Love just happens
ehrlich, bitte sei nicht sauer auf mich, du darfst mich nicht hassen, bitte, Sarah«, flehte sie mich an, immer und immer wieder, bis ihr die Stimme versagte.
Am Ende fuhr ich uns beide im Wagen ihres Tanzpartners nach Hause. Meine Eltern brachten das Auto zum Ball zurück und Brianna und ich blieben bis fast vier Uhr morgens auf und lästerten über Sam und was für ein Arschloch er war. Trotzdem tat es noch lange weh, wenn ich ihm in der Schule begegnete, aber irgendwann wurde es besser, vor allem als Sam endlich eine seiner berühmten Kurzgeschichten zum Besten gab, die der letzte Schrott war.
Der einzige andere Junge, in den ich mich je verliebt habe, ist Ryan. Brianna weiß es, aber auch wieder nicht. Sie denkt, dass er mein Achtklässlerschwarm war oder so, also Schnee von gestern, nichts weiter. Vielleicht erinnert sie sich auch gar nicht mehr daran.
Aber ich schon. Ich mag ihn immer noch. Und wir haben uns geküsst und …
»He, Sarah, hörst du mir überhaupt zu?«, sagt Brianna und wedelt mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum. »Ich hab das nicht so gemeint, wie es sich vielleicht anhört. Ich weiß nur nicht, was ich mit Ryan machen soll, wie ich ihn halten soll. Und dann diese Sache mit Greg …« Sie seufzt wieder und wälzt sich auf den Rücken.
Ich würde nie einen anderen küssen, wenn ich Ryan hätte.
Ich schüttle den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben, und dann klopft Mom an meine Zimmertür. »Wollte nur mal fragen, ob ihr vielleicht irgendwas braucht oder so«, sagt sie.
»Nein, danke«, sage ich genervt und Mom: »In Ordnung, war ja nur ’ne Frage.«
»Deine Eltern sind echt klasse«, sagt Brianna mit leiser Stimme. »Wenn meine doch nur auch so wären.«
Ich zucke die Schultern, schaue angestrengt an ihrem Knutschfleck vorbei und verdränge den Gedanken aus meinem Kopf, dass sie Ryan hat und trotzdem mit einem anderen rummacht.
Ich will auch nicht dran denken, wie sein Mund sich auf meinem anfühlt. Ich verbiete es mir.
»Hey, hab ich dir schon erzählt, dass meine Mom heute Abend mit mir zu Dad fährt«, sagt sie plötzlich, immer noch mit gesenkter Stimme. »Willst du vielleicht … kommst du mit?«
Ich sehe sie an. Brianna starrt jetzt aus dem Fenster und zwirbelt ihr Haar um eine Hand herum. Ihre Finger zittern ein bisschen.
»Ja, klar«, sage ich und sie umarmt mich und verspricht mir, dass es toll wird.
Wir wissen beide, dass das eine Lüge ist.
Kapitel 10
Meine Eltern sind einverstanden, dass ich Brianna begleite, obwohl mein Vater mich ermahnt, dass ich rechtzeitig zum Abendessen zu Hause sein soll.
»Nein, das musst du nicht«, protestiert Mom, aber ich weiß, wie viel ihr diese Kochshow bedeutet, und ich sage: »Doch, klar komm ich.«
Mom seufzt. »Na gut, wenn du meinst. Ich will noch mal mein Pizza-Rezept testen. Das macht dir doch nichts aus, oder?«
Ich schüttle den Kopf. Bohnen und Pizza, das passt zwar nicht wirklich zusammen, aber andererseits – was lässt sich schon gegen eine Pizza mit einem köstlichen mexikanischen Dip obendrauf einwenden?
Briannas Haus wird gerade geputzt, als wir hinkommen, und Brianna bleibt stehen und unterhält sich mit den beiden Frauen, die dafür zuständig sind und in der Küche die Arbeitsplatten schrubben.
»Ich dachte, Sie wollten sich heute freinehmen und zu Lukes Fußballspiel gehen?«, sagt sie zu einer der beiden, die den Kopf schüttelt und erwidert: »Unser Auto hat wieder den Geist aufgegeben, also …« Die Frau zuckt mit den Schultern. Die andere, die älter ist und weiß gefärbtes Haar und dicke schwarze Augenbrauen hat, wastotal auffällig ist, weil der Pony praktisch damit zusammenstößt, sagt: »Danke übrigens wegen neulich.«
Brianna schüttelt den Kopf. »Ach, nicht der Rede wert. Ist meine Mom … Haben Sie sie gesehen?«
Die Augenbrauenfrau schüttelt den Kopf. »Nein, aber ich hab sie gehört. Sie war schon oben, als wir gekommen sind.«
Brianna nickt. »Okay, dann machen wir uns fertig«, sagt sie zu mir.
»Hey, was war das eben? Was hast du gemacht?«, frage ich sie, während wir in ihr Zimmer hinaufgehen, und Brianna wirft mir einen Blick über die Schulter zu.
»Wieso? Was soll ich gemacht haben?«
»Na, weil die Frau in der Küche sich doch bei dir bedankt hat …«
Brianna winkt mit der Hand ab. »Ach so, du meinst Gloria. Ich hab sie neulich nachmittags mit ihrer Mutter zum Arzt gefahren, das ist alles.«
»Das ist aber nett von dir«, sage ich und Brianna zuckt die
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