Love just happens
Kloß hinunter, der mir in der Kehle brannte.
Und das war’s dann. Ich blieb noch eine Weile da, sahBrianna lächeln, hörte sie lachen, auf seine Worte lauschen. »Hast du an gestern Abend gedacht? Ich auch. Was, du willst jetzt mit Sarah reden? Ich weiß nicht, ob ich das erlauben kann. Du willst sie garantiert fragen, was ich über deine Kusstechniken erzählt habe, und na ja, ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass sie über die nötigen Infos verfügt, um sich eine richtige Meinung zu bilden. Dazu braucht es noch mehr praktische Beispiele, verstehst du. Aber Sarah findet, wir sind das ideale Paar. Ja, ehrlich. Hier, frag sie selbst.« Und damit hielt sie mir grinsend das Telefon hin.
»Ja, klar – ideal«, sagte ich und hob meine Stimme ein bisschen, sodass Ryan mich hören konnte, und Brianna kicherte und redete wieder mit ihm. Ich schlich aus dem Zimmer, als sei es nicht meins, sondern ihres, setzte mich auf die Treppe und kämpfte mit den Tränen. Weil ich geglaubt hatte, dass Ryan mich anrufen wollte. Mich.
Ein einziges Mal ließ ich den Gedanken zu, ganz kurz nur, dann verdrängte ich ihn. Zwang mich dazu, alles zu vergessen. Musste es vergessen.
Weil mir nichts anderes übrig blieb, denn ab jetzt musste ich damit klarkommen, dass meine beste Freundin mit ihm ging. Sich richtig in ihn verliebte. Musste mit ansehen, wie ihre Augen aufleuchteten, wenn sie Ryan sah, in einer Weise, wie ich es noch nie bei ihr erlebt hatte. Ich sah sie zusammen, nicht nur ein oder zwei Wochen, sondern einen ganzen Monat lang. Und jetzt schon fast zwei.
Aber dann hat Ryan mich geküsst. Und gesagt, dass er
mich
sprechen wollte, als er damals angerufen hat.
Mich. Er wollte mich sprechen!
Plötzlich klingelt das Telefon und ich zucke zusammen. Ich warte, atemlos, dass jemand hingeht, dann höre ich die Stimme meines Vaters.
Gleich wird er meinen Namen rufen.
Aber nein, nichts.
Am Nachmittag rufe ich endlich Brianna an. Sie macht sich gerade ausgehfertig und sagt, sie habe alle auf ihre Mailbox sprechen lassen, aber jetzt sei sie doch ans Telefon gegangen, weil »du’s bist und ich dich zum Fressen gernhab«. Ich stelle keine Fragen, sage nicht »Wo gehst du denn hin?« oder »Mit wem gehst du weg?«, weil ich die Antwort gar nicht hören will.
»Also dann bis morgen?«, sagt sie und ich: »Ja, klar. Fährst du selber oder nimmt Ryan dich mit?« Ich komme nicht mal ins Stocken, als ich seinen Namen ausspreche.
»Ich fahr selber«, sagt sie. »Oh, muss jetzt los. Funtime.«
»Dann lass es krachen«, sage ich und sitze da, nachdem sie aufgelegt hat, denke an nichts und niemand. Das ist nicht leicht, was komisch ist, aber ich kann es nicht lange durchhalten. Ich kann nicht ewig »Was wäre, wenn?« spielen.
Ich muss mich an die Tatsachen halten.
Als das Telefon nach dem Abendessen klingelt, nehme ich den Hörer ab, weil ich annehme, dass es eine von Moms Kochshow-Bekannten ist, die mit ihr über das kommende Wochenende reden will, an dem die Finalisten im Fabulous Familiy Cook-Off nominiert werden.Aber es hat sich nur jemand verwählt, der schnell wieder auflegt, als er meine Stimme hört. So was darf man nicht persönlich nehmen, klar, aber ich ärgere mich trotzdem. Und zerfließe in Selbstmitleid. Ich bin so allein.
Wäre dieser Kuss doch nie passiert!
Denn wenn ich Ryan nicht geküsst hätte, müsste ich jetzt nicht vor dem Einschlafen die ganze Zeit daran denken.
Kapitel 18
Es ist Dienstagabend. Normalerweise würde ich jetzt was für die Schule machen, wie jeden Dienstag, dann Abendessen und noch mal Hausaufgaben.
Aber heute Abend ist nichts normal. Heute stehe ich vor meinem Schrank, funkle meine Jeans und T-Shirts an, suche alles nacheinander durch; langärmlige, kurzärmlige, coole (in meinen Augen jedenfalls) und solche, die letztes Jahr cool waren. Schließlich entscheide ich mich für eine Jeans und ein Shirt, das Mom mit einem Stapel Bettlaken und Bleichmittel gewaschen hat und das jetzt an manchen Stellen verfärbt ist. Ich mag das Muster, das auf diese Weise entstanden ist, das Willkürliche, Unergründliche daran, wie und wo das Bleichmittel die Farbe aus dem Hemd geätzt hat.
Schuhe sind kein Problem. Ich nehme die pinkfarbenen Sneakers, aber meine Hände zittern, als ich die Schnürsenkel zubinde. Dann betrachte ich mich im Spiegel. Dumm, dass ich keinen gepolsterten BH besitze. Und dass ich nicht größer bin.
Mein Magen krampft sich zusammen. Ich habe mein Abendessen kaum
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