LOVE HAMBURG - Die Trilogie (German Edition)
flüsterte Dennis. „Wie soll es nur
weiter gehen, wenn du nicht mehr bei mir bist?“ Susanna sagte nichts. Aber sie
drehte sich zu ihm um, nahm seinen Kopf in beide Hände und küsste ihn zärtlich.
***
Dennis zündete eine Zigarette an und hielt sie Peter hin.
Das ist eine echt heiße Story sagte der und nahm die Zigarette entgegen. „Ja“,
sagte Dennis. „Wenn es nur heiß gewesen wäre, dann müsste ich jetzt nicht
leiden, wie ein Hund. Aber das war Liebe. Ich weiß es. Es hat sich anders
angefühlt als sonst. Besser und intensiver, irgendwie!“ Peter nickte. „Komm‘
lass uns das letzte Bier trinken!“, sagte Dennis. „Danach hau‘ ich mich aufs
Ohr. Ich hab‘ genug gehabt für heute.“
***
Weitere vierzehn Tage verstrichen. Dennis fühlte sich nicht
besser und Susanna blieb hartnäckig. Bis zu dem Telefonat, bei dem sie ihm
mitteilte, dass sie am Wochenende kommen würde, aber nur, wenn er wieder einen
Ausflug mit ihr mache. Dennis wurde ganz schwindelig vor Freude. Dann kamen ihm
Bedenken.
„Aber es ist Herbst, Süße. Es ist nicht mehr so, wie es im
Sommer war.“ „Um so besser“, antwortete sie. „Das ist die Gelegenheit
festzustellen, ob unsere Gefühle auch über ein Sommerfeeling hinaus Bestand
haben.“ „Das werden sie!“, sagte Dennis bestimmt. „Das müssen sie!“
***
Als Dennis Susanna endlich wieder in den Armen hielt, war es
ein ungewohntes Gefühl. Mit dem wattierten Mantel fühlte sie sich fremd an,
aber ihr Lachen und ihr süßer Mund waren derselbe geblieben. Am liebsten hätte
Dennis sie sofort in seine Bude entführt und vernascht. Stattdessen schenkte er
ihr eine Pudelmütze und lud sie in seinen alten Golf ein.
Die Mütze war ein lustiges kunterbuntes Teil, das er
zusammen mit seinen Kollegen erstanden hatte. Alle waren froh, Susanna
wiederzusehen, und besonders froh waren sie, dass Dennis wieder lachte. Während
er mit seiner Freundin die Stadt unsicher machte, würden sie die letzten
Vorbereitungen treffen.
Wieder kurvte Dennis sie kreuz und quer durch die Stadt.
Gegenden mit Mehrfamilienhäusern aus rotem Backstein wechselten sich mit den
alten Hamburger Stadthäusern ab. Dann bog er in einen großen Park ein. Riesige
Rasenflächen wurden von kleinen Wäldchen umsäumt. Die Blätter der Bäume
leuchteten in allen erdenklichen Braun- und Orangetönen. Ganz am Ende der
großen Wiese konnte Susanna einen richtigen See ausmachen.
„Wenn noch Sommer wäre, dann hätten wir jetzt dort baden
können“, sagte Dennis. „Der See ist geteilt. Eine Hälfte davon ist ein
Schwimmbad“. Susanna schüttelte sich und zog ihre neue Pudelmütze tiefer ins
Gesicht.
Als Dennis endlich eine Parkmöglichkeit gefunden hatte,
gingen sie Arm in Arm spazieren und genossen den Duft von Herbst und
Tannennadeln, der in der Luft lag. Als die Bäume sich lichteten, ragte vor
Susanna ein riesiges rotes Backsteingebäude auf, das statt eines Daches eine
enorme runde Kuppel aufwies. Fragend sah sie ihren Freund an. „Was ist das denn
für ein altes Gebäude?“
„Genau hier wollte ich mit dir hin.“ Geheimnisvoll sah er
sie an. Dann beugte er sich vor und sein warmer Atem streifte Susannas Ohr. „Von
hier aus sind die Sterne ganz nah. Ich will sie dir alle schenken. Komm‘ mit!
Dies ist das Planetarium.“
Mit großen Augen folgte Susanna ihm die vielen Stufen hinauf
bis zum Eingang. Dennis kaufte an der Kasse zwei Karten, und bald darauf saßen
sie in gemütlichen Kinosesseln, deren Lehnen sich weit nach hinten absenken
ließen, damit man den großen Sternenhimmel, der nun erklärt wurde, bestmöglich
betrachten konnte.
Sah er da Tränen der Rührung in ihren Augen blitzen? Er
lächelte und drückte zärtlich ihre Hand.
Durchgefroren und glücklich kehrten sie nach Hause zurück.
Als Dennis die Tür aufschloss, erklang leise Musik aus dem Wohnzimmer. Es roch
nach Räucherkerzen. Kerzenlicht überall tauchte die Räume in warme
Gemütlichkeit. In der Mitte ein Meer von Kissen aller Art. Und – Susanna traute
ihren Augen nicht – inmitten der Kissen lagen Dennis Freunde, die sie schon
einmal so herrlich beglückt hatten, draußen, in der heißen Sommersonne. Die
Männer waren alle
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