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Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Titel: Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Höltgen
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während das Piercing den Kopf in seine Körpermitte presst. Auch 'ne Art Frühstück.
    „Gleich elf", sagt Andy, als wäre das vollkommen normal.
    „Was?" Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Panisch fange ich an durch das Zimmer zu laufen. So spät schon! Es ist doch Montag! Oder ist Sonntag? Nein, es war ja schon Sonntag als ich hergekommen bin.
    Andy fasst mich am Handgelenk. „Alles okay", sagt er. Das ist keine Frage, sondern ein Befehl. In Andys Leben ist alles okay! Dann hält er mir plötzlich einen Joint hin.
    „Du bist total aufgekratzt", sagt er ruhig.
    „Wir sind nicht zur Schule gegangen!", antworte ich und komme mir vor wie der letzte Streber.
    Das Piercing lacht mit vollem Mund und der Blonde beschwert sich, er soll das Lachen lassen und weitermachen.
    Was für eine Welt ist das denn hier? Ich komme mir vor, wie in einem ganz schlechten Traum und alles ist so ohne Perspektive.
    „Wen interessiert denn die Schule?", sagt Andy. „Weißt du eigentlich, dass ich von dir ziemlich überrascht bin?"
    „Überrascht? Wieso?"
    „Ich hätte nicht gedacht, dass du heute noch hier bist." Andy grinst. „Aber ich hätte auch nicht gedacht, dass ich dich mal scharf finde ..." Und dann greift er mir in den Schritt. Sofort regt sich was, aber ich halte ihn auf. Meine Hose ist klebrig und fühlt sich echt eklig an.
    „Du bist bestimmt noch Jungfrau, oder?", fragt Andy und das Piercing lacht wieder gurgelnd.
    „Ich muss jetzt zur Schule", sage ich. Fast füge ich noch an, dass Andy besser auch mitkommt, aber das verkneife ich mir. Ich will gar nicht, dass er jemals wieder zur Schule kommt. Ich will nicht, dass diese abgründige Welt in meine Welt einbricht.
    „Vergiss die Schule, verdammte Scheiße!", mault Andy und lässt von mir ab. Ich schaue mich weiter nach meinen Shirt um. Ich kann ja schlecht ohne gehen. Und die Tatsache, dass ich es nicht finde, macht mich völlig fertig. Schließlich stöhnt der Blonde laut auf und spritzt dem Piercing seine Ladung ins Gesicht. Ich sehe dabei zu, ohne auch nur das Geringste zu fühlen. Das ist das Ende der Welt. Hier wird jeder nur gefickt und wischt sich anschließend notdürftig die Rotze aus dem Gesicht, damit er wieder akzeptabel aussieht für die nächste Runde. Und als ich begreife, dass sich das Piercing gerade mit meinem Shirt säubert, knicken mir die Beine ein und ich lande auf dem Sitzsack. Mir ist zum Heulen. Und warum auch nicht? Auf dieser Welt gibt es nichts mehr, das mir noch was bedeuten könnte, weil alles in dieses Loch des Elends eingesaugt wird und für immer verdorben ist. Und mein Shirt auch ...
    „Depri?", fragt Andy und hält mir wieder den Joint hin. Diesmal ist er an.
    Ich nicke nur und weil gerade eh alles egal ist, nehme ich die Tüte und ziehe dran. Es wirkt nicht mehr so wie gestern. Schwindelig wird mir trotzdem. Und nach einer Weile rückt alles von mir ab, sogar der Piercingtyp, der schon wieder an sich rumspielt und nun auf den Blonden abwichst.
    Irgendwann bin ich so fertig, dass ich mich einfach über den Sitzsack lege und wieder wegdöse. Am Ende der Welt winkt mir Mausi mit einer Wundertüte zu. Andy reicht ihm Feuer und dann habe ich eine Wunderkerze im Mund, die mich total weghaut.
    Als ich wieder aufwache, ist die Jalousie oben und draußen ist es dunkel. Das Piercing und der Blonde sind weg und ich habe sofort das Gefühl, als ließe sich nun freier atmen, weil die Luft sauberer ist.
    Andy kommt aus dem Bad und trocknet sich die Haare ab, während er nackt hin- und herläuft und ein wenig aufräumt.
    Mir tut der Rücken total weh und ich komme kaum hoch.
    „Willste noch hier bleiben?", fragt Andy und ich weiß nicht, was ich antworten soll, ob ich überhaupt was antworten kann.
    „Keine Ahnung", sage ich schließlich.
    Andy bleibt stehen und scheint zu überlegen. „Ich muss gleich arbeiten."
    „Im Club?"
    „Nein. So 'ne Privatparty." Er zögert, aber dann fragt er doch: „Willste mitkommen? Ich hab genug Klamotten im Schrank."
    Ich will nicht mit. Aber ich will auch nicht nach Hause. Irgendwie fühle ich mich viel zu schmutzig, um nach Hause zu gehen.
    „Mann, du bist fertig, was?" Andy lacht. „Da müssen wir was gegen tun!"
    Weil ich ihm dabei helfen will, gehe ich duschen. Zehn Minuten später komme ich aus dem Bad, nur mit einem Handtuch um die Hüften. Andy hat mir Klamotten rausgelegt. Unterwäsche von Calvin Klein! Hab ich noch nie angehabt so was.
    „Los, beeil dich, wir sind spät dran", treibt Andy

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