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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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»Entschuldigung.«
    Daniel streicht mir tröstend über den Arm. »Wofür? Jemand ohne Gefühle wäre ein schlechter Love Sheriff, Pia, findest du ... äh, finden Sie - darf ich du sagen?« Ich lächle tapfer und nicke und er fährt fort: »Findest du nicht? Wenn du kein gefühlvoller Mensch wärst, müsste ich dir deinen Stern wegnehmen.«
    »Oh, das wäre ja ... ganz furchtbar!«, sage ich und wundere mich, dass ich schon wieder ein einigermaßen brauchbares Lachen hinkriege. »Den habe ich nämlich schon bei Ebay vertickt.«
    Er schüttelt tadelnd den Kopf. »Auf deine Ironie falle ich nicht rein. Sollen wir zurück in die Redaktion fahren? Dort könnten wir uns eine Strategie für Joy und ihren eifersüchtigen Freund überlegen. Oder du setzt mich dort nur ab, falls du lieber nach Hause willst. Was meinst du?«
    »Lieber in die Redaktion als nach Hause«, sage ich. »Da weiß ich wenigstens, wo sie ist.«
    Kurz bevor der Fahrstuhl die Redaktionsetage erreicht, winkt mich Daniel mit zwei Fingern näher zu sich heran, so als wolle er mir etwas ins Ohr flüstern.
    »Du hast da was«, sagt er. »Darf ich?« Und bevor ich antworten kann, reibt er mir mit dem Zeigefinger über meinen rechten Mundwinkel. »Schokolade«, erklärt er und hält mir zum Beweis seinen schokoladig verfärbten Finger vor die Augen, bevor er ihn kurz darauf abschleckt.
    Kaum betreten wir die Redaktion, wird Daniel auch schon von Leuten bestürmt, die etwas von ihm wollen. Ein paar von ihnen wollen sogar etwas von mir. Ich soll aus dem Weg gehen. Was ich dann auch mache, nachdem Daniel mir zugerufen hat, dass er sich bei mir meldet, sobald er wieder Luft hat. Oder sagte er: Lust hat? Jedenfalls meldet er sich, was man nicht von jedem Mann behaupten kann. Weder auf meiner Mailbox noch auf dem Anrufbeantworter finde ich eine Nachricht von Max. Nichts. Er hat mich aus seinem Leben entfernt, noch bevor die Tinte auf meiner letzten Nachricht an ihn trocken war, kürzer und schmerzloser als eine Warze und vermutlich mit weniger sentimentalen Nachwehen. Oder wie soll ich sein Schweigen deuten?
    Ich sollte ihn wirklich anrufen, so wie Crocks gesagt hat.
    Ich möchte ihn anrufen, ich will ihn anrufen, alles in mir drängt danach, seine Nummer zu wählen und ihm zu sagen, dass ich ihn liebe. Ich wünschte, ich könnte es tun, ganz ehrlich. Aber ich kann nicht. Irgendetwas in mir, eine dunkle, zerstörerische Macht, will unbedingt wissen, wie lange mein Freund es fertigbringt, mich links liegenzulassen, als wäre ich eine nutzlose, längst vergessene ... weiß nicht was. Binomische Formel. Gut, dass sie fort ist, hat mich lange genug genervt. Ob Max wirklich so von mir denkt? Wenn er nicht bald etwas von sich hören lässt, werde ich noch wahnsinnig.
    Beate kommt mit einem XXL-Grinsen an meinen Schreibtisch und erzählt mir von dem erfolgreichen Versuch, ihren Geizhals in einem Rallyeauto so lange durchzuschütteln, bis sein Hirn nicht mehr auf Sparflamme arbeitet. Zumindest beim Kotzen sei er schon äußerst freigiebig gewesen, habe die Rallyefahrerin ihr berichtet.
    »Hast du schon etwas Neues?«, fragt die Teuser voller Tatendrang.
    »Eifersucht«, sage ich.
    »Oh, der böse Schatten der Liebe«, meint sie. »Klingt spannend. Kann ich helfen?«
    »Daniel und ich müssen erst noch etwas austüfteln.«
    »Daniel und du - interessant.« Sie setzt sich auf die Schreibtischkante und spielt gedankenverloren mit meinem Druckbleistift. »Ihr zwei tüftelt gerne zusammen, nicht wahr?«
    »Wie meinst du das?«, frage ich verwirrt. »Pass auf, die Mine bricht schnell ab und es ist meine letzte. Da! Siehst du!«
    Mit einer fahrigen Handbewegung wischt sie das Minenstück von der Schreibtischplatte. »Ihr beide wart ziemlich lange weg.«
    »Weil wir es alle hundert Meter miteinander getrieben haben. Das hält auf wie Sau.«
    Und krack hat die Teuser ein weiteres Stück Mine abgebrochen. »Stimmt es, dass du einen Firmenwagen bekommen hast?«
    »Ja, eine Corvette«, sage ich wie selbstverständlich. »Aber dafür muss ich ihm auch zweimal täglich einen blasen.«
    Abrupt erhebt sie sich von meinem Schreibtisch. »Wie schön für dich, dass endlich mal jemand deine Talente fördert«, sagt sie giftig, steckt meinen Bleistift in den halbvollen Kaffeebecher und geht.
    Kurz darauf klingelt das Telefon und mein Talentförderer verabredet sich mit mir in fünf Minuten in seinem Büro. Auf dem Weg dorthin bemerke ich, wie die Teuser mich aus der Entfernung beobachtet. Was

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