Love just happens
ist vielleicht dochnicht mein Ding. Ich setz mich lieber mit meiner Mom vor die Glotze.«
»Und sonntags schaust du alte Häuser an.«
»Das auch. Willst du mitkommen?«
»Du … im Ernst?«
»Ja.« Seine Stimme klingt jetzt anders, weicher und unsicherer.
Ich seh uns draußen im Gras vor dem alten Haus sitzen und über die Kunst und das Leben reden und wie bescheuert es ist, dass wir jetzt schon unser ganzes restliches Leben verplanen sollen. Und dann lächelt er mich an und ich lächle zurück – und wir wissen beide, was jetzt gleich passiert …
Und dann sagt Brianna: »Oh Mann, ist das langweilig. Können wir nicht was anderes machen als hier rumsitzen und baufällige alte Gemäuer anstarren?«
Ich schlucke. »Brianna will bestimmt nicht mitkommen.«
»Ja, aber ich …« Ryan hält inne, dann stößt er die Luft aus. »Hör mal, Sarah, wegen gestern in der Schule – also was ich eigentlich sagen wollte … ähm, die Party damals, auf der wir miteinander geredet haben … erinnerst du dich?«
Mein Herz klopft wie verrückt. »Ja.« Meine Stimme ist kaum mehr als ein Wispern.
»Ich auch«, sagt er leise. »Wenn ich doch nur … Ich wollte weiter mit dir reden, Sarah, aber Brianna war so …«
»... schön.«
»Nein«, sagt er. »So selbstbewusst. Sie hat nicht lange rumgemacht und einfach gesagt, dass sie mich mag. Das ist mir noch nie passiert – und es war … Es war so leicht mit ihr. Ich wusste, dass sie mich mag, und als ich mit dir geredet habe, hatte ich keine Ahnung, wie es weitergeht. Und ich … ich weiß nicht.« Er schweigt einen Augenblick.
»Es hat mir Angst gemacht«, sagt er schließlich. »Ich wusste nicht, ob du mich magst, ob du das Gleiche fühlst wie ich. Aber ich wollte es wissen und ich dachte, Brianna hat sowieso genug von mir, also hab ich dich am nächsten Tag angerufen, um dich zu fragen, ob du mit mir ausgehst. Aber dann war Brianna am Telefon und du … du hast getan, als sei nichts zwischen uns gewesen. Und wahrscheinlich war es auch so, weil wir ja nur geredet haben, aber ich wollte … ich wollte mehr.«
»Aber ihr seid doch … ich meine, du bist doch glücklich mit Brianna«, wende ich ein, und noch während ich es ausspreche, erinnere ich mich, wie unglücklich und verunsichert Brianna in den letzten Wochen wegen Ryan war, der sich so anders benimmt als die Typen, mit denen sie vorher zu tun hatte, und dass er immer mit ihr reden wollte und wie sie dann …
Wie sie mich immer mitgeschleppt hat. Und gestern auch gleich gegangen ist, als ich mich verdrückt habe. Und wie sie die ganze Zeit dafür gesorgt hat, dass sie nie lange mit Ryan allein war.
Auch an dem Tag, als ich ihr ihre Wäsche vorbeigebracht habe, eine gute Woche bevor Ryan und ich unszum ersten Mal geküsst haben, wollte er mit ihr reden. Und Brianna hat alles getan, um ihm keine Gelegenheit dazu zu geben.
»Wir … wir passen nicht zusammen«, sagt Ryan jetzt. »Sarah, ich kann nicht … ich muss das sagen, okay? Bitte, lass es mich einfach sagen …«
»Okay«, sage ich und mein Herz klopft noch wilder.
»Wir haben uns letzten Freitag geküsst. Und am Donnerstag. Und schon vorher wollte ich … Sarah, ich
wollte
dich küssen. Und das will ich immer noch. Ich will mit dir zusammen sein.«
Mit mir. Er will mich. Will mit mir zusammen sein.
Mit mir!
»Ich … bist du sicher?«
»Ja«, sagt er. »Hundertprozentig. Brianna ist … sie ist nicht die Richtige für mich. Weil sie nicht wie du ist. Heute Abend rede ich mit ihr, komme, was wolle. Ich geh zu ihr nach Hause und sag ihr, dass es vorbei ist. Ich kann nicht anders. Ich will nicht meine Gefühle unterdrücken. Und ich will ihr nichts mehr vormachen. Ich will mit dir zusammen sein und Brianna soll sich einen Typ suchen, der
sie
will. Es ist einfach nicht okay von mir, dass ich mit ihr ausgehe, obwohl ich die ganze Zeit nur an dich denke.«
»Oh«, sage ich, weil mein Gehirn praktisch abschaltet bei der Vorstellung, dass er die ganze Zeit nur an mich gedacht hat. Dass er mich will.
Dass er mit Brianna Schluss machen will. Heute Abend.
Ich höre ein Auto die Einfahrt heraufkommen, vielleicht ist es Dad, vielleicht leiht er mir seinen Wagen, der viel schöner ist als Moms alte Kiste, und dann kann ich mich am Sonntag mit Ryan drin zusammenkuscheln …
Jetzt kann er kommen, der Sonntag. Jetzt ist es möglich. Ryan und ich, nur wir beide – wir können zusammen sein, und Brianna …
Ich höre keine Garagentür aufgehen. Stattdessen knallt
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