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Love just happens

Love just happens

Titel: Love just happens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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holt tief Luft, dann erzählt sie weiter: »Und ich sag zu ihm: ›Ach ja, und das war’s dann?‹, und er: ›Ja. Wenn du mal älter bist, können wir uns vielleicht wieder treffen, aber jetzt, im Augenblick, will ich deine Mutter und dich nicht mehr sehen, weil mir jedes Mal bewusst wird, dass mein Leben …« Sie ballt die Fäuste und drückt sie auf die Augen.
    »Er sagt, wir haben sein Leben vergiftet. Vergiftet! Kannst du dir das vorstellen? Dass ihm bewusst wird, wie vergiftet sein Leben ist, wenn er mich sieht. ›Aber das war doch Mom und nicht ich‹, hab ich gesagt, und er: ›Tut mir leid, ich kann’s nicht ändern. Immer wenn ich dich anschaue, sehe ich sie, und dann ist alles vergiftet.‹« Brianna fängt an zu lachen, aber es klingt mehr nach einem Wutanfall. Ein rauer, verzweifelter Laut. Kummervoll.
    »Aber er hat gesagt, es tut ihm leid«, fährt sie fort undihre Stimme ist brüchig, bitter. »Verstehst du, er tut alles, um mich loszuwerden, und das sagt er mir auch so,
aber es tut ihm leid.
Und wenn ich älter bin, können wir uns vielleicht wieder treffen.«
    »Das kann er nicht ernst meinen.«
    »Oh, doch. Er ist weg. Für immer, mehr oder weniger. Und er ist mein Dad! Wie kann er mich einfach so im Stich lassen?«
    Ich umarme Brianna, weil es nichts dazu zu sagen gibt.

Kapitel 27
    »Meinst du, er wird sich je wieder bei mir melden?«, sagt Brianna nach einer Weile und ihre Tränen trocknen allmählich.
    »Ich …«, fange ich an, aber sie schneidet mir das Wort ab.
    »Nein, warte, sag nichts. Warum soll ich mir was vormachen? Wir kennen beide die Antwort. Und die ist Nein.« Sie beugt sich über mein Bett und greift nach meinem Telefon.
    »Rufst du ihn an?«, sage ich und mir wird ganz mulmig bei dem Gedanken.
    Brianna schüttelt den Kopf, wählt und klemmt sich das Telefon unters Kinn.
    »Hey, Ryan.« Ihre Stimme versagt, als sie seinen Namen ausspricht, und dann erzählt sie ihm, was passiert ist, und jetzt weint sie wieder, schluchzt so heftig, dass sie fast daran erstickt. Dann lässt sie das Telefon fallen und sagt zu mir: »Erzähl du’s ihm, Sarah. Erzähl ihm den Rest.«
    »Brianna …« Ich kann nicht mit Ryan reden. Ich will das nicht, alles in mir sträubt sich dagegen, jetzt, wo sie mir so leidtut, dass ich mich hasse für das, was ich gemacht habe. Am liebsten würde ich alles von mir wegstoßen,aber sie weint immer noch so schrecklich, sagt: »Bitte, ich kann nicht – ich will den Schluss nicht noch mal erzählen.«
    Also nehme ich das Telefon in die Hand.
    »Brianna?«, sagt Ryan. »Brianna, bist du das?«
    »Nein«, sage ich mit zitternder Stimme. »Ich bin’s, Sarah. Brianna kann nicht … sie kann jetzt nicht sprechen. Sie ist zu aufgeregt.«
    »Was war denn jetzt mit ihrem Dad?«, fragt Ryan. Er klingt besorgt, ist es auch. Weil er Anteil nimmt, weil er nett ist und … das ist auch einer der Gründe, warum ich ihn liebe …
    Warum ich ihn liebe.
    Nein, halt. Ich darf ihn nicht lieben, nicht jetzt, nicht so, aber ich …
    Aber ich liebe ihn trotzdem.
    »Sarah?«, sagt er und ich spüre, dass er betroffen ist, dass er Mitleid mit Brianna hat, obwohl er doch mich liebt. Er hat eben eine leuchtende Seele.
    Und ich – wenn man meine jetzt sehen könnte, wäre sie befleckt, nur ein trüber Nebel, weil ich weiß, dass es gut ist, wenn er sich um Brianna sorgt, dass er ein netter Kerl ist, aber ich will, dass er an mich denkt, nur an mich. Das ist schlimm. Wirklich schlimm. Das einzig richtige Wort dafür – für mich. Und trotzdem will ich, dass es nur uns beide gibt.
    Ich will ihn, aber so einfach sind die Dinge nicht, weil es eben nicht nur uns beide gibt. Sondern ihn und mich und Brianna.
    »Sarah«, sagt Ryan wieder. »Ich wünschte …«
    »Ja«, sage ich, gestehe es mir zu, dieses eine Mal, weil ich auch wünschte, gewünscht habe, und jetzt weiß ich, dass Ryan das Gleiche fühlt, und das macht alles viel besser.
    Aber zugleich auch schlimmer.
    »Hier, ich kann jetzt reden«, sagt Brianna und reißt mich abrupt aus meinen Gedanken, dann streckt sie die Hand nach dem Telefon aus.
    Ich gebe es ihr und sie sagt: »Sarah will mich nur beschützen. Ich bin okay, wirklich. Na ja, mehr oder weniger.«
    Ich starre sie an und sie schaut zurück, lächelt ihr unbekümmertes Alltagslächeln, ihr Brianna-Lächeln. Die Augen lächeln allerdings nicht mit.
    »Nein, ich will nicht … ich muss heute Abend allein sein«, sagt sie. »Du musst nicht rüberkommen. Nein, ehrlich, bitte

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