Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
neben Lara. »Wie Sie sehen ist das Gebäude an einem Samstagabend ziemlich leer. Nur die Sicherheitsleute und die Besucher der Messe.«
»Verstehe.« Lara hatte bemerkt, dass die meisten Monitore leere Korridore zeigten. Sie erkannte das Hauptfoyer. Dort waren einige Leute versammelt.
Eine verschwommene Bewegung auf einem anderen Monitor lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich. Es sah aus, als würde jemand in Höchstgeschwindigkeit über das bewaldete Gelände rasen. »Wie schnell bewegt sich der Kerl da?«
»Oh, das steht bloß auf vorspulen«, murmelte Howard.
Konnte wirklich ein Bildschirm vorgespult werden, während die anderen weiter normal abspielten, fragte sich Lara nachdenklich.
Howard deutete auf den Bildschirm. »Da ist Jack, er verlässt das Büro.«
Sie betrachtete seine langen, eleganten Schritte. »Wie lange kennen Sie ihn schon?«
»Seit ich angefangen habe, für MacKay Security and Investigations zu arbeiten«, erklärte Howard. »Etwa zehn Jahre, würde ich sagen.«
Lara sah, wie ein kleiner Junge auf den Flur rannte. Jack nahm ihn in seine Arme und hob ihn hoch. »Wer ist das?«
»Constantine Draganesti. Romans und Shannas Sohn. Das da ist Shanna, die mit ihrem Baby aus dem Spielzimmer kommt.«
Lächelnd beobachtete Lara, wie Jack zurücktrat. Er sah mit dem Kleinkind vollkommen normal aus, aber das Baby schien ihm furchtbare Angst zu machen. Shanna gab das Baby an eine ältere Frau weiter, die ebenfalls aus dem Spielzimmer kam. Während die ältere Frau die Kinder ins Spielzimmer zurückbrachte, ging Shanna mit Jack den Korridor hinab.
»Sie sind auf dem Weg zur Kapelle, um an der Messe teilzunehmen«, fuhr Howard fort. »Ich spule vor.«
Lara bemerkte, dass Howard dieselbe Kleidung trug, wie Carlos sie im Stadthaus getragen hatte. »Tragen Sie eine Uniform?«
»Ja. Die der Wachen von MacKay.«
»Jack habe ich noch nie in Uniform gesehen.«
»Jack ist einer unserer besten Detectives, und er arbeitet viel Undercover. Er kann im Grunde tun, was er will.« Howard drückte einen Knopf auf der Fernbedienung. »Gleich sehen Sie, wie alle aus der Kapelle kommen.«
»Es kommt mir etwas seltsam vor, hier einen Gottesdienst abzuhalten.«
Howard zuckte mit den Schultern. »Roman tut es gern. Okay, hier sind sie.« Howard deutete auf den Monitor, als alle aus der Kapelle kamen. Die meisten von ihnen gingen in einen Raum rechts davon. »Das ist der Gemeindesaal, in dem wir Erfrischungen zu uns nehmen. Da drinnen gibt es keine Kamera.«
Lara entdeckte Jack vor der Kapelle, wie er mit dem Schotten im Kilt redete, den sie auf der Hochzeit getroffen hatte. Robby. Die zwei schlenderten in den Gemeindesaal. Die Zeit in der Ecke des Bildschirms besagte zweiundzwanzig Uhr. Es schien, als hätte Jack wirklich ein Alibi.
Die ältere Frau tauchte auf dem Monitor auf, der den Flur vor dem Spielzimmer zeigte. Sie hatte das Baby auf dem Arm, der kleine Junge hüpfte neben ihr her. Sie erschienen bald darauf auf dem Monitor vor der Kapelle. Der kleine Junge sprang seinem Vater in die Arme. Roman Draganesti umarmte ihn, und Shanna nahm das Baby. Sie waren eine nette Familie und sahen so normal aus.
All diese Leute sahen normal und nett aus. Lara fragte sich, ob sie zu misstrauisch war, was Jack anging. Vielleicht sollte sie sich einfach entspannen und es genießen, sich zu ihm hingezogen zu fühlen.
Plötzlich trat Jack auf den Flur. Er hatte ein Glas in der Hand und nippte daran. Endlich! Der Beweis, dass Jack tatsächlich etwas trank.
Sie beugte sich näher an den Bildschirm. »Was trinkt er da? Wein?«
Der Bildschirm wurde schwarz.
»Was -?« Sie sah hinter sich zu Howard und bemerkte noch, wie er die Fernbedienung auf seinen Schreibtisch legte.
»Ich nehme an, das reicht aus, um sein Alibi zu beweisen.« Er tippte etwas auf seine Tastatur, und die Monitore liefen wieder in Echtzeit. »Würden Sie jetzt gern die Informationen sehen, die Jack letzte Nacht zusammengestellt hat?«
»Ja, das würde ich. Danke.«
»Das ist alles auf diesem PC.« Howard nahm einen Laptop und schlenderte damit zur Tür. »Sie können das Konferenzzimmer gegenüber benutzen.«
Lara nahm ihre Handtasche, um Howard zu folgen, und sah noch einmal auf die Monitore. War sie paranoid, oder hatte er wirklich versucht, etwas vor ihr zu verbergen?
12. KAPITEL
Lara saß am Ende eines langen Konferenztisches und wartete darauf, dass der Computer hochfuhr.
Howard wartete an der Tür. »Brauchen Sie etwas zum Schreiben?
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