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Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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zu einem Lächeln und spürte selber, wie unecht es wirken musste.
    »Ich muss mit dir reden«, sagte der Coach und ignorierte mein gekünsteltes Lächeln. »Ich war gerade bei deiner Beratungslehrerin, und sie sagte mir, sie will deineEltern anrufen. Mit deiner Mutter hat sie schon gesprochen, aber … also jedenfalls scheinst du Probleme mit deinen Noten und deinem Zusatzprojekt zu haben …«
    Ich zuckte die Schultern.
    Die Falten auf seiner Stirn wurden noch tiefer. »Also das soll jetzt nicht heißen, dass du es nicht schaffen kannst, wenn du willst. Und das mit dem Anruf sag ich dir nur, weil ich an dich glaube, Meggie. Ich weiß, was du durchgemacht hast, und … na ja, das hat natürlich Auswirkungen, ist doch klar. Aber du kannst nicht ewig alles schleifen lassen, du kannst nicht einfach deiner Mannschaft den Rücken kehren und gar nichts mehr lernen, das geht nicht, egal unter welchen Umständen. Das verstehst du doch, oder?«
    Ich war mir nicht sicher, ob ich verstanden hatte, was er wollte, aber ich wusste, dass er es gut mit mir meinte. Das war es ja. Alle meinten es gut mit mir. Alle wollten, dass ich ihr Wunder blieb.
    »Danke«, sagte ich nur und ging nach Hause.
    Mom und Dad redeten nicht mit mir über die Anrufe. Stattdessen kam Mom abends in mein Zimmer. Ich saß im Schneidersitz auf meinem Bett und starrte mit brennenden Augen aus dem Fenster. Hin und wieder schaute ich auf die Uhr, um zu checken, wie viel Zeit vergangen war. Es war jedes Mal weniger, als ich dachte.
    »Ich wollte nur wissen, wie’s dir geht«, sagte Mom und legte einen Arm um mich. Ich schaute auf ihre Finger, spürte, wie sie auf meinem Arm zitterten.
    »Gut«, sagte ich und ihre Hand entspannte sich.
    »Lernst du?«
    Ich schaute auf die geschlossenen Bücher am Boden neben meinem Schreibtisch, auf das Notizbuch, das am Fußende meines Bettes eingeklemmt war. An den Rändern lagerte sich bereits Staub ab.
    »Ich würde gern mal mit dir reden«, fuhr Mom fort, als hätte ich auf ihre Frage geantwortet. »Du bist so … du redest nie über die Schule. Wie kommt das?«
    Wollte sie wirklich mit mir reden? Würde sie endlich zugeben, dass sie wusste, wie schlecht es mir ging?
    »Es ist … ich weiß nicht.« Ich holte tief Luft. »Ich bin nicht mehr wie früher. Ich fühle mich … so anders.«
    »Ja, natürlich, das ist doch klar. Nach dem Sommer, den du hinter dir hast. Da ist es doch kein Wunder, dass dir manches komisch vorkommt.«
    »Komisch ist nicht das richtige Wort«, sagte ich und schaute sie an. »Es ist viel mehr als das. Ich habe das Gefühl, dass ich gar nicht wirklich da bin. Als ob etwas in mir … anders ist.«
    »Das ist doch normal, Meggie, dass du dich anders fühlst. Wenn einem ein Wunder geschieht, so wie dir, verändert einen das natürlich, dann gehört man nicht mehr nur sich selbst, sondern dem da oben …« Mom zeigte mit dem Finger zur Decke und lächelte mich an.
    Ich starrte zurück.
    Fassungslos, und am liebsten hätte ich ihr ins Gesicht geschlagen. Ich bebte geradezu vor Wut. »Das denkstdu also? Dass ich dem Himmel ein Stück näher gekommen bin? Dass ich mich praktisch auserwählt fühle?«
    »Nein, nichts dergleichen.« Mom streckte die Hand nach mir aus, und ich wich zurück, stieß mich so weit wie möglich von ihr ab. Ihr Lächeln verrutschte, aber sie redete weiter. »ER hat dich berührt, und ich … du sollst wissen, dass wir dich lieben, dein Dad und ich, und dass wir wissen, dass du etwas Besonderes bist. Andere Leute können vielleicht nicht wirklich sehen oder verstehen, was du durchgemacht hast, aber wir schon. Wir wissen …«
    »Schon klar«, sagte ich viel zu schnell und zu laut, »ihr wisst natürlich, was ich bin.«
    Ich wagte nicht, mich zu rühren, aus Angst, dass ich sonst ausrasten, ihr etwas antun würde. Als sie endlich hinausging, nachdem sie mir einen Kuss auf die Wange gedrückt und »Gute Nacht« gewispert hatte, lockerte ich meinen steifen Körper, dann lag ich da und fragte mich, was passieren würde, wenn ich nicht mehr fähig war, die Rolle zu spielen, die sie mir zugedacht hatten. Wie weit ich gehen musste, um ihnen klarzumachen, dass ich alles andere als ein Wunder war.

Kapitel 17
    Sobald es still und dunkel im Haus war, kletterte ich aus dem Fenster und ging joggen.
    Ich landete an derselben Stelle wie neulich, in dem Niemandsland zwischen der Ortschaft und der Umgehungsstraße. Ich stand eine Weile da, vom Mondlicht beschienen, aber es war nicht dasselbe, auch

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