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Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Titel: Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Höltgen
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gesagt."
    Sven schüttelt den Kopf. „Nee, dafür stehen wir uns einfach nicht nah genug. Ich weiß nicht, was er hat, aber irgendwie glaube ich, ist es besser, wenn ich ihm nichts sage."
    Ich schlucke. „Glaub ich auch."
    Einen Moment lang sieht mich Sven nachdenklich an. Ich fürchte schon, dass er mich jetzt nach dem Grund fragen wird, aber das macht er nicht. Mein Cocktail kommt und jetzt bestellt auch Sven nach. Wir schweigen eine Weile, bis auch er wieder was zu trinken hat.
    „Na dann Prost", sagt er und grinst mir verschwörerisch zu.
    Der Long Island Cocktail ist noch eine Spur stärker. Ich muss nach dem ersten Schluck niesen.
    „Ich hab mich früher auch immer in die Falschen verliebt", sagt Sven plötzlich. „Das war ganz schön frustrierend."
    „Auch?", frage ich unvermittelt. Mit einem Mal dämmert mir, was eigentlich los ist. Dass Sven mich korrekterweise auch für schwul hält, ist eine Sache, mit der ich erst noch klarkommen muss, aber dass er ...
    „Oh, entschuldige", unterbricht Sven meinen Gedankengang, „ich wollte nicht ..."
    „Du glaubst, dass ich in Bastian ...", fange ich fassungslos an, breche dann aber ab. Ich bin vollkommen überrumpelt und jetzt habe ich auch noch zugegeben, dass ich schwul bin, oder? Aber ist das überhaupt noch wichtig? Viel wichtiger ist doch, dass Sven offenbar denkt, dass ich in seinen Bruder verknallt bin ...
    „Tut mir leid, ich wollte das nicht - na ja, nicht so ausdrücken", sagte Sven und legt über den Tisch hinweg seine Hand auf meine.
    Instinktiv zucke ich zurück. Ich will nicht, dass die anderen Barbesucher uns so sehen.
    „Sorry, ich bin manchmal - ein Trampel, okay?" Sven sieht mich mitleidig an. Und wieder fällt mir auf, dass er wirklich süß aussieht. Ein wenig wie Bastian, aber nur ein wenig, und erwachsener, auch wenn die Miene, die er gerade aufgelegt hat, das Lügen strafen möchte. Und Sven hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber seinem Bruder: Er ist schwul ...
    Ich verdränge den Gedanken schnell.
    „Okay?", hakt Sven nach.
    „Okay", sage ich schließlich und murmle noch: „Aber ich bin wirklich nicht ..."
    Sven wartet einen Augenblick, bevor er ergänzt: „... schwul?"
    Ich schlucke. „Nee, das meine ich nicht."
    Dann nickt Sven. „Gut."
    „Was?"
    „Beides."
    „Beides?" Ich bin irritiert.
    „Na", sagt Sven und beugt sich zu mir rüber, damit er nicht so laut sprechen muss, „dass du schwul bist und dass du nicht auf meinen Bruder stehst." Er grinst.
    „Warum ist das gut?"
    „Ersteres wäre für alle Schwulen schade und letzteres für dich."
    Ich lächle verlegen.
    „Entschuldige." Sven wird jetzt auch ein wenig rot. „Ich bin ganz schön peinlich, was?"
    Ich weiß nicht, was ich darauf sagen soll. Also schweige ich.
    „Für normal führe ich solche Gespräche immer online oder vielleicht am Telefon ..."
    „Solche Gespräche?"
    Sven zögert. „Du glaubst doch wohl nicht, dass du allein bist mit deinem Geheimnis?"
    Jetzt verstehe ich endlich und werde wieder rot. Aber wenigstens spricht Sven von einem Geheimnis. Das bedeutet wohl, dass er mich nicht einfach outen wird. Irgendwie beruhigt mich das.
    „Also hast du mich angesprochen, weil du es - wusstest?", frage ich.
    „Ich habe es vermutet", gibt Sven zu. „Schon eine ganze Weile, aber heute habt ihr euch zum ersten Mal gestritten und ich dachte - na ja, ich könnte vielleicht helfen."
    „Indem du mich in eine Cocktailbar schleppst", lache ich.
    Sven grinst. „Hilft doch, oder?"
    „Klar." Ich nehme wieder einen großen Schluck. Natürlich würde ich gern wissen, wieso Sven sich überhaupt um mich kümmert. Aber das kann ich nicht einfach so fragen. Wer weiß, wie das bei ihm ankommt. Und plötzlich kommt es bei mir selbst ein wenig komisch an: Will er vielleicht was von mir?
    „Ich nehme an, du willst es noch ein Weilchen geheimhalten?", fragt Sven nach einer Weile.
    Ich nicke. „Muss ja nicht gleich jeder wissen."
    „Bislang weiß nur ich es, oder?"
    Wieder nicke ich und glühe. Muss wohl der Alkohol sein. Dann bemerke ich, das Sven mich beobachtet.
    „Was?", frage ich überrascht.
    „Nichts", antwortet Sven schnell und schnappt wieder nach seinem Strohhalm. Fasziniert beobachte ich ihn. Bislang dachte ich immer, dass er sicher im Sattel sitzt. Aber vielleicht ist das ja nicht so. Vielleicht hat er mich ja nur auf seinen Bruder angesprochen, weil er insgeheim in mich verliebt ist? Ich spüre in mir eine seltsame Aufregung.
    „Sprichst du die anderen

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