Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
Malcontents werden heute Nacht einen Anschlag versuchen.«
»Was zum Beispiel?«
Shanna seufzte. »Letzten Sommer haben sie unsere Kapelle hochgejagt. Zum Glück befand sich gerade niemand darin.«
»Das ist ja furchtbar.«
»Ja.« Shanna sah zum Spielzimmer und senkte ihre Stimme. »Deshalb lasse ich Tino bei Radinka im Spielzimmer. Nur für den Fall. Komm. Du musst Father Andrew kennenlernen. Er ist toll.«
Toni folgte ihr den Korridor hinab bis ins Foyer. »Ich weiß nicht, ob ich gehen sollte. Ich bin nicht katholisch erzogen worden.«
Shanna grinste. »Ich auch nicht. Aber diese Vampire sind alle so mittelalterlich, dass sie nichts anderes kennen. Wusstest du, dass mein Mann früher Mönch war?«
»Das wusste ich nicht.« Toni folgte Shanna in den rechten Flügel. Sie fragte sich, wie alt Ian genau sein mochte, aber sie wollte keine Aufmerksamkeit auf ihr Interesse an ihm lenken. »Sind alle aus dem Mittelalter?«
»Nein. Gregori ist noch jung. Roman hat ihn 1993 verwandelt, als ein paar Malcontents ihn draußen auf dem Parkplatz angegriffen haben. Der arme Kerl hatte gerade seine Mutter von der Arbeit abgeholt.«
»Wie traurig.« Aber das erklärte immerhin, wieso er eine sterbliche Mutter hatte, die noch am Leben war. »Was ist mit Connor und... Ian?«
»Sie wurden nach irgendeiner Schlacht in Schottland um 1500 herum verwandelt. In der gleichen Nacht, deshalb haben sie sich immer nah gestanden. Roman hat Connor verwandelt, und Angus Ian.«
»Wollten sie verwandelt werden?«, fragte Toni.
»Oh ja. Sie waren beide tödlich verwundet. Entweder Verwandlung oder Tod.« Shanna betrat einen Raum auf der rechten Seite. »Das ist unser Gemeinderaum, wo wir uns nach der Kirche treffen. Ich wollte nur noch mal sehen, ob alles bereitsteht.«
Im Raum standen zwei lange Tische, beide mit langen weißen Tischdecken bedeckt. Es war offensichtlich, dass einer für Vampire gedacht war, und der andere für die Sterblichen. Auf dem Tisch für Sterbliche stand ein Tablett mit Käse und Aufschnitt, eines mit Gemüse und Dipp, und eine Schüssel Punsch, daneben noch ein Teller mit Schokoladenkeksen.
Auf dem anderen Tisch standen zwei große Schüsseln, gefüllt mit Eis und Blut in Flaschen. Die Mikrowelle stand in der Mitte, und daneben reihenweise Gläser.
»Ladys, der Gottesdienst beginnt", ertönte eine männliche Stimme vom Korridor her.
Der tiefe Singsang seiner Stimme war unverwechselbar. Tonis Herz begann schneller zu schlagen. Als sie sich zu ihm umdrehte, machte es einen Sprung.
»Wir unterhalten uns nachher.« Shanna tätschelte Tonis Arm und eilte dann aus dem Raum.
Toni ging auf Ian zu, und sein intensiver Blick brachte ihr Herz zum Rasen. »Ich muss mit dir reden.«
Er hob seine Augenbrauen. »Willst du mir endlich deine Geheimnisse gestehen?«
Alle anderen Vampire hatten ihr von Anfang an vertraut. Nur Ian hatte den Verdacht gehegt, dass sie noch andere Pläne hatte. »Woher weißt du, dass ich Geheimnisse habe?«
Er beugte sich vor und flüsterte. »Dein Herz rast. Deine Wangen brennen.« Er lächelte. »Und jetzt blitzen deine Augen in diesem wütenden, aber bezaubernden Grün.«
»Du bist wie ein menschlicher Lügendetektor.« Sie warf ihm einen bösen Blick zu. »Es ist wirklich unangenehm, nicht mehr lügen zu können.«
Während er eine Hand um ihren Ellenbogen legte, musste er ein Lachen unterdrücken. »Man sagt, Beichten sei gut für die Seele.«
Gesang drang aus der Kapelle zu ihnen. Tiefe, männliche Stimmen. Die Vampire sangen eine Hymne.
»Warum sorgt sich ein Vampir um den Zustand seiner Seele?«, flüsterte sie. »Ihr könnt ewig leben.«
»Keiner von uns lebt ewig.«
»Dann betest du um Erlösung?« Wahrscheinlich ergab das einen Sinn. Wer würde dringender Erlösung brauchen als ein Vampir?
»Ich bete um viele Dinge, Toni.« Seine Hand strich ihren Arm hinab und zögerte an ihren Fingern. »Ich bete, dass du mir genug vertraust, mir die ganze Wahrheit zu sagen.«
Und sie betete, dass er sie verstand.
15. KAPITEL
Ian fand in den alten, vertrauten Gesängen und Gebeten Trost. Uber die Jahrhunderte konnte sich die Machtverteilung in der Welt ändern, die Technik konnte fortschreiten, sterbliche Freunde konnten dahingehen, aber die Messe hatte Bestand. Auch der Geruch von Weihnachten veränderte sich nicht. Er atmete tief ein und freute sich am Duft der Tannengirlanden und angezündeten Adventskerzen.
Heute war da noch ein weiterer Duft, einer, der ihn von
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