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Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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wenn es genauso aussah wie beim letzten Mal.
    Auf dem Heimweg fuhr kein Pick-up vorbei. Niemand begegnete mir.
    Als ich wieder in meine Straße kam, stand ein Lieferwagen am anderen Ende, zur Durchgangsstraße hin. Er parkte am Randstreifen, Scheinwerfer und Motor ausgeschaltet, und ich erkannte den Wagen von Mr Reynolds. Joe saß am Steuer. Er schien mich nicht zu sehen, und ich beobachtete ihn einen Augenblick, wie er dasaß und in die Dunkelheit starrte, und fragte mich, woran er wohl dachte. Er sah aus, als wollte er allein sein. Das konnte ich verstehen.
    Ich ging zu meinem Haus zurück, von den Schatten und Bäumen am Wegrand verfolgt, Schatten, die nach mir zu greifen drohten. Ich versuchte, nicht hinzuschauen.
    »Hey«, sagte plötzlich jemand, und als ich mich umdrehte,beugte Joe sich aus dem Fenster des Lieferwagens. »Wieso sagst du nichts, wenn du an mir vorbeigehst?«
    »Du hast so ausgesehen, als ob du deine Ruhe haben willst.«
    »Oh. Dann ist es also nicht, weil …«
    »Weil was?«
    »Ach, nichts.« Seine Stimme klang wütend.
    »Okay. Tschüss dann.« Ich wusste nicht, was ich sonst noch sagen sollte. Ich wandte mich ab und ging weiter.
    Ich wartete darauf, dass der Motor ansprang und Joe den Lieferwagen wendete, und ich wich sogar ein Stück zur Seite, damit er an mir vorbeikam. Aber ich hörte nichts. Ich warf einen Blick über die Schulter und Joe lehnte immer noch aus dem Fenster. Sah immer noch wütend aus.
    »Also was soll das jetzt?«, fauchte er. »Erst erzählst du mir wer weiß was alles über die Leute hier, und wir … wir reden miteinander, und jetzt hältst du es nicht mal mehr für nötig … also du hättest ja wenigstens was zu mir sagen können.«
    »Ich hab’s dir doch schon erklärt  – du hast so ausgesehen, als ob du allein sein willst.«
    »Woher willst du wissen, wie ich aussehe, wenn ich allein sein will? Bevor du angefangen hast, im Dunkeln zu joggen, haben wir doch kaum vier Worte miteinander gewechselt.«
    »Ich … warte mal. Bist du jetzt sauer, weil ich nicht ›Hi‹ zu dir gesagt habe? Zu einem Typ, der mitten in der Nacht ganz allein am Straßenrand sitzt?«
    »So wie du das jetzt hindrehst, klingt es natürlich bescheuert«, gab er verlegen zu. »Ich dachte nur … ach, vergiss es.«
    Wir starrten uns einen Augenblick wortlos an. Joe schaute als Erster weg, sah auf die Straße hinunter. Sein schwarzes Haar schimmerte im Mondlicht. Beths Haare hatten fast die gleiche Farbe gehabt, und plötzlich ging mir ein Licht auf. Er hatte an sie gedacht, als er so allein im Dunkeln in seinem Pick-up gesessen hatte.
    Ich scharrte mit einem meiner Sneakers über den Straßenbelag. »Hast du … hast du Beth mal erzählt, wie du versucht hast, zu Grant’s zu fahren?«
    Joe schaute mich überrascht an, dann lachte er. »Was? Das weißt du noch?«
    »Ja klar. So was vergisst man doch nicht – ich meine, wie die Polizei am Samstagmorgen bei uns anrief und meinem Dad sagte, dass der siebenjährige Nachbarsjunge in seinen Wagen gekracht ist.«
    Joe stieg aus seinem Lieferwagen aus, schüttelte den Kopf und sprang auf die Motorhaube. Er hatte wieder grünliche Flecken auf seinen Jeansknien. »Weißt du, dass ich nicht mal zu den Pedalen in Moms Wagen runtergekommen bin? Das Auto ist nur die Einfahrt runtergerollt, weil Mom vergessen hatte, die Handbremse anzuziehen, und als ich den Motor gestartet habe …« Er machte eine Vorwärtsbewegung mit seiner Hand. »Mann, was hab ich für einen Ärger gekriegt, und alles nur, weil ich zu Grant’s fahren und die Frühstücksflocken mit den baseballschlägerförmigen Marshmallowskaufen wollte. Kurz danach hat Grant’s dichtgemacht, und ich hab lange geglaubt, dass es meine Schuld war.«
    »Ehrlich?«
    Joe zuckte die Schultern. »Ja. Weißt du noch, wie sie den Laden zugemacht haben?«
    Ich nickte. »Ich hab erst nicht kapiert, was so schlimm dran war, dass Mr Grant gestorben ist. Und plötzlich war der Laden weg, und wenn uns die Milch ausging oder so, mussten wir in den Ort fahren, um neue zu holen. Ach ja, und die kleinen Eisbecher mit den winzigen Holzpaddeln hab ich sonst nirgends gesehen. Ich hab jedes Mal danach gesucht, wenn wir in den Lebensmittelladen gefahren sind.«
    »Die hatte ich ganz vergessen«, sagte Joe. »Aber ich mochte sie auch. Beth …« Er senkte den Blick und klopfte mit einer Hand sachte auf die Motorhaube. »Ich bin mal mit ihr in Grant’s Laden gegangen, als er schon geschlossen war. Beths Klasse war auf

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