Love at Stakes 06 - Die mit dem Vampir tanzt-ok
Vielleicht etwas zu trinken?«
»Ich komme zurecht, danke.« Sie stutzte, als sie auf den Bildschirm des Computers blickte. Der Desktop war überraschend leer. Es gab nur eine Datei, die nicht zum System gehörte, und die trug den Namen Apollo.
»Ich muss eine Runde gehen«, sagte Howard, »ich sehe in einer Viertelstunde wieder nach Ihnen.« Er schlenderte davon und ließ die Tür weit offen stehen.
Sicherheit ging hier auf jeden Fall vor. Lara wendete sich wieder dem Computer zu. Jack hatte dafür gesorgt, dass der Laptop nichts enthielt, was mit Romatech Industries oder MacKay Security and Investigations zu tun hatte. Offensichtlich wollte er nicht, dass sie ihre Nase in deren Geschäfte steckte. Was sie wohl zu verbergen hatten?
Es schien Howard gar nicht gefallen zu haben, als sie sich im Sicherheitsbüro die Bänder der Überwachungskamera angesehen hatte. Und was hatte es mit den ganzen Waffen auf sich, besonders den Schwertern? Sie seufzte. Noch mehr Fragen, die sie Jack stellen musste.
Wenigstens im Apollo-Fall versuchte er nicht, irgendetwas vor ihr zu verbergen. Lara klickte auf Apollo und zwei Ordner, betitelt Negativ und Positiv , erschienen. Sie öffnete die Negativ-Datei und entdeckte kurze Beschreibungen von fünf Frauen, die in der näheren Umgebung entführt worden waren. Sie überflog die Seite und merkte, dass sie alle das falsche Alter oder die falsche Haarfarbe für Apollo hatten.
Als sie den Ordner Positiv öffnete, blieb ihr der Mund offen stehen. Darin befanden sich zwanzig weitere Unter-Ordner. Hatte Jack all diese Informationen wirklich in einer Nacht zusammengetragen?
Im ersten Ordner befanden sich ein Foto und ein kurzer Bericht über eine Studentin mit dunklem kastanienbraunem Haar, die letzten Monat aus der NYU verschwunden war. Im April.
Lara öffnete den zweiten Ordner. Eine Erdbeerblonde war letztes Jahr im Juni aus der NYU verschwunden. Der dritte Ordner zeigte Brittney Beckford von der Columbia University, die letzten Juli als vermisst gemeldet wurde. Im vierten und fünften Ordner befanden sich zwei rothaarige Studentinnen, die aus der Syracuse University verschwunden waren.
Entführte Apollo jeden Monat ein neues Mädchen? Lara sah sich die Daten noch einmal genau an. Jedes Mädchen war am vierten Samstag des jeweiligen Monats entführt worden.
Wie konnte etwas so Offensichtliches und Schreckliches den Behörden entgehen? Apollo musste Gedankenkontrolle benutzen, um seine Spuren so gut zu verwischen, dass niemand merkte, was vor sich ging. Tatsächlich waren die meisten dieser Mädchen nur als Ausreißerinnen gelistet. Gott sei Dank hatte dieser Verbrecher endlich die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich gezogen.
Lara legte die Stirn in Falten. Jack hatte furchtbar schwer an der Sache gearbeitet, aber das war nicht sein Fall. Es war die Sache der Polizei.
Im sechsten Ordner wurde über eine Studentin der University of Pennsylvania in Philadelphia berichtet, und das siebte Mädchen wurde in Princeton, New Jersey, vermisst. Wenn Apollo in mehreren Staaten Mädchen entführte, dann war der Fall sogar eine Sache des FBI.
Trotz allem, eines musste sie Jack lassen. Seine Ermittlungen waren brillant. Sie war nicht einmal die Hälfte der Ordner durchgegangen und überflog den Rest nur noch. Sie brauchte Ausdrucke all dieser Berichte, damit sie sie untereinander vergleichen konnte. Und sie brauchte Stunden, um das ganze Material durchzugehen.
Am besten wäre eine Kopie aller Ordner. Sie begann, sich selbst den ganzen Apollo-Ordner per E-Mail zu schicken, doch dann zögerte sie. Würde es Jack etwas ausmachen? Bestimmt nicht. In seiner Nachricht auf ihrer Mailbox hatte er gesagt, dass er ihr alle Informationen zeigen wollte. Sie arbeiteten zusammen an dem Fall. Sie klickte auf Senden.
»Hallo.«
Erschreckt zuckte sie zusammen und entdeckte einen kleinen blonden Jungen in der Tür. Er sah aus wie der Junge auf dem Überwachungsvideo. »Hallo.«
Er zog an seinem blau und grün gestreiften T-Shirt. »Ich heiße Tino.«
Natürlich. Constantine Draganesti. »Freut mich sehr. Ich bin Lara Boucher.«
Sein engelsgleiches Lächeln war wie ein Geschenk. »Ich habe von dir gehört.«
»Toll.« Sie stellte den Laptop aus und stand auf.
»Tino!«, rief eine Frauenstimme. »Oh, da bist du ja.« Eine ältere Frau erschien in der Tür und bemerkte Lara. »Es tut mir leid. Ich hoffe, Tino hat Sie nicht gestört.«
»Nein, überhaupt nicht.« Lara ging auf sie zu. »Ich bin Lara
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