Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
Vernunft.
Er hielt ihr Gesicht fest und küsste sie behutsam einmal, zweimal. Sie lehnte sich ihm entgegen, und seine Leidenschaft löste sich in einem tiefen, alles verschlingenden Kuss. Er zog sie an sich, eine Hand in ihrem Nacken, die andere an ihrer Taille. Er zog sie so fest an sich, dass ihre Füße sich vom Boden lösten. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und erwiderte leidenschaftlich seinen Kuss.
Ein Hunger, den er nächtelang unterdrücken musste, brach aus ihm heraus. Er konnte nicht genug von ihr schmecken. Ihre Lippen, ihre Zunge. Er kostete ihren Mund und knabberte an ihren Lippen. Sie war süß, sie bebte, sie klammerte sich an ihm fest. Und er wollte mehr. Es fühlte sich an, als ob er sie schon seit Jahrhunderten begehrte.
Er malte einen Pfad aus Küssen ihren Hals hinab und kitzelte dann mit der Zunge einen Weg zu ihrem Ohr. Ein Zittern durchzog ihren Körper.
»Toni", flüsterte er und saugte ihr Ohrläppchen in seinen Mund.
Sie stöhnte und vergrub ihre Finger in seinen Haaren. »Ian.«
Sanft fuhr er über ihren Rücken, nahm dann ihren Hintern in beide Hände und drückte sanft zu. Er wendete sich gerade für weitere Küsse wieder ihrem Mund zu, als sich jemand räusperte.
Er erstarrte. Erstarrte mit beiden Händen fest auf Tonis Hintern. Das war schlecht. Mit einem Blick über seine Schulter erkannte er Connor, der im Türrahmen stand. Er hatte sein Gesicht abgewendet, aber sein Kiefer bewegte sich, weil er mit den Zähnen knirschte.
Endlich ließ Ian sie los und trat zurück. Sie blickte erst ihn an, dann Connor, der vor Entsetzen die Augen weit aufriss.
Ian räusperte sich. »Das ist alles meine Schuld. Ich übernehme die volle Verantwortung.«
»Nein", flüsterte Toni und schüttelte den Kopf.
»Ich muss mich unter vier Augen mit dir unterhalten, Ian.« Connor drehte sich um und schritt den Flur hinab.
Er versuchte, Toni aufmunternd zuzulächeln. »Ich komme gleich wieder.«
Es schien nur wenig Wirkung zu zeigen. Er eilte den Flur hinab, um Connor einzuholen.
Auf halbem Weg zum Foyer öffnete Connor ein Konferenzzimmer. »Das dürfte reichen.«
Ian blickte hinter sich. Aus der Kapelle kamen jetzt die Leute und schlenderten in den Gemeinderaum mit den Erfrischungen. Hoffentlich ging es Toni gut.
»Mach die Tür hinter dir zu", befahl Connor leise, während er ans andere Ende eines langen Konferenztisches trat.
Ian schloss die Tür. »Ich möchte dich bitten, Toni nicht zu ermahnen. Ich bin für den... Vorfall verantwortlich, und werde die volle Verantwortung übernehmen.«
»Wie edel. Ich hätte nichts anderes von dir erwartet.« Connor blieb am Kopf des Tisches stehen und legte eine Hand auf eine Stuhllehne. »Aber ich bin nicht von gestern. Es war ziemlich offensichtlich, dass du sie zu nichts gezwungen hast.«
Ein angenehmer Schauer durchlief ihn und er musste sich ein Grinsen verkneifen. Es stimmte - sie war willig gewesen.
Mehr als willig. Sie hatte seine Küsse erwidert. Sie hatte vor Wonne gestöhnt. Sie wollte ihn. Und er wollte vor Freude darüber jubeln.
»Sie hat vorsätzlich die Regeln gebrochen.« Connor rieb sich die Stirn. »Ich kann nicht anders, als sie zu feuern.«
»Nein!« In Sekundenschnelle war Ian neben ihm. »Sie hat geweint, als ich sie gefunden habe. Sie war wirklich aufgebracht, und ich habe das ausgenutzt.«
»Ian.« Connor musterte ihn streng an. »Was ist bloß in letzter Zeit in dich gefahren? Du bist kaum eine Woche wieder da, und wirst von einer aufgebrachten Meute Frauen gejagt. Hunderte von Anrufen und E-Mails. Frauen campieren draußen auf dem Gehweg. Ich habe gehört, in einer Nacht hast du dich mit fünfzig Frauen verabredet, und dann war da noch dieses Interview.«
»Die Dinge sind etwas außer Kontrolle geraten, aber...«
»Mehr als nur etwas!« In Connors Augen blitzte Wut auf. »Reicht es nicht, dass sich dir hunderte Frauen an den Hals werfen? Warum verführst du auch noch die eine Frau, die du nicht haben kannst? Ist es, weil sie verboten ist?«
»Nay. Ich habe Romans Harem fünfzig Jahre lang bewacht. Ich habe mich nie an einer von denen vergangen. Toni ist... anders. Etwas Besonderes.«
»Arbeitslos", ergänzte Connor trocken.
»Du kannst sie nicht feuern. Wir brauchen sie.«
»Verdammt, Ian.« Connor schlug mit der Faust auf die Stuhllehne. »Wie kannst du verlangen, dass ich die Regeln ignoriere?«
Ian atmete tief durch. Er musste sich schnell etwas überlegen, sonst löschte Connor noch heute Nacht ihr
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