Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
Verlangen zu ersticken. »Ich mache dir keine Vorwürfe, weil du mich ausfragst. Du bist immerhin erst vor ein paar Nächten angegriffen worden. Es ist ganz normal, dass du so empfindlich bist.«
»Ich bin nicht empfindlich. Ich bin angepisst.«
»Halte mich nicht für einen Malcontent. Wenn ich in die Gedanken einer Lady eindringe, kann ich sie hören, und ich bleibe nie dort, wo ich nicht willkommen bin.«
»Du hast nie eine Frau dazu gebracht, sich dir zu ergeben?«
»Nay. In meinem Fall habe ich die Gedankenkontrolle benutzt, damit mich die Frauen für älter hielten, als ich aussah.«
»Also hast du sie sehr wohl hereingelegt.«
»Mein verdammtes Gesicht war die Falle, Toni, und daraus gab es keinen Ausweg. Die Leute haben mich für fünfzehn gehalten, obwohl ich innerlich längst ein erwachsener Mann war. Und ich musste die Frauen hereinlegen, damit sie mich so sehen konnten, wie ich sein wollte. Ich bin nicht stolz auf diese ganzen Betrügereien. Deshalb ist es jetzt so wichtig, dass ich ehrlich bin. Ein Vampir würde das verstehen.«
»Du könntest auch einer Sterblichen die Wahrheit sagen.«
»Ich könnte wohl kaum auf eine Sterbliche zugehen und sagen: ›Hallo, ich bin ein Vampir. Würden Sie gern mit mir ausgehen?‹ Am Anfang müsste ich sie belügen, und ich weigere mich, das zu tun.«
»Es gibt jede Menge Frauen, die mit dir ausgehen würden, gerade weil du ein Vampir bist.«
Er hielt an einer roten Ampel an und drehte sich zu ihr um. »Ich will nicht nur geliebt werden, weil ich untot bin. Genau wie du nicht abgelehnt werden willst, nur weil du sterblich bist.«
Sie wendete sich ab. »Ich — ich bin wohl zu... streng mit dir gewesen.«
»Mädchen, du hast jeden Grund, misstrauisch zu sein. Du bist vor ein paar Nächten fast ermordet worden. Aber die Vampire, die dich angegriffen haben, waren wahrscheinlich schon grausam und böse, ehe sie verwandelt wurden. Der Tod kann das Herz eines Mannes nicht verändern.«
»Dann warst du ein guter Mann", flüsterte sie.
Alles Verlangen stürzte von ein auf den anderen Moment wieder auf ihn ein. »Ich versuche es.«
Ihr Blick begegnete seinem. »Was willst du mehr als alles andere?«
In diesem Augenblick kam es ihm vor, als könnte er gut ein oder zwei Jahrhunderte nur damit verbringen, ihr in die grünen Augen zu sehen.
Sie waren unglaublich, wie sie vor Wut aufloderten, gewitzt funkelten oder weich wurden vor Mitleid. »Ich will geliebt werden, ehrlich und wahrhaftig geliebt, so wie ich bin. Und ich will eine Frau von ganzem Herzen und mein ganzes Leben lang lieben. Ich will mich nach ihrem Verstand, nach ihrem Körper, nach ihrer Gesellschaft verzehren.«
Der Duft ihres heißen rauschenden Blutes erfüllte den ganzen Wagen, und seine Nervenenden stimmten ein. Er fragte sich, ob sie nur die geringste Ahnung hatte, was sie ihm antat. Konnte sie spüren, wie Wellen des Verlangens von ihm ausgingen?
Ja, er würde schwören, dass sie es konnte. Ihr Herz schlug schnell. Ihr Atem war unregelmäßig. Er beugte sich näher.
»Deine - deine Augen", flüsterte sie.
Er wusste, dass sie rot wurden, denn sein Blickfeld hatte sich mit einer Spur rosa überzogen. Er legte eine Hand in ihren Nacken.
Ohne zurückzuweichen, ließ sie sich ein, ihr Blick fiel auf seinen Mund, und er konnte nicht länger widerstehen. Er küsste sie.
8. KAPITEL
Ihr Zögern schreckte Ian nicht ab. Er bewegte seinen Mund auf ihrem und verlockte sie behutsam dazu zu reagieren. Und das tat sie. Sie entspannte sich und lehnte sich ihm entgegen. Sein Herz weitete sich in seiner Brust, und er zog sie näher an sich.
Er knabberte an ihrer Unterlippe. Ihr Mund öffnete sich mit einem leisen Seufzen und bot ihm Einlass. Er fuhr mit der Zungenspitze sanft über ihre Lippen. Sie waren feucht und süß.
Eine Hupe tönte hinter ihnen, und beide schreckten in ihren Sitzen zusammen. Toni keuchte auf und löste sich von ihm. Ian drehte sich nach vorn und bemerkte erst jetzt die grüne Ampel. Er trat aufs Gas.
Verdammt noch mal, was machte er da bloß? Die letzten paar Tage hatte er sich davon zu überzeugen versucht, dass ein bisschen Flirten noch niemandem geschadet hatte. Aber küssen? Er konnte es nicht länger leugnen. Er verletzte die Regel, sich nicht mit Wachen einzulassen, und Toni würde riesigen Ärger bekommen, wenn die Wahrheit herauskam.
Er sah zu ihr herüber. Ihr Gesicht war blass, und sie presste ihre Hand gegen ihren Mund.
»Alles in Ordnung?«
»Ja. Nein.« Sie
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