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Love Goes on Strike - Auszeit fuer die Liebe

Love Goes on Strike - Auszeit fuer die Liebe

Titel: Love Goes on Strike - Auszeit fuer die Liebe
Autoren: Christine Spindler
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verzeihen würde.
    Doch dazu kam es nicht, denn Jamie machte beim Frühstück einen unsicheren Eindruck. Er vermied den Blickkontakt und kaute geistesabwesend eine Scheibe trockenen Toast.
    Es war schwer zu sagen, was ihn mehr bedrückte: Cathys Schweigen oder das Geplapper seiner Mutter, die von jedem Thema mehr oder weniger elegant einen Übergang zu ihrem bevorzugten Gesprächsstoff fand: Cellospielen.
    Meine Mutter merkte, wie Jamie darunter litt, und begann, eine Tour durch verschiedene Museen zu planen, was alle erfolgreich ablenkte. Außerdem gab das Jamie, der sich eher für Zoos als für Museen interessierte, einen prima Grund, allein daheim zu bleiben. Das heißt, nicht ganz allein: Auch ich hatte keinen Bock, mir irgendwelche Staubfänger aus fünf Jahrhunderten anzuschauen.
    Ich suchte mir ein lauschiges Plätzchen auf der verwinkelten Dachterrasse, genoss die Aussicht auf die Stadt und versuchte, weder an Sean noch an Marco zu denken, was dazu führte, dass ich ununterbrochen an beide dachte.
    Ich liebte Marco, daran bestand überhaupt kein Zweifel. Ich fand Sean aufregend, das war ebenfalls eine unumstößliche Tatsache. Und im Gegensatz zu Marco würde der hübsche Schotte sich bestimmt von mir küssen lassen. Das hatte ich zwischen den Zeilen seiner beiden SMS gelesen. Nur: Wenn ich Sean erst mal geküsst hatte, würde Marco mit mir Schluss machen, so viel war sicher. Ich würde ihm ja schließlich auch den Laufpass geben, wenn er mit anderen Mädchen rummachte.
    Und was hatte ich dann? Nichts, denn Sean gehörte nicht zu meiner Welt und nach der Mailandreise würde ich ihn nie wiedersehen, es sei denn, er überlegte es sich anders und dudelte tatsächlich auf Opa Lilas Beerdigung. Aber bis dahin war es hoffentlich noch lange hin.
    Während meine Gedanken um die Liebe und ihre Komplikationen kreisten, hörte ich Sphärenklänge. Eine wunderschöne, traurige Melodie umwehte mich und fand in meinem Bauch den perfekten Resonanzraum.
    Erst nach einer ganzen Weile schaltete sich mein logisches Denken ein: War das nicht das Cello?
    Überrascht stand ich auf und schlich mich an wie ein Kätzchen, um Jamie nicht zu unterbrechen, aber die Mühe hätte ich mir sparen können. Er war völlig in seine Musik versunken und führte den Bogen mit geschlossenen Augen über die Saiten.
    Olivia wäre entzückt gewesen, aber ich war sicher, in ihrer Gegenwart hätte Jamie nie zugegeben, wie gern er Cello spielte.
    Jamie beendete das Stück und sah auf.
    “Oh, hi Nike. I thought you had left with the others.”
    “I needed a little time for myself, just like you.” Ich wies mit dem Kinn auf das Instrument. “I thought I had ruined the cello.”
    “Mum thought of everything, even of bringing extra → strings . I replaced the one you broke.” Liebevoll fuhr er mit den Fingerspitzen den Corpus entlang. “You and I, we → ’ve got something in common , both our partners are on strike. I have no idea how to get things right again”, gab er zu.
    “All you have to do is apologize. Cathy isn’t as → unforgiving as Marco seems to be.”
    “You know, I’d love to make this a special → occasion instead of just saying I’m sorry. I want to take her to a nice, → posh restaurant. But all I can → afford is McDonald’s.”
    Da hatte ich einen genialen Geistesblitz.
    “I have a brilliant idea. Put the cello in its case and follow me.”
    “Are you crazy? We can’t sell the cello. I doesn’t belong to us.”
    “Don’t worry, we’re not going to sell it. Just trust me.” Ich sagte ihm lieber nicht, worin mein Plan bestand, denn wenn er hörte, dass er vor Publikum spielen sollte, würde er sich bestimmt sperren. Ich musste ihn Schritt für Schritt an das Wagnis heranführen.
    “I wish you’d tell me what you’re up to”, sagte Jamie, als wir auf der Straße waren. “I don’t want to carry the heavy case god knows where.”
    “Just a couple of streets. We need a → shaded spot and plenty of passers-by.”
    Kurz darauf fand ich den perfekten Platz in einem Bogengang neben einem Straßencafé. “Jamie, don’t you think street musicians are incredibly cool?”
    “ → It depends . Some of them are awful. Why?”
    Ich tat ganz unschuldig. “Because it’s such an easy way to make money. I wish I could play an instrument, but I’m completely → unmusical . You, on the other hand …”
    Jamie sah sich ungläubig um. “You mean, you want me to play right here, in front of everybody? Nike, you’re
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