Wohnzimmer und flüsterte dann: »Ist das Fidelia?«
Heather sah hinein. Fidelia schnarchte auf der Couch, während der Fernseher Spanisch plärrte. »Ja.« Das Wohnzimmer führte ins Esszimmer, das leer zu sein schien.
Emma bewegte sich leise an der Treppe vorbei in den hinteren Teil des Eingangsflurs, zur Schwingtür, die in die Küche führte.
Heather fehlte die Geduld für das alles. Sie musste wissen, ob es Bethany gut ging. Sie eilte die Treppe zum Zimmer ihrer Tochter hinauf.
Das Nachtlicht reichte kaum aus, um die Rosen, die Heather an den Wänden entlang und um das Fenster gemalt hatte, zu beleuchten. Weiße Spitzenvorhänge ließen tagsüber die Sonne durch, aber jetzt waren die Fensterläden geschlossen.
Heather ging auf Zehenspitzen an dem großen Puppenhaus und dem Puppenwagen aus Korb vorbei zum Bett, auf dem ein Quilt lag, den ihre Mutter mit kleinen Puppen aus Flicken bestickt hatte. Sie ließ ihre Handtasche und die Einkaufstüte am Fuß des Bettes fallen. Die Füße ihrer Tochter reichten nur bis zur Hälfte des Bettes. Am Kopfende lagen rotblonde Locken durcheinander auf dem Kissen. Ihr Anblick zog Heather immer das Herz zusammen. Sie strich die Locken zur Seite und streichelte ihr sanft über die weiche Wange. Wenn sie auch niemals einen ihrer Träume verwirklichen konnte, wenn sie niemals Mode entwerfen oder Paris sehen würde, wäre das kein großer Verlust, denn sie hatte bereits ihr perfektes kleines Meisterwerk erschaffen.
Ich werde dich beschützen, Liebling. Heather trat ans Fenster, um sicherzugehen, dass es verschlossen war.
»Lauf mir nie wieder weg«, flüsterte Emma von der Tür aus.
Heather drehte sich um. »Ich musste sichergehen, dass es meiner Tochter gut geht.«
Emma nickte, als sie ins Zimmer kam. »Das Erdgeschoss ist in Ordnung, und alle Zimmer hier oben auch.«
Wow, sie war schnell. Und gründlich. »Gegenüber ist ein Gästezimmer, das du gern benutzen kannst.«
»Danke, aber nein.« Emma zog ihre Stofftasche höher auf ihre Schulter. »Ich bleibe die ganze Nacht wach.«
»Dann bedien dich bitte in der Küche.« Tatsächlich musste Heather sich eingestehen, dass sie viel besser schlafen würde mit dem Bewusstsein, dass Emma Wache hielt. Gott sei Dank hatte sie es verhindern können, dass Jean-Luc Echarpe mitkam. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war noch ein dominierender Mann in ihrem Leben. Und ein berühmter Modedesigner? Wahrscheinlich würde er ihren Kleiderschrank durchkämmen und alles wegwerfen. Oder noch schlimmer, davor stehen und lachen.
Emma schlich näher zu Bethanys Bett und flüsterte: »Sie ist wunderschön.«
Heather nickte. »Sie ist mein Ein und Alles.«
»Das verstehe ich.« In Emmas Lächeln schwang Traurigkeit mit. »Ich würde jetzt gerne den Dachboden sehen.«
»Hier entlang.« Heather ging den Flur hinab und zog an der Schnur, die die Faltleiter hinabließ. »Brauchst du eine Taschenlampe?«
»Ich kann ganz gut im Dunkeln sehen.« Emma stieg die Leiter hinauf. Sie blieb einen Augenblick auf dem Dachboden und kam dann wieder herunter. »Alles in Ordnung. Ich würde gern noch einmal draußen nachsehen.«
»Okay.« Heather schob die Leiter zusammen und ließ sie zurück in die Decke gleiten. Emma war bereits die Treppe hinab und zur Tür hinausgegangen, also beschloss Heather, sich bettfertig zu machen.
Sie holte ihre Handtasche und die Einkaufstüte aus Bethanys Zimmer und ging dann in ihr eigenes Schlafzimmer. Dann schloss sie die Läden vor den Balkontüren. Was für eine Nacht. Ein Jobangebot von einem berühmten Modedesigner und eine Morddrohung, und beides am gleichen Abend. Heather ließ sich die Ereignisse der Nacht noch einmal durch den Kopf gehen, während sie ihren Schreibtischstuhl herüber zu ihrem Schrank zog. Warum war ein Attentäter hinter einem Modedesigner her? Es sei denn... war er mehr als nur ein Modedesigner? Jean-Luc hatte schon diese »James-Bond-artige« geheimnisvolle Aura um sich.
Mit einem Schnauben verwarf sie diese Theorie. Internationale Spione interessierten sich nicht für Schnitzelberg,
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