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Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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Tempo! Megan, du konzentrierst dich auf den Angriff! He, warte mal, was ist mit deinen Schuhen?«
    Ich hatte meine Kickerschuhe nicht an. Sie lagen nochauf dem Dach. Und als der Fußball auf mich zuflog, schwarz und weiß herumwirbelte, wurde alles dunkel und mein Blickfeld verengte sich, als ob ich gleich umkippen würde.
    Ich taumelte einen Schritt zurück, und plötzlich war der Boden nur noch stecknadelgroß, sodass ich ihn kaum sehen konnte, und der Himmel ein verschwommener blauer Fleck, der mir irgendwie falsch erschien. Ich allein wusste, was da in Wahrheit war. Was dahinterlag.
    Wusste, dass Rauch und Flammen hinter diesem unschuldigen Blau lauerten, ein brennender Himmel. Der verborgene, der wahre Himmel war flammend rot und wartete nur darauf, mich zu verschlingen. Ich sah Kleidungsfetzen und Schuhe und einen Fußball, die zusammenschmolzen, verbrannten, und eine glutheiße Hand griff nach meiner, eine Hand, die aufgeplatzt und voller Blasen war, und …
    Ich biss mir mit aller Kraft in die Innenseite meiner Wange. Es tat weh, mein Mund füllte sich mit Blut, und die Welt kehrte zurück, als ich ausspuckte und auf die roten Spritzer am Boden starrte.
    Zitternd wich ich vor den Fußbällen zurück, vor dem ganzen Platz. Immer weiter wich ich zurück, bis mir alles vor den Augen verschwamm und die Stimme des Coachs, der auf mich einredete, zu einem sinnlosen Rauschen in meinen Ohren wurde. Dann fuhr ich nach Hause.
    Zu Hause ging ich schnurstracks ins Badezimmer. Ichlegte zwei Finger an meinen linken Mundwinkel, zog die Lippen auseinander und starrte mich im Spiegel an. Ein roter Punkt war in meinem Mund zu sehen. Es brannte, wenn ich hinfasste. Ich zog meine Finger heraus und beobachtete, wie mein Gesicht wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückfiel, leer und blass, abgesehen von den dunklen Augenringen.
    Und plötzlich war ich wieder dort. Ich starrte in den Spiegel und sah den Regen um mich herum fallen, spürte, wie er in mein Haar, in mein Gesicht und auf meine Füße klatschte.
    Mir ist kalt, ich bin müde und mein Kopf schmerzt, und ich habe gesehen … ich stolpere über etwas, einen Baum, einen Stein, meine eigenen Füße, und es ist mir egal, ob ich auf den Boden stürze. Ich möchte nur noch meine Augen zumachen. Aber mein Mund, der offen steht, keuchend, nach Luft ringend, klappt zu und meine Zähne treffen auf Haut, zerfetzen sie. Ich spucke, Rot, noch mehr Rot, und der Wind fegt durch die Bäume, stößt mich vorwärts, und ich gehe weiter, einen Fuß vor den anderen setzend, weil ich weiß, was hinter mir ist, und es nicht sehen will.
    Ich flüchtete aus dem Bad, schloss mich in meinem Zimmer ein und öffnete das Fenster.
    Auf dem Dach oben spürte ich die heiße Sonne auf meinen Füßen, wie sie durch meine Schuhe hindurchbrannte. Der Boden kam mir so weit weg vor. Die Bäume nicht. Um mich herum lagen meine Fußballschuhe,die Decke, die ich bekommen, und die Kleider, die ich getragen hatte, als das Flugzeug abgestürzt war. Mom und Dad hatten alles in einer Tüte aufbewahrt, die ich nie wieder aufmachen würde.
    Ich starrte auf den Boden unter mir. So tief war ich schon einmal hinuntergefallen. Vielleicht hätte ich dort liegen bleiben sollen. Ich beugte mich noch weiter vor, noch näher.
    Und da stand Carl und starrte zu mir hoch, mit offenem Mund, die Hände nach mir ausgestreckt. Sein Gesicht war blutig, halb verkohlt.
    Ich verlor fast das Gleichgewicht vor Schreck und ging mit wild klopfendem Herzen in die Knie, während meine Hände über das heiße Dach tasteten, als wollte ich mich daran festhalten.
    Dann kam der Schulbus, David stieg aus und kam zum Haus herauf, spazierte mitten durch Carl hindurch. Ich blinzelte heftig und wischte mir die Augen mit einer Hand ab.
    Carl war fort. Jetzt sah ich den Boden. Ich kletterte in mein Zimmer zurück und schloss das Fenster, dann zog ich die Vorhänge zu.
    Beim Abendessen sagte ich Mom und Dad, dass ich nie wieder Fußball spielen würde.
    »Meinst du das … ich meine, willst du das wirklich?«, fragte Mom und biss sich rasch auf die Unterlippe, als hätte sie etwas Falsches gesagt.
    »Ja, hundertprozentig«, sagte ich, und Mom lächelte, aber ich merkte, dass sie noch etwas anderes fragenwollte. Ob ich in Ordnung sei. Ob irgendwas passiert sei. Aber sie fragte nicht.
    Genauso wenig wie Dad, weder jetzt noch später. Ich war ihr Wunder, und das musste ich bleiben, weil sie sonst durchdrehten. Warum, wusste ich nicht, aber ich sah es

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