Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
senkte ihre Hand.
Er bemerkte das leichte Zittern, ehe sie ihre Hände zusammenballte. »Ich hätte dich nicht... küssen dürfen. Es tut mir leid.«
Sie schloss kurz ihre Augen. »Denken wir nicht mehr daran. Reden auch nicht. Es ist einfach nie passiert.«
Das würde nicht funktionieren. Er würde daran denken. Er würde es in Gedanken immer und immer wieder durchgehen.
»Es ist sowieso egal", fuhr sie mit monotoner Stimme fort.
»Du willst ja eine Vampirfrau. Wir passen nicht zueinander. Es war ein - ein Fehler.«
Fehler, ja klar. Er würde es immer wieder tun, ohne zu zögern. Er hoffte nur, er hatte sie nicht noch mehr verängstigt. Sie hatte in letzter Zeit eine Menge durchgemacht.
Plötzlich erschallte laut Musik und füllte die angespannte Stille. Toni sah ihn verwirrt an und blickte sich dann im Auto um. Der Refrain wiederholte sich, und Ian begann, die Worte der Sängerin zu verstehen.
»Ich glaube, das kommt aus deiner Handtasche.« Er deutete auf die Tasche zu ihren Füßen.
»Oh, das ist mein Handy.« Sie zog ihre Tasche auf ihren Schoß und fischte das Telefon heraus. »Carlos hat den Klingelton geändert. Er mag wohl Pat Benatar.«
»›Love Is A Battlefield?‹ - Die Liebe ist ein Schlachtfeld?«
»Er findet das lustig", murmelte sie, während sie das Telefon aufklappte. »Hallo? Carlos! Wie konntest du meinem Handy das antun?«
Ian versuchte zuzuhören, aber das nahe Heulen einer Polizeisirene machte es einfach unmöglich, Carlos' Worte zu verstehen.
»Ich weiß nicht, wie du darauf kommst.« Toni zuckte schuldbewusst zusammen, als sie einen Seitenblick auf Ian warf. »Unsere Beziehung ist rein geschäftlicher Natur.«
Sie waren fast beim Horny Devils angekommen, also versuchte Ian, einen Parkplatz zu finden.
»Okay", fuhr sie im Flüsterton fort. »Wir sprechen uns später. Bye.« Sie steckte ihr Handy zurück in die Handtasche.
»Stimmt was nicht?«, fragte Ian beiläufig.
»Nein, alles in Ordnung.«
Warum raste ihr Herz dann immer noch? »Carlos erschien mir ein wenig... anders.«
Sie zuckte mit den Schultern. »Er ist schwul.«
Ian erinnerte sich an die schmerzverzerrte Miene auf Carlos' Gesicht, als er aus Tonis Schlafzimmer gekommen war. »Hat er dir das gesagt?«
»Na ja, nein. Wir nehmen es einfach an, weil er sich so verhält.«
»Wer ist wir?«
Auf Tonis Gesicht legte sich ein vorsichtiger Ausdruck. »Sabrina und ich. Sie ist meine Mitbewohnerin. Sie besucht gerade Verwandte.«
Irgendetwas stimmte da nicht, Ian konnte es richtig spüren. Es war ganz anders, als der Kuss eben gerade. Und er war mehr denn je überzeugt, dass Carlos mehr war, als er zu sein schien.
Er entdeckte einen Parkplatz und bog an den Straßenrand ein. »Toni, ehe wir reingehen, muss ich wissen - warum hast du eine Wohnung?«
Während sie den Gurt löste, antwortete sie. »Ist besser, als auf der Straße zu leben.«
»Du hast gesagt, du bewachst die Vampire wegen freier Kost und Logis. Aber das ergibt keinen Sinn, wenn du schon eine Wohnung hast.«
»Ja, ich bezahle Miete, aber der Vertrag läuft bald aus. Glaub mir, ein gut bezahlter Job, bei dem auch noch alle Spesen gedeckt sind, ist gerade genau das Richtige für mich. So kann ich mein Studentendarlehen zurückbezahlen.«
»Was ist mit deiner Mitbewohnerin?«
»Sie ist... nicht so pleite wie ich. Sie bekommt jedes Jahr eine gute Zuwendung, und sobald sie ihren Abschluss macht, wollen wir zusammen ins Geschäft einsteigen.«
»Dann siehst du den Job als zeitlich begrenzt?«
»Ja. Höchstens ein Jahr.« Sie sah ihn besorgt an. »Das ist doch kein Problem, oder?«
»Hat Connor dir denn bei eurem Gespräch nicht erklärt, was passiert, wenn ein sterblicher Wachposten MacKay Security and Investigations verlässt?«
»Er hat gesagt, er würde die Vampire aus meinem Gedächtnis löschen.«
»Er wird dein Gedächtnis vollständig löschen. Du verlierst das ganze Jahr, als wäre es nie passiert.«
Sie riss ihre Augen auf. »Das ist... zu viel.« Sie presste eine Hand gegen ihre Brust.
Eigentlich sollte er sie jetzt überreden, sofort zu kündigen. Dann würde sie nur ein paar Tage verlieren. Aber der Gedanke daran, sie nie wiederzusehen, war schmerzhaft. »Du... du solltest kündigen und in dein normales Leben zurückkehren.«
In ihren Augen glänzten Tränen. »Mein Leben ist sowieso nicht gerade normal.« Sie blinzelte und drückte ihre Schultern durch. »Also, gehen wir in den Club oder was?«
»Wir gehen.« Erleichterung machte sich
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