Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
Vom Netzwerk:
an den Türen oben sehen. Sie lagen hoch genug, dass man nur die Flurdecke draußen sehen konnte, den leeren Raum.
    Flugzeugfenster haben ungefähr die gleiche Größe und die Passagiere drücken sich genauso dagegen und starren ins Nichts hinaus.
    Mühsam arbeitete ich mich zum Ausgang an der anderen Seite der Aula vor. Meine Beine zitterten so heftig,dass ich mich kaum aufrecht halten konnte. Ich starrte durch die anderen hindurch, sah aber trotzdem Jess und Lissa zusammensitzen. Jess sagte etwas, und Lissa lachte, krümmte sich buchstäblich vor Lachen, wie sie das immer machte. Jess lachte auch, dann umarmte sie Lissa. Dabei fingen ihre Augen meinen Blick auf und ihr Lächeln erlosch.
    Ich schaute weg und ging weiter. Mühsam quetschte ich mich an den scheinbar endlosen Sitzreihen vorbei, die so eng aneinanderstanden wie im Flugzeug. Ich starrte auf den Boden, versuchte den Gedanken zu verdrängen, aber als ich aufblickte, waren alle verschwunden und nur die leeren Sitzreihen übrig. Obwohl es nur eine Sekunde dauerte, schlug mein Herz so wild, dass ich das Flattern in meiner Brust spürte. Die letzten paar Schritte zur Tür rannte ich und stürzte hinaus.
    Draußen kauerte ich mich auf den Boden, die Arme um die Beine geschlungen, den Kopf auf die Knie gepresst, bis ich wieder atmen konnte.
    Nach Hause fahren konnte ich auf keinen Fall. Mir wurde schon übel, als ich nur am Parkplatz vorbeiging und mein Auto dort stehen sah. Ich ging zu Fuß, aber so allein auf der Straße und unter den Bäumen wurde es mit jedem Schritt schlimmer. Ich zitterte, und mein Kopf war seltsam leer, wie ausgehöhlt – ein Gefühl, als könnte ich jederzeit verschwinden oder sterben, wenn ich nur einen Schritt weiter machte, oder plötzlich woanders zu mir kommen, in einem Flugzeug zum Beispiel, was noch viel schlimmer war …
    Wieder bohrte ich meine Nägel in die Handflächen, um mich zum Weitergehen zu zwingen, und nach einer Weile merkte ich, dass ich vor der Kirche stand. Das Auto von Reverend Williams parkte vor dem Büro, das seitlich an die Kirche angebaut ist. Margarets Wagen stand daneben.
    Es war kühl in der Kirche und dunkel. Keine Bäume. Keine Straße. Die Bänke waren Kirchenbänke und keine Flugzeugsitze, und ich setzte mich.
    »Musst du nicht in der Schule sein?«
    Wie aus dem Nichts stand Margaret hinter mir, den Arm voller Blumen für die beiden Altarvasen. Ich zuckte die Schultern, weil ich nicht mit ihr sprechen wollte, aber aufstehen und weggehen wollte ich auch nicht.
    »Na gut, dann sitz hier wenigstens nicht rum. Hilf mir mit den Blumen.«
    Ich stand auf und half Margaret, die Blumen in den beiden Vasen anzuordnen. Sie redete nicht viel, sagte nur hin und wieder: »Die größeren hinten, bitte!«, oder: »Du hast da auf der rechten Seite zu viel Grün hingetan. Zieh ein bisschen was raus. Nein, nicht da – von dir aus rechts.«
    »Gut, so kann’s bleiben«, sagte sie schließlich, als wir ihrer Meinung nach fertig waren. Sie schob ihre Brille mit einem Finger über die Nase hoch und blinzelte die Blumen an. »Hab dein Auto gar nicht vorne stehen sehen«, sagte sie und schaute mich an.
    »Ich bin nicht mit dem Auto da.«
    »Aha. Verstehe.« Ihr Tonfall gefiel mir nicht, als wüsste sie etwas über mich.
    Ich zuckte die Schultern und zwang mich, nicht wegzuschauen. Aber es fiel mir verdammt schwer.
    »Du siehst schrecklich aus, Meggie«, sagte Margaret. »Man weiß nicht, wo deine Augenringe aufhören und wo du anfängst, oder umgekehrt. Na komm, ich mach dir was zum Mittagessen, und dann fahr ich dich heim.«
    Warum dürfen alte Leute immer so unhöflich sein? »Ich geh lieber zu Fuß, danke.«
    »Wie du willst«, sagte sie und wandte sich wieder den Blumen zu, um sie neu anzuordnen.
    Ich ging hinaus, schaffte es aber nur bis zum Rand des Parkplatzes, dann musste ich anhalten. Nicht weil mir schwindlig und schlecht vor Angst war, so wie vorher. Nein, ich saß in der Falle. Wo sollte ich hin? Zur Schule und zu meinem Auto zurück? Und was dann? Nach Hause, wo ich nur herumhängen und Dinge sehen würde, die ich nicht sehen wollte und die gar nicht da waren? Wo ich so tun musste, als sei alles bestens, als sei ich ein Wunder?
    Ich saß hier fest, und das machte mich wütend, so wütend, dass ich am liebsten mit irgendetwas um mich geschmissen hätte. Ich wollte den Himmel packen, ihn mit beiden Händen herunterzerren und die ganze Welt in Fetzen reißen.
    »Du kannst hier nicht den ganzen Tag herumtrödeln,

Weitere Kostenlose Bücher