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Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Titel: Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Höltgen
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langsam sauer werde.

    LonelyBoy : natürlich klar, oder glaubst du, dass ich jetzt plötzlich drogen nehme oder was?
    PornoPaul : mausi meint, du hättest nur cola getrunken, die er be sorgt hat
    LonelyBoy : bacardi-cola - und ja, er hat die gläser angeschleppt. heißt das jetzt, dass ihm keiner was ins glas getan haben kann?

    Darauf kommt wieder keine Antwort, was mich noch wütender macht. Ich meine, immerhin bin ich derjenige, dem man irgendwas eingeflößt hat. Ich habe Grund, mich aufzuregen. Aber nein, stattdessen darf ich mir Schuldzuweisungen anhören.

    PornoPaul : warum bist du überhaupt allein da hin?
    LonelyBoy : vielleicht, weil mir langweilig war?
    PornoPaul : hey, ich kann nicht immer auf dich aufpassen! ich hab auch ab und zu was anderes zu tun!
    LonelyBoy : wie beruhigend. ich dachte schon, du willst mich adoptieren ...
    PornoPaul : witzig
    LonelyBoy : na, du bist heute auch nicht gerade ohne humor
    PornoPaul hat den privaten Chat beendet

    Ich bin ganz fassungslos. Hallo? Was soll denn der Scheiß? Wütend suche ich in der Liste nach Svens Nick, aber der scheint tatsächlich ganz rausgegangen zu sein. Ungehalten klicke ich den Chat ebenfalls weg und drücke den Computer einfach aus, ohne ihn runterzufahren. Fahrig stehe ich auf und gehe ein wenig ziellos durch mein Zimmer.
    Sven hat ja absolut recht. Das war große Scheiße. Und wenn ich so drüber nachdenke, dann bekomme ich nachträglich richtig Herzklopfen. Gestern konnte ich mich noch einigermaßen beruhigen, indem ich die Vergiftungstheorie einfach als abwegig abgetan habe. Aber jetzt? Es war dunkel und mir hat jemand in dieser Dunkelheit was ins Glas gekippt. Und ich hab das nicht mal mitbekommen, weil ich zu besoffen war. Was wäre denn passiert, wenn ich mich nicht übergeben hätte? Man liest doch immer wieder davon, dass irgendwelche Jungendlichen an Herzversagen sterben, nur weil sie sich was eingeworfen haben. Und was wäre gewesen, wenn Mausi und Tito nicht auf mich aufgepasst hätten? Womöglich läge ich dann jetzt gefesselt auf Haralds Bett. Bei dem Gedanken muss ich lachen, obwohl mir gar nicht zum Lachen zumute ist. Fakt ist, dass hinter all diesen Überlegungen immer auch ernste Möglichkeiten stecken.
    Und jetzt habe ich bei Sven vollkommen verschissen. Das ist eigentlich das Schlimmste. Wenn ich doch wenigstens normal mit ihm reden könnte ...
    Weil ich irgendwie gar keine Ruhe mehr finde, rufe ich schließlich bei Bastian an. Aber es geht nur die Mutter dran und teilt mir mit, dass er bei seiner Freundin ist. Der Stolz in ihrer Stimme bleibt mir nicht verborgen. Und nach Sven kann und will ich auch nicht fragen. Also sitze ich wieder da. Unruhig, weil ich allein bin.
    Schließlich wähle ich Andys Nummer.
    „Ja?", geht er schon nach dem ersten Klingeln ran.
    „Steph hier, hi", sage ich unsicher.
    „Hi", sagt Andy und klingt mit einem Mal ein wenig freundlicher, was mich erleichtert. „Was gibt's?"
    „Ähm - ja, also ich wollte fragen, ob ..."
    „Geht klar", unterbricht mich Andy, „wann bist du hier?"
    „Oh, also - in einer halben Stunde?"
    „Gut", sagt Andy und legt auf. Verdutzt schaue ich das Telefon an. Immerhin passt die Art zu telefonieren in das Bild, das ich von ihm habe. Ich grinse. Nicht mal die Ausrede hat er abgewartet. Ich packe trotzdem das Referats-Zeug ein. Im Grunde interessiert mich Thomas Mann gerade zwar gar nicht, aber man weiß ja nie ...
    Bevor ich losgehe, dusche ich mich noch gründlich. Reine Vorsichtsmaßnahme, falls Andy wieder einen Überfall startet und ich diesmal nicht die Flucht ergreife. Bei dem Gedanken kribbelt mein ganzer Körper.
    Ich bin etwas später, aber Andy ist das ohnehin egal. Als ich zu ihm raufgehe, ist die Wohnungstür lediglich angelehnt.
    „Komm rein!", ruft er und ich betrete die Wohnung. Sofort fällt mir der Qualm auf, der aus dem Zimmer zieht und Kichern. Überrascht stelle ich fest, dass Andy gar nicht allein ist.
    „Hi!", sagt er und deutet mir, dass ich mich auch auf sein Bett setzen soll. Diesmal ist es ausgeklappt und zwei weitere Jungs sitzen ebenfalls schon drauf.
    „Wir machen eine Privatparty", erklärt mir der Blonde und sein Kumpel mit dem Piercing in der Unterlippe lässt sich lachend zurückfallen.
    „Willste was trinken?", fragt Andy und ich sehe, dass er eine Tüte zwischen den Fingern hält.
    „Ähm - nein", sage ich zurückhaltend.
    „Mann", antwortet Andy und springt vom Bett. Seine Augen sind gerötet und tellergroß. „Jetzt werd doch

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