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Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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vielschlimmer. Ich konnte jetzt nur noch ans Sterben denken, dass ich sterben würde, hier und jetzt, und meine Zähne klapperten noch mehr, klapperten wie verrückt, und mein ganzer Körper zitterte so heftig, dass es wehtat. Irgendwas stimmte nicht mit mir, war total aus den Fugen, und ich dachte an meinen Traum, an Carl, der nach mir griff, als das Feuer immer näher rückte …
    »Megan.« Ich schreckte hoch und da stand Margaret an meinem Auto und schaute durchs Fahrerfenster herein.
    »Es stört mich nicht, wenn du hier draußen sitzt«, sagte sie. »Aber spätestens um zwei musst du weg sein, weil der Parkplatz frisch asphaltiert wird.« Sie hielt einen Augenblick inne, dann fuhr sie fort: »Willst du nicht reinkommen und dich einen Augenblick bei mir hinsetzen? Du siehst schrecklich aus, und ich könnte deine Eltern anrufen und ihnen sagen, dass sie dich abholen sollen.«
    »Nein.« Das war das Letzte, was ich wollte. Ich hatte keine Lust, schon wieder Miracle Megan zu spielen. »Ich … kann ich einfach reinkommen und mich eine Weile hinsetzen? Ich muss nur … ich kann jetzt nicht im Auto bleiben.«
    Margaret nickte, und ich stieg aus und ging hinein.
    Margarets Büro war winzig, nur ein Schreibtisch mit einem Computer und Drucker stand darin, dazu zwei Stühle und ein kleines Regal mit den monatlichen Bibelführern, die die Kirche verkaufte. Einige davon warenuralt, noch aus der Zeit, bevor meine Eltern geboren wurden.
    »Hier«, sagte sie und zeigte auf den Stuhl auf der anderen Seite ihres Schreibtischs. »Setz dich.«
    Ich setzte mich, und sie ging hinaus und kam mit einem Glas Wasser wieder, das sie mir in die Hand drückte. Dann nahm sie ihre Handtasche aus der Schublade und kramte eine Weile darin herum. Schließlich gab sie mir ein altmodisches Pfefferminz, rot-weiß gestreift und in Plastik eingewickelt. »Iss das. Ich dachte, ich hätte noch einen Schokoriegel da drin, aber den hat wahrscheinlich das Gaines-Mädchen letzten Sonntag nach dem Gottesdienst rausgeklaut, als sie beim Essenrichten geholfen hat. Ist ja auch kein Wunder – ich meine, wenn ihre Mutter ihr nicht ständig einreden würde, dass sie zu dick ist und zehn Pfund abnehmen muss, dann müsste sie nicht in der Gegend herumrennen und anderen Leuten die Süßigkeiten aus der Handtasche klauen.«
    »Emily Gaines?« Emily war eine hübsche, zierliche Zehntklässlerin, fast so dünn wie ich früher. Wenn sie zehn Pfund abnehmen würde, bestünde sie nur noch aus Haut und Knochen. Und langem blondem Barbiehaar.
    »Ja. Trink dein Wasser aus.« Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und fing an zu tippen. »Keine Schule heute?«
    Ich stellte das Glas auf den Boden neben meinem Stuhl und senkte den Blick. »Ich … ich arbeite an einem Zusatzprojekt. Deshalb kann ich früher gehen.«
    »Neun Uhr morgens ist aber sehr früh.«
    Ich zuckte die Schultern und ihre Finger flogen über die Tasten. »Sie tippen aber schnell.«
    »Ja, stimmt. Heutzutage kann ja jedes Kind tippen, aber in meiner Jugend musste man das noch richtig lernen, und wenn man nicht mindestens sechzig Wörter in der Minute geschafft hat, ist man durchgefallen. Ich war immer gut im Tippen, bis die Computer aufgekommen sind, und dann … na, du kannst dir ja vorstellen, was das für eine Umgewöhnung war.«
    Ich nickte, obwohl ich es mir überhaupt nicht vorstellen konnte. Eine Zeit ohne Computer war undenkbar für mich, und die einzige Schreibmaschine meines Lebens hatte ich in einem alten Film gesehen, den wir in der siebten Klasse in der Schule anschauen mussten.
    Als Margaret fertig war, druckte sie ein paar Seiten aus, stand auf und gab mir ein Zeichen, dass ich ihr folgen sollte. »Du kannst mir helfen, das Mitteilungsblatt für den Gottesdienst nächste Woche fertig zu machen.«
    Wir kopierten die Seiten auf einem winzigen Kopierer, der ständig blockierte, und falteten dann die Blätter zusammen. Es dauerte eine Ewigkeit, weil Margaret der Meinung war, dass meine Blätter nicht ordentlich gefaltet seien, weil sie an den Rändern nicht exakt aufeinanderpassten, und ich alles noch mal machen musste. Als wir fertig waren, brachten wir den ganzen Stapel in die Kirche hinüber und legten ihn auf einen Tisch im Gang, gleich hinter der Tür. Dann fragte Margaret, ob sie mir was zu essen machen sollte.
    Ich sagte: »Ja, gut.«
    Bei ihr zu Hause musste ich als Erstes wieder ein Glas Milch trinken. Ich stand auf, tat so, als wollte ich mir die Pflanzen im Wohnzimmer anschauen, und

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