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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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Der Bogdan und der Nicu sollen das Ding abhängen und morgen eine neue Plane mitbringen. Transparent, wenn Sie wollen. Kostet aber ein bisschen was.«
    »Eigentlich brauche ich überhaupt keine Plane«, überlege ich laut. »Die ganze Zeit ging es auch ohne. Die Pflanzen habe ich bereits ins Haus geholt und Ende nächster Woche kommen Leute von der Wintergartenfirma, um den Schaden zu beheben. Also nehmen Sie einfach nur die Arschlöcher-Plane runter und lassen ansonsten alles, wie es ist.«
    Kowalski pfeift auf zwei Fingern nach den Rumänen, und als diese zu ihm schauen, zeigt er auf die Plane und ruft: »Plane«, er deutet auf den Boden »runter. Plane runter.«
    Einer der Männer kratzt sich unter seinem Helm am Hinterkopf und fragt: »Palane?«
    »Richtig!« Kowalski nickt wie ein epileptischer Wackeldackel. Dann macht er mit einem Arm kreisförmige Bewegungen. »Alles zurück. Plane runter und zurück.«
    »Palane ruck?«
    »Richtig«, ruft Kowalski strahlend. Dann sagt er zu mir: »Sehen Sie? Wir vom Bau sprechen alle eine Sprache, egal, woher wir kommen.« Er hebt mir seine beiden schwieligen Hände vor Augen. »Die Sprache der Arbeit. Da gibt es keine Verständigungsprobleme.«
    »Deshalb war der Turmbau von Babel auch so ein toller Erfolg«, sage ich.
    Die beiden Rumänen beginnen, die Plane wieder zu lösen, und Kowalski beratschlagt mit Sven, in welche Kneipe es zuerst geht.
    »Habt ihr Lust mitzukommen?«, fragt er mich und Daniel. »Auf ein Bierchen? Dann könnten wir das mit dem Pavillon besprechen. Svens Vater verkauft die Dinger. Hast du ein Prospekt dabei, Sven?«
    »Im Auto.«
    Während ich noch nach einer Ausrede suche, sagt Kowalski: »Keine Sorge, nach dem Bier lassen wir euch Turteltäubchen wieder alleine.« Er grinst uns schmutzig an. »Frisch verliebt, richtig?«
    »So ungefähr«, sagt Daniel, bevor ich antworten kann.
    »Das sieht man. So wie ihr euch anguckt, da lodert‘s im Gebälk. Also: Gehen wir?«
    Ich schaue Daniel fragend an. »Was meinst du?«
    »Nur wenn ich dich anschließend zum Essen in ein schönes Restaurant einladen darf.«
    »Erpresser«, sage ich und meine damit: furchtbar gerne.
    So ziemlich das Erste, was ich vom neuen Tag sehe, ist eine Kloschüssel. Was im Vergleich zu so manch anderem Morgen eindeutig eine Verbesserung darstellt. Ich fühle mich trotzdem zum Kotzen und ich lebe meine Gefühle aus.
    Gestern ist es spät geworden. Es war schon ein Uhr, als Daniel mich nach Hause gebracht hat. Zuerst waren wir mit Kowalski und Sven im Schiffchen, wo ich mich in mein Bierglas und das Prospekt über Pavillons vertieft habe, um Kowalskis Röntgenblicken zu entgehen. Anschließend waren Daniel und ich Thailändisch essen. Vielleicht sind mir die scharfen Gewürze nicht bekommen, dass es mir heute Morgen so übel ist. Vielleicht liegt es aber auch an den Cocktails, die ich anschließend in einer Bar getrunken habe, natürlich zu viele. Zu viel geredet habe ich auch. Schlemmen, Schlucken, Schwatzen - mein persönliches Triathlon.
    Sogar dass Beate jetzt den Love Sheriff für Max spielt, habe ich Daniel erzählt, obwohl ich es eigentlich für mich behalten wollte. Ich möchte mit dieser Geschichte nämlich überhaupt nichts zu tun haben. Und Daniel will ich mit meinen Beziehungsproblemen so wenig wie möglich belästigen. Ich kann nur ahnen, wie schmerzhaft es für ihn sein muss, wenn ich über meinen Freund spreche. Allerdings ist er auch der Chef von Beate und hat natürlich ein Anrecht zu wissen, was sie beruflich so treibt. Daniel war überrascht, dass Max sich an die XX gewandt hat. So einen Schritt habe er ihm nicht zugetraut. Er hat versprochen, mit Beate zu reden. Und selbstverständlich würden meine privaten Probleme nicht im Blatt ausgeschlachtet werden.
    Rosina sitzt neben mir und beobachtet neugierig, wie ich der Toilette mein Leid klage. »Das kennst du doch schon«, sage ich zu ihr, wasche dann mein Gesicht und putze mir die Zähne. »Frauchen geht es nicht gut. Heute machst du mal zur Abwechslung das Frühstück, okay? In drei Stunden ans Bett, bitte.«
    Als ich vom Bad zurück ins Schlafzimmer wanke, um dort auf mein Frühstück zu warten, fällt mir auf, dass es im Esszimmer dunkler ist als normalerweise um zehn Uhr morgens bei Sonnenschein. Der Grund hierfür ist schnell gefunden. Das Licht, das sonst durch den Wintergarten hereinkommt, fehlt. Kowalskis Freunde haben die Plane doch nicht abgehängt.
    »Arschlöcher«, sage ich, weil mir erstens danach ist

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