Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
Herzen zurückgeblieben. Er konnte nur hoffen, dass ihm mit Lara nicht das Gleiche widerfuhr.
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Am späten Montagnachmittag langweilte sich Lara zusehends. LaToya war bei der Arbeit, also war sie ganz allein. Um 13 Uhr war sie beim Psychologen ihrer Abteilung gewesen, und der hatte sie ab Mittwoch wieder für dienstfähig erklärt. Sie überlegte sich, früher wieder zur Arbeit zu gehen, damit sie auf die Akten der vermissten Personen zugreifen konnte. Aber wie sollte sie erklären, dass sie an einem Fall arbeitete, für den sie gar nicht eingeteilt war?
Sie fragte sich, wie Jack mit den Nachforschungen vorankam. Im Grunde drehten sich fast alle ihre Fragen um Jack. Als es vier Uhr geworden war, lag sie auf ihrem Sofa und betrachtete noch einmal die »You Don't Know Jack- Liste«, die sie in der Nacht zuvor geschrieben hatte.
Die erste Liste gab ihr alle Gründe, warum sie sich zu Jack hingezogen fühlte. Intelligent. Stark. Gut aussehend. Schlagfertig. Sexy. Lieb. Umwerfend. Beschützend. Unterstützend. Großzügig. Frech. Toller Küsser. Und er war so viel mehr als das. Er schien auf ihre Gedanken und Gefühle eingestellt zu sein wie kein anderer Mann, dem sie je begegnet war. Und er machte sich wirklich etwas aus ihr. Sie konnte es in seinen Augen sehen. Wenn sie nicht gerade rot glühten.
Mit einem Seufzen las sie die zweite Liste. Mentale Kräfte. Superkräfte. Altmodisch. Das letzte Wort ließ sie zusammenzucken. Wenn sein Vater 1798 gestorben war, bedeutete das, Jack war 1791 geboren worden.
Sollte sie nicht allein schon diese Tatsache abschrecken? Sogar Jack hatte ihr empfohlen davonzurennen, als wären die Höllenhunde hinter ihr her. Aber wenn er wirklich ein schlechter Mensch wäre, würde er sie dann überhaupt warnen? Vielleicht hatte er Angst, dass er ihr aus Versehen mit seinen Superkräften wehtat.
Sie warf die Liste zurück auf den Couchtisch. Genug mit diesen nutzlosen Vermutungen. Sie brauchte harte Fakten. Wenn sie ein Detective wäre, wie würde sie dann Nachforschungen über ihn anstellen? Der erste Anhaltspunkt müsste sein Arbeitsplatz sein. Sie würde sich Romatech Industries ansehen und sein Alibi für Samstagnacht bestätigen lassen. Die Fahrt dürfte ein paar Stunden dauern, also musste sie LaToya wissen lassen, dass sie nicht zum Abendessen zurück sein würde.
Als sie ihr Handy anschaltete, bemerkte Lara einen Anruf in Abwesenheit auf ihrer Mailbox. Wahrscheinlich wieder ihre Mutter, die sie anbettelte, den Unsinn mit der Polizei zu lassen und zurück nach Hause zu kommen, um etwas Vernünftiges mit ihrem Leben anzustellen, zum Beispiel bei der Wahl zur Miss Louisiana anzutreten.
Als Lara nach New York gezogen war, hatte ihre Mutter sie am Anfang jeden Tag angerufen, um sie zu nerven, also hatte sie sich dazu entschieden, ihr Telefon abzustellen, wenn sie nicht bei der Arbeit war. Und jetzt, da sie die Nachtschicht arbeitete, hatte sie es auch sonst ausgestellt, damit sie tagsüber schlafen konnte.
Mit einem resignierten Seufzen stählte sie sich für noch mehr Nörgelei und aktivierte ihre Mailbox. Ihr Herz machte einen Sprung, als sie den Klang von Jacks Stimme hörte.
»Lara, ich habe Informationen über den Fall zusammengesucht. Ich würde sie dir gerne Montagnacht zeigen. Ich habe auch ein... Date für uns geplant. Es würde nur einige Stunden deiner Zeit in Anspruch nehmen, und dann kommen wir zurück und arbeiten weiter. Ich rufe dich am Montag gegen halb neun an, um zu sehen, ob du gern mit mir ausgehen würdest. Schlaf gut, Bellissima.« Er legte auf.
Ein Date? Sie hörte sich seine Nachricht noch einmal an. Ja, Jack plante ein Date! Sie ließ sich zurück in die Couchkissen fallen und schloss ihre Augen, um die tiefe, sexy Stimme zu genießen. Jack wollte sich mit ihr verabreden, und er fragte sie, ob sie einverstanden war? Sie schüttelte den Kopf. Das war, als würde man sie fragen, ob sie mit dem Weltfrieden einverstanden wäre. Oder einem Heilmittel für Krebs.
Ihr Blick fiel noch einmal auf die Liste auf dem Couchtisch, und der Titel schien sie zu verspotten. You Don't Know Jack. Sollte sie sich wirklich so sehr auf eine Verabredung mit einem geheimnisvollen Mann mit seltsamen Fähigkeiten freuen? Aber würde nicht eine Verabredung mit ihm ihr die Möglichkeit verschaffen, ihn besser kennenzulernen?
Sie sah nach, wann er sie angerufen hatte. Halb sechs Uhr morgens. Sie sah auf die Uhr. Halb fünf am Nachmittag. Sie hatte noch vier Stunden, ehe er anrief.
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