Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
hatte sich Sorgen gemacht, dass Doris dort sein und sich an ihre Sexsuchtgeschichte erinnern würde. Sie versuchte, etwas anders auszusehen, indem sie ihre Brille aufsetzte, statt Kontaktlinsen zu tragen, und sich eine Strickmütze über die blonden Haare zog.
Carlos hatte sie bei Romatech abgeholt. Die Sonne stand noch am Himmel und Howard hatte ihr versichert, bestens aufzupassen, also konnte sie gehen. Trotzdem spürte sie wieder das unangenehme Gefühl der Zerrissenheit. Ian hatte geglaubt, die Malcontents würden noch einmal angreifen. Sie hasste es, ihnen nicht helfen zu können, wenn es so weit war.
»Wir möchten Sabrina Vanderwerth besuchen", verkündete sie nun an der Rezeption.
»Sie müssen sich hier eintragen und dieses Formular ausfüllen.«
Währen Carlos sie in die Liste eintrug, füllte Toni schnell das Formular aus, inklusive Sabrinas Namen und ihrer Identifikationsnummer.
Die Rezeptionistin verglich das Formular mit ihren Akten, den gleichen Akten, in die Toni am Abend zuvor geblickt hatte. »Ich brauche Ihre Ausweise.« Sie studierte ihre Führerscheine und füllte dann Namensschilder für sie aus.
»Ich behalte Ihre Ausweise hier, bis Sie zurückkommen und sich abmelden.« Sie reichte ihnen die Namensschilder zum Anknipsen. »Die hier müssen Sie die ganze Zeit tragen. Sie dürfen nichts Persönliches, keine Nahrungsmittel oder Getränke auf die Station mitnehmen. Verstanden?«
»Ja.« Toni ging bereits auf die Aufsicht zu, die ihre Handtasche durchsuchte und sie und Carlos abtastete.
Er schloss die Tür auf. »Folgen Sie dem Weg über den Hof, und dann nach rechts zu Station drei.«
Während sie den Hof überquerten, sah Toni sich um. In jedem Gebäude stand eine Aufsicht. Es war unheimlich. Das ganze Gebäude wirkte wie ein Gefängnis.
Carlos öffnete ihr die Tür zu Station drei und folgte Toni dann in ein kleines Foyer. Die Aufsicht dort überprüfte ihre Namensschilder und nahm ihre Anträge, die in eine Metallschublade gesteckt wurden. Sie war direkt mit der Schwesternstation verbunden, die ganz in Glas eingefasst war.
»Legen Sie Ihre Mäntel und Ihre persönlichen Dinge in diese Kiste.« Die Aufsicht zeigte auf einige Plastikkisten auf einem Tisch.
Während sie die Kisten füllten, betrat ein stämmiger Krankenpfleger die Schwesternstation und betrachtete ihre Formulare. »Kommen Sie an die Tür", sprach er durch eine Gegensprechanlage.
Ein Brummen erklang, und die Metalltür öffnete sich.
Der Krankenpfleger bedeutete ihnen einzutreten. Toni bemerkte, dass auf seinem Namensschild Bradley stand. Und der Flur roch nach Desinfektionsmitteln und Verzweiflung.
»Besuch für mich?«, fragte ein junger Mann, der auf Cordhausschuhen über den Flur auf sie zuschlurfte. Sein Spiderman-Pyjama war zerknittert, und die rote Farbe zu Rosa ausgewaschen.
»Die sind nicht wegen dir hier, Teddy", knurrte Bradley. »Geh zurück in euren Aufenthaltsraum.«
»Okay.« Teddy fuhr mit der Hand durch sein dunkles Haar, das in der Mitte einen weißen Streifen hatte, und ihn wie ein Stinktier aussehen ließ. Er schlurfte den Flur wieder hinab.
»Hier entlang.« Bradley führte sie nach rechts. »Sabrina dürfte sich im Aufenthaltsraum für Frauen befinden. Wir trennen hier nach Geschlechtern, außer zu den Mahlzeiten. So ist es besser, weil wir immer mal einen Sexsüchtigen dabei haben.«
Toni zuckte zusammen.
»Hier sind wir.« Bradley zeigte auf einen offenen Bereich und schlenderte dann den Flur wieder hinunter.
Eine Krankenschwester saß hinter einem Tresen und beobachtete alles. In der Mitte des schlichten weißen Raumes standen zwei Tische, umgeben von orangefarbenen Plastikstühlen. Noch mehr Plastikstühle standen an den Wänden. Ein Fernseher, hoch in einer Ecke angebracht, spielte einen Zeichentrickfilm, bei dem der Ton ausgestellt war. Die Luft war stickig und warm. Erdrückend.
Zwei Frauen mittleren Alters saßen an der Wand, dem Fernseher gegenüber, und starrten ihn gebannt an. Die Hand der einen zuckte immer wieder, und der Mund der anderen stand offen. Ihre Augen sahen tot aus. Tonis Herz zog sich in ihrer Brust zusammen.
In der Ecke saß eine junge Patientin neben einem männlichen Besucher, vielleicht ihrem Mann? Beide waren stumm, als wüssten sie nicht mehr, was sie miteinander reden sollten.
Als sie Sabrina entdeckte, brach ihr das Herz. Sie trug einen Flanellpyjama und ein blaues T-Shirt. Ihr Haar, normalerweise weich und glänzend blond, war stumpf und kraus. Sie saß
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