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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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vorgeschlagene Rollenspiel zur-Verdeutlichung seines Fehlverhaltens geriet zur Lachnummer. Und zu einer therapeutischen Beratung kann ich ihn nicht bewegen, da ihm hierfür die Grundvoraussetzung fehlt, nämlich die Einsicht in die Verwerflichkeit seines Tuns.
    Bevor ich Ihnen dieses-Tun näher schildere, sollte ich Ihnen einen kleinen Einblick in meine Lebensumstände verschaffen. Ich heiße Lieselotte, bin aber jünger, als der Name vermuten lässt. Meine Großmutter hieß so, und da meine Eltern Wert auf Familientradition legen, bekam ich ihren Namen vererbt. Meine Freunde nennen mich Lotti. Mir gehören drei Hotels, von denen ich das größte persönlich leite. Hubert, mein Mann, mit dem ich seit zwei Jahren verheiratet bin, ist selbstständiger Handelsvertreter für Gastronomiebedarfsartikel. In dieser Funktion habe ich ihn auch kennengelernt. Damals schien er mir ein charmanter Gesprächspartner, der mich mit amüsanten Geschichten von seinen Touren unterhielt. Seine derbe Kultiviertheitfaszinierte mich.
    Mittlerweile stößt mich seine von ihm kultivierte Derbheit aberzunehmend ab. Besonders sein Gebaren uns Frauen gegenüber ist allerunterste Schublade. Paradoxerweise stört mich sein Verhalten am meisten, wenn er mit seinen Freunden zusammen ist und ich nicht dabei bin. Dann fallen bei Hubert nämlich sämtliche moralischen Schranken und er lässt - entschuldigen Sie den Ausdruck, aber treffender kann man es nicht sagen - die Sau raus.
    Sie werden sich natürlich fragen, woher ich das weiß, wenn ich doch nicht dabei bin. Das ist schnell erklärt. Einer seiner Freunde ist seit kurzem mit meiner Schwester liiert. Und ihr hat er unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzählt, wie mein Mann sich aufführt, wenn sie unter sich sind. Dass er Kellnerinnen einen Klaps auf den Po gibt, ist noch das Harmloseste. Die Palette der peinlichen Entgleisungen reicht von schlüpfrigen Bemerkungen, tiefen Blicken ins Dekollete und das Lüpfen von Röcken bis zum schnellen Griff an einen Busen oder gar in den Schritt. Zurechtweisungen und Ohrfeigen würde er dabei wie Auszeichnungen empfinden und sich damit brüsten. In einigen Lokalen hat er sogar schon Hausverbot.
    Hubert weiß nicht, dass ich so genau über seine »Heldentaten« Bescheid weiß, da ich meiner Schwester natürlich keinen Ärger bereiten möchte. Es gab aber ein paar Begebenheiten, bei denen ich mit eigenen Augen zumindest eine entschärfte Version seiner sexistischen Ausrutscher zu sehen bekam, als er bereits so alkoholisiert war, dass er meine Anwesenheit wohl einfach vergessen hatte. Dies und eine Strafanzeige wegen Beleidigung und sexueller Belästigung, die er mir nicht verheimlichen konnte, hatte ich zum Anlass genommen, meinem Mann die Leviten zu lesen. Es war wie der berühmte Versuch, einen Pudding an die Wand zu nageln - sinnlos. Genauso wie die bereits erwähnten Ratschläge der Styletto.
    Als Frau im Allgemeinen und Geschäftsfrau im Speziellen bin ich nicht länger gewillt, das Steinzeitmenschverhalten meines Mannes zu tolerieren. Ich wäre daher sehr dankbar, wenn ich Ihren Love-Sheriff-Service in Anspruch nehmen dürfte.
    In schwesterlicher Hochachtung
    Lotti
    Liebe Lotti,
    im Allgemeinen bin ich für antiautoritäre Erziehung, die auf Vernunft, Einsicht und Liebe baut statt auf Bestrafung und Gewalt
    Bei Kindern.
    Aber da Ihr Mann offenbar eher auf körperliche Reize anspricht, scheint mir ein Schlag auf die Nase pädagogisch am sinnvollsten zu sein.
    In der Steinzeit haben sie damit gute Erfahrungen gemacht.
    Ihr Einverständnis vorausgesetzt, sorgen wir für eine adäquate Nachhilfestunde und rücken das Frauenbild Ihres Mannes wieder gerade - auch wenn es wehtut.
    Ein Verhaltensmuster bricht man nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auf, Schwester.
    Manchmal hilft nur die Axt.
    Ihr Love Sheriff Pia
    * * *
    Nach der Alptraum-Nacht an Halloween und dem darauf folgenden Horror-Morgen habe ich fast den ganzen Feiertag geschlafen. Aber am nächsten Morgen fühle ich mich immer noch so gerädert, dass ich den Tag frei nehme. Seit drei Stunden sitze ich im Wohnzimmer vor der Glotze und stopfe Schokolade in mich hinein, die ich aus dem Korb hole, den die Kinder mir geopfert haben und der nun einladend vor mir auf dem Couchtisch steht. Ich überlege gerade, ob ich mich wenigstens dazu aufraffen soll, den Fernseher einzuschalten, als es an der Haustür läutet. Soll ich nachsehen, wer es ist? Es könnte ja Max sein.
    Ächzend erhebe ich mich und trotte

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