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Love just happens

Love just happens

Titel: Love just happens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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eine Autotür zu.
    Ich stehe auf, sehe aus dem Fenster.
    Briannas Auto steht in der Einfahrt.
    Und Brianna.
    »Sarah?«, sagt Ryan und ich könnte jetzt Brianna das Telefon in die Hand drücken, ihr sagen: »Hey, Ryan will dich sprechen.« Und hinterher könnte ich mit Brianna reden, na klar würde ich das, ich wäre für sie da und alles könnte gut werden. Ryan und ich könnten zusammenkommen, wir beide, und …
    Nicht, dass ich ihm nicht glaube. Ich glaube ihm. Glaube ihm, dass er mit mir zusammen sein will. Spüre es tief in meinem Herzen, was vielleicht kitschig klingt, aber so ist es, und es ist Wahnsinn.
    Nein, das Problem ist, dass Brianna verletzt sein wird. Ryan könnte jetzt sofort mit ihr Schluss machen, und selbst wenn er ihr verschweigt, dass es meinetwegen ist – Brianna ist ja nicht blöd. Sie wird von selber draufkommen. Schon weil er nicht sehnsüchtig zu ihr hinschaut, wenn er mit mir redet. Sie würde es rausfinden, und was dann?
    Glücklich wäre sie bestimmt nicht.
    Ich will mit Ryan zusammen sein, will es mit jeder Faser meines Herzens, aber wie soll ich das machen, ohne Brianna wehzutun? Und ausgerechnet jetzt kommt Brianna die Treppe hoch, heftig blinzelnd, mit roten, verquollenen Augen, und die Tränen strömen ihr nur so übers Gesicht.
    Brianna weint nicht oft, nur manchmal, wenn es zwischen ihren Eltern besonders schlimm ist. Und jetzt ist sie hier und ich weiß, dass etwas mit ihren Eltern sein muss. Dass sie eine Freundin braucht. Mich.
    »Ich muss auflegen«, sage ich zu Ryan. »Mach jetzt noch nichts, okay? Brianna ist gerade gekommen und sie ist total durch den Wind. Ich muss mit ihr reden.«
    »Ihre Eltern?«, fragt er nur und es gibt mir einen Stich, dass er sie so gut kennt.
    »Ja, wahrscheinlich.«
    »Hoffentlich ist sie okay«, sagt Ryan und hält ein paar Sekunden inne. »Aber Sarah, ich muss trotzdem mit ihr reden. Ich weiß, mit wem ich zusammen sein will, und das ist nicht Brianna.«
    Ich packe das Telefon so fest, dass es sich in meine Handfläche bohrt, und ich kann gerade noch »Ryan« wispern, bevor die Türklingel läutet und ich auflegen muss.
    Ich muss auflegen, sonst zerspringe ich. Ich bin in einem riesigen Knoten gefangen und weiß nicht, wie ich da wieder rauskommen soll. Ich will Ryan, aber ich will auch Brianna nicht verlieren.
    Ich öffne die Tür. Vielleicht wird ja doch noch alles gut. Die Menschheit hat Größeres zustande gebracht – den Mond erobert, tödliche Krankheiten besiegt und ein Gerät erfunden, mit dem man Schlagsahne in kleine Gebäckteilchen spritzen kann.
    Aber das alles hat nichts mit Liebe zu tun. Oder wie man die Tür aufmacht, wenn die beste Freundin draußen steht und weint. Die Freundin, die man liebt und für die man da sein will, und gleichzeitig hat man ein schlechtes Gewissen, weil man etwas gemacht hat, das sie noch mehr zum Weinen bringen würde, wenn sie davon wüsste.

Kapitel 26
    »Ich war gerade bei meinem Dad«, sagt Brianna. Wir stehen im Hausflur und sie schluchzt so heftig, dass die Worte ganz abgehackt herauskommen.
    »Was ist denn passiert?«, frage ich und Mom kommt aus der Küche, ihr Rezeptbuch in der Hand, einen abwesenden Ausdruck im Gesicht.
    »Brianna, Schätzchen, was ist los?«, sagt sie und Brianna geht zu meiner Mom und umarmt sie. Sie ist groß genug, dass sie ihren Kopf senken muss, um ihn auf Moms Schulter zu legen, aber sie tut es und Mom schaut mich an. Ihre Augen weiten sich, nicht erschrocken, sondern traurig. Mom weiß so gut wie ich, dass nur Briannas Eltern sie in einen solchen Zustand versetzen können. Brianna stößt einen langen, zittrigen Seufzer aus und ihre Tränen versiegen langsam, aber sie lehnt sich weiter an Mom.
    »Ich versteh das nicht«, sagt sie. »Warum lieben sie mich nicht?«
    »Aber Brianna, natürlich lieben sie dich«, protestiert Mom und umarmt sie kurz. »Du hast nur das Pech, dass du dauernd zwischen ihnen stehst und in den ganzen Zank und Streit mit hineingezogen wirst.«
    »Glauben Sie das wirklich?«, schluchzt Brianna.
    »Ganz bestimmt«, versichert Mom und wirft mir einen unbehaglichen Blick zu. Wir wissen beide, dass sie lügt. Und dass ihr nichts anderes übrig bleibt, weil die Wahrheit einfach zu schrecklich ist.
    »Danke«, sagt Brianna und löst sich von Mom, und ihrem Gesichtsausdruck nach zu schließen, ist ihr auch klar, dass es eine Lüge ist. »Tut mir leid, dass ich Sie so vollgeheult habe.«
    Mom schüttelt den Kopf. »Du musst dich nicht entschuldigen,

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