Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
zugeht. Jede Menge Sterbliche, die synthetisches Blut herstellen, es in Flaschen abfüllen und an Krankenhäuser und Blutbanken versenden.«
»Macht ihr euch keine Sorgen, dass die sterblichen Angestellten über einen Vampir im Todesschlaf stolpern?«
»Die Sterblichen haben keinen Zugang zum Keller. Man braucht einen besonderen Kartenschlüssel, damit der Fahrstuhl bis hier hinabfährt und um das Treppenhaus zu betreten. Ich habe für dich einen auf den Tisch gelegt.«
»Habe ich irgendwas verpasst, während ich geschlafen habe?«
Gelangweilt zuckte er mit den Schultern. »Das Stadthaus ist angegriffen worden.«
»Was?« Sie setzte sich auf. »Die Malcontents waren dort?«
»Aye. Phineas hat einen umgebracht. Er war sehr stolz auf sich. Jedrek hat versucht, sich mit mir zu teleportieren, aber ich habe ihm eine Stichwunde in den Arm verpasst und mich befreit.«
»Liebe Güte", flüsterte Toni. Das war furchtbar. »Geht es dir gut?«
»Aye.« Ian trank seine Flasche leer und spülte sie aus. »Heute Nacht werden sie sicher einen neuen Angriff starten, also solltest du dich ausruhen, solange du kannst.«
»Okay. Ich gehe nur kurz ins Badezimmer.« Als sie fertig war, schloss sie die Tür hinter sich. Ihre Augen mussten sich erst wieder an die in rotes Licht getauchte Dunkelheit gewöhnen. Ian war nicht mehr in der Küche.
Als sie sich wieder hinlegen wollte, bemerkte sie ihn. Er lag auf der anderen Seite des Bettes auf den Decken und trug immer noch seinen Kilt, ein weißes T-Shirt und Kniestrümpfe.
»Was machst du da?« Sie sah sich im Zimmer um.
Es gab nur ein Bett. Vielleicht konnte sie die Sessel zusammenschieben und sich dort...
»Ich werde dich nicht belästigen, Toni. Bald bin ich nicht einmal mehr in der Lage, mich zu bewegen.« Er faltete seine Hände auf seinem Bauch und sah zur Decke. »Auch wenn ich natürlich hoffe, dass du dich nicht an mir vergehst, solange ich mich nicht verteidigen kann.«
Sie schnaubte. »Klar. Weil es kaum etwas Unwiderstehlicheres gibt als eine Leiche.«
Als er sie ansah, musste er lächeln. »Wenn es dir nicht gefällt, neben mir zu schlafen, kann ich mich auch auf den Boden legen. Wenn ich erst mal tot bin, merke ich keinen Unterschied mehr.«
»Ich hatte schon Freunde, die ungefähr genauso sensibel waren", murmelte sie, während sie mit sich selbst rang, ob sie sich neben ihn legen sollte oder nicht.
Gähnend schloss er die Augen. »Bald bin ich weg.«
Sie setzte sich auf die Bettkante. »Tut es weh?«
»Zu wissen, dass eine wunderschöne Frau neben mir liegt und ich sie nicht anfassen kann?« Er öffnete seine Augen, die jetzt belustigt funkelten. »Das ist die reinste Folter. Aber nicht mehr lange.«
»Ich meinte, tut es weh, jeden Morgen zu sterben?«
Er lag da und ließ seinen Blick langsam über ihren Körper wandern, als wollte er sich jedes kleinste Detail für immer einprägen. Ihre Haut kribbelte bei diesem Blick. Gerade als sie dachte, er würde nicht antworten, begann er leise zu sprechen: »Es ist, als würde man in ein schwarzes Loch fallen, so schwarz und tief, dass dort kein Licht hinkommt, keine Gefühle, keine Gedanken.« Er blinzelte langsam, und das Funkeln in seinen Augen verblasste. »Ich wünschte, ich könnte träumen.«
»Von was würde ein Vampir träumen? Riesigen Fässern voller Blut? Einem glänzenden neuen Sarg mit Lederbezügen?«
»Nay, ich hätte einen herrlichen Traum.« Der Anflug eines Lächelns umspielte seine Lippen, als seine Augen sich schlössen. »Von dir.« Sein Gesicht erschlaffte.
Mir? Tonis Herz überschlug sich. Er würde von ihr Träumen? Sie beugte sich vor, um ihn zu betrachten. »Bist du schon tot?«
Es kam keine Antwort. Er lag einfach da, der atemberaubendste Mann, den sie je kennengelernt hatte. Ihr Blick ruhte auf dem Grübchen in seinem Kinn. Neulich hatte sie es berühren wollen. Sie hatte die Hand ausgestreckt, aber dann doch nicht den Mut gehabt.
Jetzt hätte sie den Mut. Aber nicht die Gelegenheit. Sie blickte zur Überwachungskamera hinauf. Howard durfte nicht sehen, wie sie Ians Gesicht berührte.
Sie schlüpfte unter die Decke und legte sich auf den Rücken neben ihn. Gott steh' ihr bei, sie wollte sich gegen seinen toten Körper kuscheln. Das war auf so viele verschiedene Arten falsch.
Sie rollte sich zur Seite und kehrte ihm den Rücken zu. So falsch. Und doch fing es an, sich richtig anzufühlen.
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Gott sei Dank arbeitete Sonntagabend eine andere Rezeptionistin bei Shady Oaks. Toni
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